Reviews

Unlearn Patriarchy by Lisa Jaspers, Naomi Ryland, Silvie Horch

m_tiki's review

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informative inspiring reflective medium-paced

3.5

trashcat5's review

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informative inspiring medium-paced

4.0

trnmymnd's review

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informative inspiring

4.5

obscuredbyclouds's review

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2.0

Unlearn Patriarchy, das klang für mich entweder als Aufforderung oder als Hilfestellung, also entweder "Entledige dich des Patriarchats!" oder "SO löst du dich vom Patriarchat!" Als Aufforderung kann das Buch zwar verstanden werden, aber viel mehr ist es eine Einführung a la "All diese Bereiche sind vom Patriarchat betroffen", in der jedes Essay einen anderen Ton zu jeweils einem anderen Thema hat. Wer schon mal Bücher zum Thema Feminismus gelesen hat, wird das Problem kennen: Es gibt eigentlich nur grundlegende Einführungen ins Thema oder Akademische Texte dazu, zwischen gibt es wenig oder wenig Neues. Bücher, die sich intensiv ein Thema raussuchen und dabei trotzdem zugänglich und leicht zu lesen sind, sind viel zu spärlich gesät. "Unlearn Patriarchy" fällt klar in die Kategorie Einführunsgbuch, da in die leicht leserliche. Gleichzeitig habe ich mich beim Lesen gefragt, an wen sich gewendet wird. Denn es gibt sehr wenig Argumentatives, viel "stating the obvious" und "preaching to the choir". Das heißt eine Leserin muss a) bereits zustimmen, dass wir in einer patriarchalischen Gesellschaft leben und das etwas Schlechtes ist und b) nicht sehr informiert bzw belesen bezüglich der Themen sein. Ich bezweifle, dass dieses Buch aus irgendjemanden einen Feministen macht, der es nicht eh schon ist. Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden, aber ich weiß nicht, wie groß die Schnittmenge für perfekte Leser tatsächlich ist. Andererseits, wenn man sich den Erfolg des Buches ansieht, hab ich da wohl Unrecht.

Zu mir als Leserin muss ich sagen, dass ich mich als Feministin verstehe, mich aber weder mit dem Choice-Feminismus der 2010er noch mit aktuellerem intersektionellem postmodernem Feminismus oder gar dem radical feminism vollständig identifizieren kann. Letzteren findet man in diesem Buch natürlich sowieso nicht, der Ton schwankt dafür eher zwischen sehr allgemeinem "mildem" common sense Feminismus und recht radikalem interesektionalem. Ich fand es positiv, dass der Ton und das Alter der Autoren genauso wie die Themen und Stile schwankten, aber gleichzeitig führt das auch (mit) zu einer sehr schwankenden Qualität.

Es war auffällig, dass mit die spannendsten Beiträge des Buches von den Herausgeberinnen zu den Theman Macht und Kapitalismus kamen. Auch die Beiträge zu Technologie, Bildung und Wissenschaft hatten interessante Impulse, wenn auch für mich persönlich wenig Neues. Dann gab es ein paar deren Perspektive ich interessant fand, die aber trotzdem nicht ganz gelungen waren. Laure Gehlhaars Beitrag zum Thema Sex und Behinderung beispielswiese und Ise Boschs etwas seltsame Beschreibung einer sehr reichen Erbin, die navel-gazy Selbstreflektion betreibt. Leider beginnt das Buch mit meiner Meinung nach den schlechtestens Essays der Sammlung. Kübra Gümüşays 1-er-Noten-Streberinnenstil, mit vielen Zitaten aber ohne richtig greifbare Thesen fand ich schon auf Buchlänge schwer erträglich, gefolgt von Linus Gieses extrem widersprüchlichen Kapitel zu Gender. Die restlichen Essays schwanken zwischen (zu) Persönlichem, Offensichtlichem und Behauptetem ohne gute Untermauerung. Ich finde es immer sehr schade, wenn feministische Texte (oder auch andere gesellschaftspolitische) von sich nicht den Anspruch haben zu argumentieren, sondern nur zu behaupten. Wozu genau ist man dann aktivistisch unterwegs?

Insgesamt ist das Buch schnell zu lesen und für ein deutsches Buch zum Thema, das einen Einblick (nicht aber einen Überblick) in ein paar verschiedenen Aspekte, die der Feminismus betrifft, gibt, ganz in Ordnung. Die Aufmachung ist wirklich optisch und haptisch toll.

mi_r4pp's review

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challenging informative reflective fast-paced

4.0

Großartige Beiträge die ein Panorama gegenwärtiger feministischer Diskurse bieten. Besonders hervorragen sind aus meiner Sicht die Beiträge von Kübra Gümüşay (wie könnte es anders sein), Laura Gelhaar und Olaoku Fajembola und Tebogo Nimindé-Dundadengar. Schwierigkeiten hatte ich mit dem Beitrag von Ise Bosch, der mir zu sehr mit seinem Platz in dem Buch zu kämpfen schien, damit sich aber sehr passend spiegelt.

alinakristin's review against another edition

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3.0

Eine gute Übersicht darüber, in welchen Bereichen das Patriarchat Einfluss nimmt - aber leider nicht mehr als das. Eine Person, die sich bereits mit dem Thema auseinandergesetzt hat, lernt wenig neues und eine Person, die anderer Meinung ist, wird dieses Buch schwer überzeugen.

janegoe's review

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informative inspiring slow-paced

4.75

lettazett's review

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challenging emotional hopeful informative inspiring reflective medium-paced

4.5

mtt8's review

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informative reflective medium-paced

3.25

jarichan's review

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4.0

Eine Empfehlung aus dem BücherMagazin, die mich aufgrund des Titels sofort fasziniert hat. Sind wir dem Patriarchat nicht bereits entflohen? Oder auf dem Weg dorthin? Wie geht "verlernen" eines Systems?

Die hier gesammelten Essays zeigen, dass unsere Gesellschaft von vorne bis hinten vom Patriarchat geprägt ist. Noch immer funktionieren wir nach System, die von weissen CIS-Männern geprägt wurden. Systeme, die wir nicht hinterfragen, sondern als gegeben akzeptieren. Auch Rassismus funktioniert auf derselben unbewussten Ebene.

Selbst für mich waren diese Texte augenöffnend und oftmals musste ich innehalten und das Gelesene verarbeiten. Auch ich habe bei mir diese Mechanismen entdeckt und bisher einfach als gegeben akzeptiert. Vor allem hilft uns dieses Buch auch, den Blickwinkel zu wechseln. Den Bericht aus Sicht einer Vermögenden, die ihren Reichtum hinterfragt. Wie ist es, eine schwarze Unternehmerin in Deutschland zu sein? Wie fühlt es sich an, auch als Frau im Rollstuhl dazu zu stehen, dass Sex erfüllend sein kann?

Mich berührte vor allem der Beitrag zum Thema Bildung. Dass die Schulen enorm von den Ansichten weisser Männer dominiert wird, durfte ich am eigenen Leib erfahren. Was wäre aus meinem Leben geworden, wäre ich einem anderen System aufgewachsen? Einem, das die Stärken von Kindern fördert und nicht auf Noten pocht? Hoffentlich gibt es hier eine Zukunft für die neuen Generationen. Neue Möglichkeiten und Wege zur Selbsterfüllung.

Was mir aber leider gefehlt hat, war ein "Unlearn Bodyimage". Denn wo ist das Patriarchat noch immer enorm mächtig und spürbar? Genau. Wenn es um den weiblichen Körper geht und wie der gefälligst auszusehen hat. Dabei geht es nicht nur um 90-60-90, sondern auch um das gesamte Gesundheitssystem. Dieses basiert -Überraschung- auf dem weissen, männlichen Körper. Dazu hätte ich gerne eine Stimme aus Europa gehört. Denn auch hierzulande braucht es ein Umdenken, wenn es um Gesundheit und Schönheit geht.

Dennoch ist dies ein Buch, das nicht nur in jede Genderbibliothek passt, sondern überhaupt in jede Bibliothek. Städtische, regionale, jene von Hoch- und weiterführenden Schulen. Lest dieses Buch, gebt es weiter, diskutiert darüber.

Was können wir tun, um das Patriarchat zu verlernen? Rassismus zu verlernen? Vorurteile zu verlernen? Es ist kein einfacher Weg, aber ein Weg, der sich lohnt. Ein Weg, der gegangen werden muss.