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4.65 AVERAGE

emotional informative medium-paced
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challenging dark informative sad tense slow-paced
dark emotional informative sad tense slow-paced
challenging dark informative sad

eines der wichtigsten Bücher, das ich je gelesen habe

Es war schwer auszuhalten, in der ersten Hälfte musste ich nach jedem kurzen Kapitel eine Pause machen und was Erholsames lesen. Ich nehme daraus vor allem mit, dass die Rechtslage viel ungünstiger ist, als ich angenommen habe. Im zweiten Teil war es mir etwas zu allgemein und ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin konkreter aus ihrer eigenen Praxis berichtet. Allerdings war es dadurch viel weniger schmerzhaft zu lesen als der erste Teil; die zweite Hälfte habe ich an einem Stück geschafft.
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Ja! Bin wieder wütend und will Dinge bewegen!

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Rezension folgt
challenging dark informative inspiring sad medium-paced

German release, German review 

Gegen Frauenhass ist neben Hedayatis Die stille Gewalt das Buch, was man zur Gewalt gegen Frauen lesen sollte. Es war für mich das erste Buch, was ich zu der Thematik gelesen habe, und es war sehr augenöffnend, obwohl ich mich mit der Thematik schon vorher auseinandergesetzt habe. Es gibt von mir 4,5 Sterne, weil ich an einigen Stellen mir doch noch detaillierte Ausführungen gewünscht hätte. 

Diese Bewertung fällt mir ehrlicherweise etwas schwer, deswegen sammele ich einfach mal ein paar Aspekte, die mir im Gedächtnis geblieben sind. Das Buch bietet einen großen Überblick über die Thematik und hat viele interessante Thematiken miteinander verknüpft. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: wie Rassismus bei Hass gegen Frauen eine Rolle spielt, wie misogyn Gericht sind, wie deutsche Städte frauenfeindlich gebaut sind, oder auch die Verknüpfung mit Krieg und Polizeigewalt. Insgesamt macht das Buch einfach wütend und besonders die Praxisbeispiele sind einfach sehr erdrückend. Das ist besonders der Fall beim Anfangsbeispiel, da dieser zeigt, wie Behörden nicht wirklich handeln und wie Tätern ihre Lügen geglaubt werden. Eigentlich wundert es einen nicht mehr, aber es ist dennoch unfassbar, wie inkompetent die Polizei ist. 

Daneben habe ich weitere Dinge gelernt, wie die Herkunft des Begriffes Femizid. Ich wusste gar nicht, dass der Begriff nicht-westliche Wurzeln hat. Auch das Thema Bindungsunfähigkeit finde ich sehr interessant, worüber ich auch schon einmal eine Doku vom WDR geschaut hatte. Auch ist es wichtig, dass hier belegbare Zahlen benannt werden, wie niedrig eigentlich die Verurteilungszahlen in Deutschland sind. Ebenfalls hat es mir gefallen, dass das Buch schön intersektional und trans-inklusiv ist. Bei der Thematisierung von Gewalt gegen Sexarbeitende hat mich jedoch eine Sache gestört: Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin hier einen Schritt weitergeht und das Thema Prostitution per se problematisiert – aber ich weiß, dass dies ein Thema ist, wo sich die Geister ziemlich scheiden. 

Ich spreche insgesamt meine größte Empfehlung für Gegen Frauenhass. Es ist so wichtig, dass dem Thema Gewalt gegen Frauen mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird und es endlich in der Politik ernstgenommen wird, weswegen sich jeder mit dem Thema auseinandersetzen sollte – vor allem auch Männer, wie Clemm ebenfalls darstellt. 

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