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oneofthefoxes's review
5.0
Was ist eigentlich "Heimat"? Im ersten Moment bin ich immer noch verwundert, weshalb Nora Krug sich eigentlich für diesen Titel für ihr Buch entschieden hat. Denn es geht um ihre Familiengeschichte. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der NS Zeit und der Frage, waren in ihrer Familie Täter und wenn ja, in wie fern? Was hat ihre Familie über die Shoah gewusst?
Aber eine Antwort findet sich dann doch auch im Buch. Heimat ist, wo sich das Herz zu Hause fühlt ist die Antwort, die Noras Vater dazu findet. Aber gleichzeitig ist die Antwort vielleicht, Heimat ist, wo Familie ist.
Die Autorin stellt sich viele Fragen, die ich mir auch immer wieder stelle. Doch im Gegensatz zu ihr, habe ich bisher wenige bis keine Antworten bekommen. Auch, weil ich sie eigentlich viel zu spät wirklich gestellt habe. Und daher keine mehr erhalten kann. Ich glaube auch deshalb hat mir "Heimat" so gut gefallen. Nora Krug stellt unbequeme Fragen, stöbert in Archiven. Ihre Gefühle zu dieser Suche sind irgendwo zwischen Begeisterung und Scham angesiedelt und allem was sich dazwischen noch so findet. Geschichte anhand einer Familie, gleichzeitig in der Hoffnung, nichts all zu schlimmes zu finden.
Die Zeit der NS Diktatur ist in vielen Deutschen Familien eine Leerstelle geblieben. Emotionale Fragen, die nicht immer beantwortet werden. Erst vor wenigen Wochen habe ich wieder gemerkt, das mein Vater bei meiner Meinung fast wütend wurde. Weil ich in Frage gestellt habe, wie nach dem Krieg und auch noch heute, mit einigen unbequemen Wahrheiten über die Frage nach einer Täterschaft an der Shoah und weiteren Verbrechen gegen die Menschlichkeit umgegangen wird.
Nora Krug hat eine besondere Art gefunden sich ihren Fragen zu stellen. Es ist eine Reise in die Familiengeschichte, immer auch eingeordnet in dem, was an anderen Orten gleichzeitig passierte.
Kollagen, Zeichnungen, Fotos, Erinnerungen aus Gesprächen mit Verwandten und Zeitzeug:innen, Einsicht in Dokumente aus Archiven... Ein Buch dessen Zugang nicht nur Bildreich und Lebendig erzählt, was Krug über ihre Familie herausfindet. Sondern so ganz neben bei zeigt welche Fragen man stellen könnte, und auch wie und wo sie sich beantworten lassen könnten.
"Heimat" hat in mir persönlich weniger die Frage nach Heimat ausgelöst, sondern mehr noch die Fragen lauter werden lassen, die ich nach wie vor habe. Vor allem im Bezug auf die Familienmitglieder die ich nie kennen gelernt habe. Gleichzeitig ist es leider kaum noch möglich die meisten meiner Fragen je beantworten zu können. Denn es gibt niemanden mehr, der das könnte.
Diese Leerstellen machen mir durchaus zu schaffen.
Nora Krug hat eine sehr persönliche Reise zu ihrem ersten Buch verarbeitet und mich damit tief beeindruckt. Es ist eine emotionale Achterbahn die sie auch Visuell ausgestaltet hat. Das macht es wirklich einem besonderen Zugang zu Geschichte, aber auch zu Emotionen und sehr persönlichen Erinnerungen.
Ein Highlight über das ich sicher noch länger nachdenken werde. Eine Reise auch in meine eigenen Erinnerungen, ohne das ich das erwartet hätte.
Aber eine Antwort findet sich dann doch auch im Buch. Heimat ist, wo sich das Herz zu Hause fühlt ist die Antwort, die Noras Vater dazu findet. Aber gleichzeitig ist die Antwort vielleicht, Heimat ist, wo Familie ist.
Die Autorin stellt sich viele Fragen, die ich mir auch immer wieder stelle. Doch im Gegensatz zu ihr, habe ich bisher wenige bis keine Antworten bekommen. Auch, weil ich sie eigentlich viel zu spät wirklich gestellt habe. Und daher keine mehr erhalten kann. Ich glaube auch deshalb hat mir "Heimat" so gut gefallen. Nora Krug stellt unbequeme Fragen, stöbert in Archiven. Ihre Gefühle zu dieser Suche sind irgendwo zwischen Begeisterung und Scham angesiedelt und allem was sich dazwischen noch so findet. Geschichte anhand einer Familie, gleichzeitig in der Hoffnung, nichts all zu schlimmes zu finden.
Die Zeit der NS Diktatur ist in vielen Deutschen Familien eine Leerstelle geblieben. Emotionale Fragen, die nicht immer beantwortet werden. Erst vor wenigen Wochen habe ich wieder gemerkt, das mein Vater bei meiner Meinung fast wütend wurde. Weil ich in Frage gestellt habe, wie nach dem Krieg und auch noch heute, mit einigen unbequemen Wahrheiten über die Frage nach einer Täterschaft an der Shoah und weiteren Verbrechen gegen die Menschlichkeit umgegangen wird.
Nora Krug hat eine besondere Art gefunden sich ihren Fragen zu stellen. Es ist eine Reise in die Familiengeschichte, immer auch eingeordnet in dem, was an anderen Orten gleichzeitig passierte.
Kollagen, Zeichnungen, Fotos, Erinnerungen aus Gesprächen mit Verwandten und Zeitzeug:innen, Einsicht in Dokumente aus Archiven... Ein Buch dessen Zugang nicht nur Bildreich und Lebendig erzählt, was Krug über ihre Familie herausfindet. Sondern so ganz neben bei zeigt welche Fragen man stellen könnte, und auch wie und wo sie sich beantworten lassen könnten.
"Heimat" hat in mir persönlich weniger die Frage nach Heimat ausgelöst, sondern mehr noch die Fragen lauter werden lassen, die ich nach wie vor habe. Vor allem im Bezug auf die Familienmitglieder die ich nie kennen gelernt habe. Gleichzeitig ist es leider kaum noch möglich die meisten meiner Fragen je beantworten zu können. Denn es gibt niemanden mehr, der das könnte.
Diese Leerstellen machen mir durchaus zu schaffen.
Nora Krug hat eine sehr persönliche Reise zu ihrem ersten Buch verarbeitet und mich damit tief beeindruckt. Es ist eine emotionale Achterbahn die sie auch Visuell ausgestaltet hat. Das macht es wirklich einem besonderen Zugang zu Geschichte, aber auch zu Emotionen und sehr persönlichen Erinnerungen.
Ein Highlight über das ich sicher noch länger nachdenken werde. Eine Reise auch in meine eigenen Erinnerungen, ohne das ich das erwartet hätte.
naraya's review
challenging
emotional
hopeful
informative
inspiring
reflective
sad
tense
fast-paced
5.0
left_coast_justin's review
This book does not work well with Kindle, or at least not with the Kindle that I am using. It was fine at first, but it's an illustrated novel, and as I got further into the writing and images got smaller and smaller. Since each page is an illustration rather than text, I cannot simply increase the font size, so I literally am unable to read any further. Caveat emptor
ilex22's review
challenging
emotional
informative
reflective
sad
medium-paced
5.0
Content Warnings
Moderate: Genocide
andreairashea's review
5.0
As soon as I read a review of this book, I simply had to have it. I put it on my Christmas wish list because of the cost, but when I walked into my local book store, it was there, an irresistable temptation. So it ended up being a birthday present to myself.
I'm a big fan of graphic novels, a somewhat silly term invented to make comics somehow respectible. I suppose you really couldn't call this book a comic, since it never follows a traditional panel format. It is a visual feast! The topic was not only close to me (trying to define Heimat, explaining "German-ness" when abroad, and living with the reactions when people find out you're German), but also literally close: one half of the author's family comes from Karlsruhe, as does mine (ok, south of Karlsruhe). The content is thoughtful and thought-provoking. This would make a wonderful book for discussion, especially among a group of expats or bicultural folks.
I was really torn whether to get the German or the English version (published simultaneously) - perhaps I'll have an opportunity to read the English edition someday, just for comparison.
I'm a big fan of graphic novels, a somewhat silly term invented to make comics somehow respectible. I suppose you really couldn't call this book a comic, since it never follows a traditional panel format. It is a visual feast! The topic was not only close to me (trying to define Heimat, explaining "German-ness" when abroad, and living with the reactions when people find out you're German), but also literally close: one half of the author's family comes from Karlsruhe, as does mine (ok, south of Karlsruhe). The content is thoughtful and thought-provoking. This would make a wonderful book for discussion, especially among a group of expats or bicultural folks.
I was really torn whether to get the German or the English version (published simultaneously) - perhaps I'll have an opportunity to read the English edition someday, just for comparison.
frlzimt's review
5.0
Visuell wie inhaltlich ein wunderbares Buch. Krug taucht tief ab in die Vergangenheit ihrer Familie und fördert mit Geduld, Beharrlichkeit, und wachem kritischem Verstand Bruchstücke zu Tage, die nach und nach ein Bild ihrer Verwandten zur Zeit des Nationalsozialismus ergeben. Der darübergelegte persönliche Narrativ von Familie, Heimat, Heimkommen und Zugehörigkeit verankert ihre Spurensuche fest mit der Gegenwart. Eindrucksvoll geschildert ist der Prozess ihres Vorankommens und die langsame Entschlüsselung und Verwerfung von Familienlegenden, aber auch das Eingeständnis, dass "die Wahrheit" in vielen Fällen nicht mehr eindeutig zu identifizieren ist.
Die grafische Gestaltung ist großartig; eine unkonventionelle, aufregende Mischung aus Fotografien, auch von Originaldokumenten, und Illustrationen, die dazu führt, dass Krugs eigene Interpretation nie übermäßig in den Vordergrund tritt, aber auch nie nicht präsent ist.
Die grafische Gestaltung ist großartig; eine unkonventionelle, aufregende Mischung aus Fotografien, auch von Originaldokumenten, und Illustrationen, die dazu führt, dass Krugs eigene Interpretation nie übermäßig in den Vordergrund tritt, aber auch nie nicht präsent ist.
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