241 reviews for:

Casa germană

Annette Hess

3.59 AVERAGE


Wenige starke Glanzlichter, viel Groschenroman.

24981

Die Handlung findet statt von Dezember 1963 bis Dezember 1964.
Die junge Eva Bruhns aus Frankfurt hat einen Freund, der sich am 3. Adventssonntag ihrer Familie vorstellen will. Es gibt die ältere dickliche und dauer-essende Schwester Annegret, Säuglingsschwester im Stadtkrankenhaus, 28, den kleinen Bruder Stefan, sowie die Eltern Ludwig und Edith. Sie betreiben das „Deutsche Haus“ in der Berger Straße, der Vater ist dort Koch. Mit ihrem Fast-Verlobten hat Eva das große Los gezogen, denn Jürgen Schoormann soll der Nachfolger seines Vaters für dessen erfolgreichen Versandhandel werden. Doch Jürgen ist zögerlich, häufig distanziert und hoffnungslos konservativ: Die Frau habe sich unterzuordnen, punktum. Doch bislang arbeitet die als Dolmetscherin für Polnisch ausgebildete Eva für eine Agentur und wurde gerade für einen wichtigen Gerichtsprozess angefordert. Dieser stößt auf wenig Gegenliebe bei Jürgen oder ihren Eltern und auch nicht in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung.

Der Roman bezieht sich auf die in Frankfurt durchgeführten ersten Auschwitzprozesse https://de.wikipedia.org/wiki/Auschwitzprozesse

Jetzt kommt mein Dilemma: das Thema ist wichtig. Meiner Erfahrung nach wissen die Menschen mehr über die Verbrechen zur Zeit des Nationalsozialismus als über den Umgang damit in der Zeit danach. Umso wichtiger finde ich bei beidem einen angemessenen Umgang. Ja, das Buch geht respektvoll mit dem Thema um und findet in der anfangs naiven jungen Frau eine Sympathieträgerin, die den Leser durch das Buch führt. Es gibt aber sonst sowohl positive als auch negative Aspekte:

Negativ fand ich einen großen Anteil an schlichtem Kitsch. „Eva spürte, wie ihr ein Tropfen Schweiß über die Mitte des Rückens bis in die Poritze lief.“ S. 86 fand ich noch fast komisch. Die Satzstruktur vermittelt teils gewollte Dramatik: „Am Fenster in der ersten Etage über dem Schriftzug , über den Buchstaben , stand eine hellbraune Gestalt und sah auf Eva hinab. Ihre Mutter. Sie schien unbewegt, aber Eva hatte den Eindruck, als nehme sie Abschied. Eva drehte ihr schnell den Rücken zu. Sie schluckte. Das fehlte noch. Jetzt weinen.“ S. 8 Hatte die Autorin Atemlosigkeit beim Schreiben?
Komplett unsinnig fand ich den Nebenplot mit dem Todesengel und nur in Ansätzen hilfreich weitere Nebenplots wie die wahre Geschichte von David oder die Erlebnisse von Schoormann Senior. Wer eine evangelische Familie begleitet in deren Sicht, sollte auch nicht von „Evangelen“ sprechen. Ansonsten waren die vorbereitenden Hinweise etwas dick aufgetragen; da wurde mit dem ganzen Zaun gewunken: Der Mutter wird vom Brandgeruch immer schlecht, sowohl Eva als auch ihr Vater gehen nicht gerne zum Friseur (warum überhaupt der Vater?) oder ganz zu Beginn wird bereits auf S. 22 gesagt, dass der Vater lügt, wenn er behaupt in einer Feldküche an der Westfront gewesen zu sein. Das ist das Niveau von Groschenromanen. Und wie Eva überhaupt dazu kommt, ausgerechnet Polnisch als Dolmetscherin zu lernen, ist auch aus der Sicht ihres fünfjährigen Ich nicht wirklich einleuchtend. Und warum bitte bitte bitte dieses an Trivialität nicht zu übertreffende Ende?

Dann aber kommen Stellen, die sind so richtig gut getroffen. Das Kleinbürgertum, die Spießigkeit gegenüber Ausländern und das Dilemma der Nachgeborenen kommen authentisch rüber. Die Anzeige, die von der Mutter gestellt wurde, hat mich überrascht. Die Reaktion von Jaschinsky darüber, was Eva von ihm will, stellvertretend für die Deutschen, trifft genau: „Trost. Sie wollen, dass wir sie trösten.“ Die Erkenntnis von Eva ist stark, dass es ihr nicht zusteht, dass sie kein Recht hat auf ihr Selbstmitleid. Wäre doch nur der Rest auf diesem starken Niveau geblieben.

Was mache ich jetzt damit? Thema und die wenigen, aber starken Glanzlichter: 5 Sterne plus. Der Groschenroman-Anteil – keine 3 Sterne.

3 Sterne insgesamt. Ich habe einfach schon gelungenere Romane, selbst gelungenere Krimis, zum Thema gelesen.

https://www.auschwitz-prozess.de/
https://www.spiegel.de/geschichte/stadtgeschichte-a-949057.html#fotostrecke-f1839d31-0001-0002-0000-000000108867 Bild 14 zeigt den Gerichtssaal mit dem oft erwähnten Bild

3,5*

This book was an unexpected find and I found it to be quite good.

It is obviously so different from Intimacies by Kitamura, but the parallel between MCs who are translators for war crimes trials/tribunals is interesting.

Of course, this is a work about memory and forgetting — and discovering — both personal and national. The setting in 1960s West Germany was new for me, and a new take on the war/Holocaust narrative (in my reading).

I’m never sure what’s at fault or not when it comes to translations.
emotional sad medium-paced
Plot or Character Driven: Character
Strong character development: Yes
Loveable characters: Complicated
Diverse cast of characters: No
hopeful informative sad tense fast-paced
Plot or Character Driven: Character
Strong character development: Yes
Loveable characters: Complicated
Diverse cast of characters: No
Flaws of characters a main focus: Yes
challenging dark emotional informative reflective sad tense slow-paced
Plot or Character Driven: Plot
Strong character development: Yes
Loveable characters: No
Diverse cast of characters: Yes
Flaws of characters a main focus: Yes

„Deutsches Haus“ von Anette Hess ist wieder einmal ein Buch, bei dem es mir schwer fällt, eine klare Meinung zu finden.
Die Protagonistin Eva ist Übersetzerin für Polnisch und wohnt noch bei ihren Eltern zu Hause. Sie hat eine große Schwester, Annegret und einen kleinen Bruder, Stefan, ihren Eltern gehört eine Gaststätte. Eva hat einen Freund namens Jürgen Schoormann, welcher als eine besitzergreifende Person dargestellt wird. Jede der hier aufgeführten Personen hat ihr eigenes „kleines (oder größeres) Päckchen“ zu tragen, auf die ich versuche, nicht zu sehr einzugehen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, es wird nicht langweilig und die Personen erscheinen gut gearbeitet, wirklich runde Charaktere findet man allerdings nur zwei.
Man merkt deutlich, dass die Autorin bisher nur Drehbücher und keine richtigen Romane geschrieben hat. Sie versucht sich an einfachsten stilistischen Mitteln, die allerdings, um tatsächlich zu wirken, noch zu offensichtlich angewandt sind. Stilistisch ist noch einiges zu bearbeiten, ihre Bemühungen werden aber deutlich, man versteht, was sie meint, bzw. betonen möchte.
Das Buch ist aus fünf/sechs verschiedenen Sichtweisen erzählt, allerdings handelt es sich immer um auktoriale er/sie Erzähler, was die Erzählung etwas objektiver und unnahbarer macht. Eigentlich schade, da sich Anette Hess sich hier ein sehr wichtiges Thema ausgesucht hat, das man ruhig an sich ranlassen sollte.
Die Aufarbeitung des Themas ist ein Punkt, der mich etwas gestört hat. Zuerst sind nach einfachster Recherche banale Daten vertauscht worden (Der Besuch der Delegation des Prozesses findet Anfang Dezember 1964 statt, im Buch ist Weihnachten schon länger vorüber), dann werden mit den verschiedenen Sichtweisen auch noch verschiedene Erzählstränge verbunden und teilweise Begebenheiten wirklich an den Haaren herangezogen.(Ich beziehe mich hierbei auf die Vergangenheit des Vaters und den kompletten Erzählstrang, der sich um Anette dreht.)

Die Erzählstränge wurden durchaus gut verknüpft, aber sie sind unnötig und dem Thema nicht angemessen. Wenn man sich für ein Thema wie die Auschwitz-Prozesse entscheidet sollte man sich vorher überlegen, es mit dem nötigen Respekt zu behandeln und nicht unnötige Erzählstränge darum zu spannen, die den Leser erstens ablenken und die Prozesse zweitens als unwichtig erscheinen lassen.
Ich würde „Deutsches Haus“ durchaus als ein gutes Buch weiterempfehlen, aber es ist nichts für Leute, die sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen wollen. Das Buch ist ein schöner Roman, dem leider die gewisse Tiefe fehlt, um als ernsthaft zu gelten.

The German House narra la historia de Eva, una joven traductora que se encuentra en el mejor momento de su vida: tiene un trabajo estable, está comprometida con el hombre que ama y la relación con sus padres no podría ir mejor. Sin embargo, las cosas cambian cuando en Alemania, se abre un juicio contra las autoridades de los campos de concentración en Auschwitz, y ella es contratada como traductora. A partir de este momento, la vida de Eva no volverá a ser la misma, ya que remover en el pasado destapará un gran secreto familiar que ella no está preparada para afrontar…

La verdad, han pasado varios días desde que me acabé el libro y sigo sin saber muy bien como procesar el final. La historia en sí me parece apasionante, cómo se establecen a los personajes y las dinámicas entre ellos. Además, también me parece muy interesante cómo se explora el tema del Nazismo, especialmente teniendo en cuenta que el libro está ambientado en el año 1963, cuando la herida estaba cerrada, pero aún era muy reciente.

Y no solo la historia principal es cautivadora, las subtramas también son canelita pura: la relación entre Eva y Jürgen (su prometido), la historia de su hermana enfermera, y los problemas cotidianos a la que su familia se enfrenta.

Y como personaje, me llevo a Eva, porque su evolución es fascinante: la Eva del comienzo de la historia no se parece a la que la termina en nada más que el nombre. Bueno, ya que hablo del final, creo que es a la única parte del libro a la que le pondría pegas: no sé si me termina de convencer. Me ha dejado un sentimiento muy extraño que aún no sé identificar como positivo o negativo… Pero, vamos, en general, es una gran obra que te hace reflexionar sobre la justicia, la psicología y los límites de la crueldad humana.
emotional informative sad medium-paced
Plot or Character Driven: A mix
Strong character development: Yes
Loveable characters: Complicated
Diverse cast of characters: Complicated
Flaws of characters a main focus: Yes

Anette Hessin Tulkki oli vaikuttava nimenomaan sen näkökulman vuoksi, jossa pureudutaan toisen maailmansodan jälkeiseen sukupolveen ja siihen tarviiko natsien jälkeläisten kantaa harteillaan vanhempiensa sukupolven taakkaa. Kirja kuvaa myös mielenkiintoisesti sitä, kuinka omista sodan aikaisista hirmuteoista halutaan vaieta ja elämää jatkaa kuin mitään ei olisi tapahtunut. Muuten kirja oli hieman epätasainen esitys. Kuvaukset oikeudenkäynnistä jäivät paikoin pinnalliseksi, Evan ja hänen kihlattunsa suhde iralliseksi muuhun juoneen verrattuna. Välillä kirja vangitsi, kun toisessa kohdassa se tuntui junnaavan paikoillaan tarpeettoman pitkiä aikoja. Mutta näkökulmansa puolesta kannattaa lukea, Hessin kirja tuo taas erilaista näkökulmaa holokausti tarinoihin ja tuota näkökulmaa olen itsekin monesti pohtinut, mitä elämä Saksassa oli valtakunnan hajoamisen jälkeen.