Reviews

Süß by Ann-Kristin Tlusty

fridde82's review

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challenging informative reflective slow-paced

3.0

More of the same, aber diesmal etwas intellektueller, und mit den drei Persona der sanften, der süßen und der zarten Frau auch mal ein etwas anderer Ansatz um die patriachalen Anforderungen an Frauen zu sezieren.

majarama's review against another edition

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adventurous funny hopeful informative inspiring lighthearted reflective fast-paced

5.0

annisnovels's review against another edition

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5.0

a real joy to read, again reinforces me in the validity of my studies

adino's review against another edition

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emotional informative inspiring reflective fast-paced

5.0

Eines meiner Lieblingsbücher! Ein toller Einstieg in feministische Literatur, aber auch für erfahrene Feminist*innen spannend. Sehr angenehm zu lesen und gut ausbalanciert zwischen Fakten und persönlichen Geschichten.

_verena_'s review against another edition

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5.0

Vom den Büchern, die ich dieses Jahr zum Thema Feminismus gelesen habe, war es das für mich anspruchsvollste und lehrreichste. In meiner Notizen App habe ich so viele Notizen gemacht wie bei noch keinem Buch. Ich musste sogar eine zweite Notiz beginnen, da ich bei der ersten das Zeichenlimit erreicht hatte.

Während viele der besprochenen Themen nicht neu für mich waren und in der ein oder anderen Form schon davon gehört, gelesen oder Situationen selbst erlebt habe, war es doch eine neue Perspektive und vor allem Einordnung von bestimmten sozialen Phänomenen.
Besonders die Einteilung und die drei Typen sanft, süß und zart fand ich bereichernd, da durch diese Aufteilung so mancher Aha-Effekt aufgetreten ist.

Was das Buch (meiner Meinung nach) nicht ist, ist eine leichte Lektüre für zwischendurch. Außer natürlich für Menschen, die feministisch schon sehr belesen sind.




Zitate, an die ich mich erinnern möchte:
⏬ ⚠️ S P O I L E R ⚠️ ⏬
Spoiler


Ich bin Feministin. Und doch gibt es manchmal Momente, in denen es sich nicht so anfühlt. Manchmal sitze ich beispielsweise irgendwo, in einem Zug, auf einer Parkbank, und spüre plötzlich einen Blick auf mir. Dieser Blick begutachtet...


Potenzfeminismus
neoliberal geprägten Feminismus, der sich in vorherrschende Verhältnisse einfügt
woken Feminismus, der Diskriminierungsverhältnisse benennt, für Quoten und Vereinbarkeiten einsteht und dabei dennoch an die Eigenverantwortung von Frauen appelliert.
Empowerment: bestimmte Verwendung des Begriffs von "Du kannst alles schaffen, wenn du es nur willst!". Alles stünde ihnen offen, solange sie sich gegenseitig empowern.

Nicht nur eine gläserne Decke über sich, sondern auch lauter gläserne Wände um sich herum hätten? Unsichtbare Wände, die den sozialen Handlungsbereich einschränken? Zuckrige Fassaden, zusammengehalten von klebriger Ideologie? Es gibt diese Wände. Sie illustrieren die äußeren und inneren Zwänge,... Zuckrig... unbezahlt immens viel liebliche Arbeit zu verrichten,...
In diesem Buch geht es um verschiedene Formen derartiger süßlicher Entfremdung, die Frauen in Rollen drängt.

Geschlechterrollen sollen offensichtlich Orientierung bieten und schränken dabei alle ein...

Simone de Beauvoir: Der Mann ist Mensch, die Frau primär Frau?

Vorstellungsrepertoire von Männlichkeit und Weiblichkeit... als psychologische Disposition begreifen... Andrea Long Chu Weiblichkeit als "jeden psychischen Vorgang, bei dem das Selbst geopfert wird, um den Bedürfnissen anderer Platz zu machen"....
... Weiblichkeit erlernten eigene Bedürfnisse zu verleugnen und denen anderer Raum zu geben...

3 "süße" Figuren:
Sanfte Frau: fürsorglich, aufmerksam, stets um das Wohlergehen anderer bemüht, Sorgearbeiterin, ist quasi unsichtbar
Süße Frau: betrachtet sich durch die Augen eines anderen, als sei sie eine Ware: verfügbar und konsumierbar.
Zarte Frau: unschuldig, fragil, ist eine Hälfte, ein Schatten, ein Komplement; unvollständig.

Die Figuren der sanften, der süßen und der zarten Frau reagieren auf drei der wichtigsten Themenkomplexe, die feministische Kämpfe schon seit weit über einem Jahrhundert bestimmen:
den Kampf um die Anerkennung von Sorgearbeit
den Kampf um sexuelle Selbstbestimmung und
den Kampf um weibliche Mündigkeit und Souveränität.

Phantombesitz:
Der Glaube, sich über die Arbeit, die Körper und den Verstand von Frauen hinwegsetzen zu können, betrifft schließlich nicht allein frustrierte Incels und Männerrechtler. Er betrifft potenziell uns alle.

Seit Tausende von Jahren Männern, Frauentypen zu erfinden und zu reproduzieren. So entstandenen "gigantischen Figurenpanoptikum", das in einem krassen Gegensatz zur historischen Wirklichkeit...



WAP:
... Alexandria Ocasio-Cortez twitterte, WAP könne genauso für Women Against Patriarchy stehen ...



... Könnte es nicht ein befreiendes Potenzial bergen, zart zu sein? Genau wie auch die Attribute sanft und süß ohne ihren ausbeuterischen Beigeschmack erstrebenswert wären? ...
... eine Möglichkeit für alle radikal aufgewertet werden ... sanfte, süße und zarte Verhaltensweisen weder als reaktionär noch als geschlechtsspezifisch gelten ... als universelle Möglichkeiten aller Geschlechter ...



... Solange die ihnen zugrundeliegenden Strukturen fortbestehen, werden die Figuren der sanften, süßen und zarten Frau nicht verschwinden ...

Pierre Bourdieu: »Die Macht der männlichen Ordnung zeigt sich an dem Umstand, daß sie der Rechtfertigung nicht bedarf«

Ich denke, dass die Antwort auf diese Fragen nur in einer grundlegenden Transformation unserer Gesellschaft bestehen kann.

»Uns ist bewusst, dass die Befreiung aller unterdrückten Völker [sic] sowohl die Zerstörung der politisch-wirtschaftlichen Systeme des Kapitalismus und Imperialismus als auch die Zerstörung des Patriarchats erfordert.«

Keine Ungerechtigkeit ist isoliert zu bekämpfen.

Reni Eddo-Lodge: »Feminismus wird gewonnen haben, wenn es keine Armut mehr gibt«

Judith Butler - Prekarität:
»den politisch bedingten Zustand, in dem Bevölkerung unter dem Versagen sozialer und ökonomischer bestimmte Teile der Unterstützungsnetze mehr leiden«

Ethos der Sorge:
Eine Gesellschaft, in der sich Menschen auf eine soziale Infrastruktur verlassen können, ...

In einer utopisch herrschaftsfreien Welt ...
Sanft: für andere so sorgen können, dass das die Bereicherung eines liebevollen Miteinanders und keine zusätzliche Belastung im Produktivitätsalltag ist. Süß: sich anderen hingeben, sich verschwenden können und sich dabei vom eigenen Wollen leiten lassen. Zart: all die Abhängigkeiten, Widersprüchlichkeiten und Verletzlichkeiten menschlichen Daseins offensiv zulassen.





silvergreyleaf's review against another edition

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medium-paced

3.25

zarahzoe's review against another edition

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5.0

Endlich mal wieder ein Feminismus-Sachbuch, von dem ich mich abgeholt fühle, und dessen Botschaft nicht ist "Sei doch einfach emanzipiert". Diesen von der Autorin als "Potenzfeminismus" definierten Feminismus gilt es sich zu wehren und statt dessen das System aufzudecken, das an unterschiedlichen Diskriminierungsachsen verhindert, das wirkliche Gleichberechtigung existiert, und stattdessen klassistische, rassistische, sexistische und queerfeindliche Strukturen aufrechterhält.

Tlusty skizziert drei gesellschaftliche Anforderungen, die nach wie vor an weiblich gelesene Menschen gestellt werden:
- Sanft sein (mütterlich, fürsorglich, liebevoll - die Care-Arbeiter*innen; wie uns warum es sein kann, das die emotionale, fürsorgliche und oft unentgeltliche Arbeit immer noch zum großen Teil an Frauen hängt)
- Süß sein (sexuell verfügbar, aber nicht zu fordernd, hübsch, gefügig, ohne nennenswertes eigenes Begehren; das Gegenüber zum sexuell angetriebenem Mann)
- Zart sein (die femme fragile - die hilfebdürftige, unmündige, schwache Frau, der im gleichen Zug auch die Fähigkeit zum Gewaltakt abgesprochen wird)

Dabei werden von Netflix-Serien, Youtuberinnen, und Sally Rooney bis hin zu Goethe und Simone de Beavoir alle zitiert.

Einfach echt eine große Empfehlung für alle die mal wieder was anderes Lesen wollen als immer die selben Insta-Feminismus-Parolen.

buebsers's review against another edition

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challenging informative inspiring reflective fast-paced

5.0

Bestes Buch seit langem! So klug, reflektiert und auf den Punkt. 

sarahlukee's review against another edition

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informative medium-paced

5.0

pauline1512's review against another edition

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challenging dark reflective sad fast-paced

3.0