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pascalthehoff's reviews
404 reviews
Dans le contexte de son époque, c'est la définition de la pensée "galaxy brain", et pas seulement dans le sens le plus littéral de l'idiome. En moins d'une heure de lecture, cette histoire parvient à étonner le lecteur avec une représentation fantastique et vivante de l'insignifiance mais aussi du miracle improbable de la vie, de la connaissance et de la culture humaines.
This was a vibe novel for me, more than anything else. Once you get through the thoroughly confusing exposition where three generations of two families are narratively intermingled, with characters often only being referred to by their (identical) last names OR characters who share the same first name OR characters who have the same first name as another character's last name - I'll stop right there, but you can tell that 'creative writing 101' was not a priority in the 1800s.
Once the past narrative kicks in, however, Wuthering Heights becomes an almost cozy read at times. The aesthetics of the Northern English countryside mix with a surprising degree of gothic horror tinge. The darkness is usually below surface level but omnipresent enought to make Wuthering Heights stand out from your typical Jane Austen(-esque) novel. The callous ways characters treat and talk to each other, the unreliable narrators, people dropping dead like flies left and right… In a lot of ways, this is an average 19th century rich people problems narrative, but with an eerie edge. The way Heathcliff is shunned for being an outsider, and him being described as foreign-looking, also makes for an interesting early commentary on racism and it helps the novel stay more relevant even today, for better or for worse.
Once the past narrative kicks in, however, Wuthering Heights becomes an almost cozy read at times. The aesthetics of the Northern English countryside mix with a surprising degree of gothic horror tinge. The darkness is usually below surface level but omnipresent enought to make Wuthering Heights stand out from your typical Jane Austen(-esque) novel. The callous ways characters treat and talk to each other, the unreliable narrators, people dropping dead like flies left and right… In a lot of ways, this is an average 19th century rich people problems narrative, but with an eerie edge. The way Heathcliff is shunned for being an outsider, and him being described as foreign-looking, also makes for an interesting early commentary on racism and it helps the novel stay more relevant even today, for better or for worse.
Viele Klassiker gelten als "zeitlos"; nur wenige fühlen sich an, als könnten sie erst letztes Jahr verfasst worden sein. Zwar als Historienroman, aber dennoch brandaktuell.
Gerne als "Jeff Bezos Lehrbuch" bezeichnet, bildet Das Paradies der Damen beeindruckend präzise das Ein-mal-Eins moderner Monopolgeschäftspraktiken ab, die heute ebenso plausibel scheinen wie im Paris des 19. Jahrhunderts. Warenhauskrake statt Online-Shop.
Um die Geschäftsstrategien anschaulich darzustellen, bemüht Das Paradies der Damen ein etwas aufgeblasenes Ensemble an Charakteren, unter denen nur die Hauptfiguren wirklich herausstechen. Die vielen gesichtslosen Figuren - so effektiv sie der anschaulichen Darstellung auch dienen - sind das einzige, das dem Roman zuweilen den Schwung raubt. Sie füllen ihn aber auch mit chaotischem Leben, das dem Trubel des historischen Paris gerecht wird.
Die etwas gezwungen zwiespältige Liebesgeschichte der Hauptcharaktere beansprucht in der zweiten Hälfte immer mehr Raum. Sie untergräbt zudem (wenn auch nur minimal) die überraschend scharfen Beobachtungen über #MeToo-ähnliche Angestelltenverhältnisse. Uneingeschränkt hervorragend ist jedoch, wie der Roman den Niedergang der kleinen Geschäfte und ihrer Besitzer*innen darstellt. Voller Verzweiflung sträuben sie sich vor ihrem Untergang, werden aber dennoch tragisch vom Großkapital verschlungen.
Gerne als "Jeff Bezos Lehrbuch" bezeichnet, bildet Das Paradies der Damen beeindruckend präzise das Ein-mal-Eins moderner Monopolgeschäftspraktiken ab, die heute ebenso plausibel scheinen wie im Paris des 19. Jahrhunderts. Warenhauskrake statt Online-Shop.
Um die Geschäftsstrategien anschaulich darzustellen, bemüht Das Paradies der Damen ein etwas aufgeblasenes Ensemble an Charakteren, unter denen nur die Hauptfiguren wirklich herausstechen. Die vielen gesichtslosen Figuren - so effektiv sie der anschaulichen Darstellung auch dienen - sind das einzige, das dem Roman zuweilen den Schwung raubt. Sie füllen ihn aber auch mit chaotischem Leben, das dem Trubel des historischen Paris gerecht wird.
Die etwas gezwungen zwiespältige Liebesgeschichte der Hauptcharaktere beansprucht in der zweiten Hälfte immer mehr Raum. Sie untergräbt zudem (wenn auch nur minimal) die überraschend scharfen Beobachtungen über #MeToo-ähnliche Angestelltenverhältnisse. Uneingeschränkt hervorragend ist jedoch, wie der Roman den Niedergang der kleinen Geschäfte und ihrer Besitzer*innen darstellt. Voller Verzweiflung sträuben sie sich vor ihrem Untergang, werden aber dennoch tragisch vom Großkapital verschlungen.
Ein Buch für die Bucketlist. Endlich abgehakt! Trotz seiner immensen Länge folgt die Brüder Karamasow (fast) immer seinem übersichtlich aufgedröselten roten Faden – etwas, das man von backsteindicken Romanen dieser Epoche nicht immer behaupten kann.
Am stärksten ist Die Brüder Karamasow, wenn die Charaktere sich in seiten- oder gar kapitellangen Wortgefechten verlieren, die zuweilen philosophischen Essays in wörtlicher Rede gleichen. Der Höhepunkt dieser intensiven Diskurse ist der Gerichtsprozess im letzten Viertel, in dem sich die Beteiligten stundenlang derartig voller Inbrunst in ihre Ausführungen hineinsteigern, dass Anwälte, die beim Verlassen des Saales vor Erschöpfung beinahe in Ohnmacht fallen, schlicht glaubwürdig erscheinen. Selten habe ich über so viele dutzende Seiten solch eine literarische Dichte gesehen, die gleichzeitig dramaturgisch mitreißt.
Klingt anstrengend? Ist es aber nicht. Insbesondere, weil Dostojewski versteht, zum Punkt zu kommen... zumindest, wenn es drauf ankommt. Der Erzähler gibt gerne ganz offen zu, da gäbe es ja eigentlich noch viel mehr zu erzählen, aber wir sollten uns doch lieber dem Kern der Sache widmen.
Dass Die Brüder Karamasow dennoch so üppig ausfällt, liegt daran, dass es die Details im Alltag seiner Charaktere für so wichtig erklärt. Indem sich der Roman nicht nur auf den zentralen Mordfall konzentriert, erreichen alle wichtigen Charaktere eine beeindruckende Tiefe. (Bis auf die Frauen, deren Gefühlswelt zwar ebenfalls zur Genüge ausgewalzt wird, sich aber zu oft gängiger zeitgenössischer Klischees bedient.) Dieser hart erarbeitete Facettenreichtum aller Charaktere nährt direkt die Kernfragen und Konflikte, die der Roman eröffnet.
Der finale Gerichtsprozesses kämpft maßgeblich mit dem Umstand, dass selbst eine einzelne Menschenseele viel zu Komplex ist, um sich anhand reiner Mutmaßungen kategorisieren zu lassen. Ob es dazu all die Szenen im Kloster zu Beginn gebraucht hätte...? In der Praxis schwer zu sagen. Viele der frühen Details blieben mir am Ende des Buches bestenfalls unterbewusst im Gedächtnis, weil sie an dieser Stelle bestenfalls indirekt relevant sind.
Je mehr sich Die Brüder Karamasow im Klein-Klein des Dorflebens verliert, desto stärker beeinflusst die vorübergehende Ziellosigkeit die Leselust in Anbetracht all der Stunden, die noch folgen. Doch selbst kleinste Szenen und Dialoge sind so kreativ und menschlich geschrieben, dass sie über den Moment tragen. Dostojewskis beseelter Schreibstil ist die Erde für den gewölbten Unterbau, auf dem das große Finale thront.
Am stärksten ist Die Brüder Karamasow, wenn die Charaktere sich in seiten- oder gar kapitellangen Wortgefechten verlieren, die zuweilen philosophischen Essays in wörtlicher Rede gleichen. Der Höhepunkt dieser intensiven Diskurse ist der Gerichtsprozess im letzten Viertel, in dem sich die Beteiligten stundenlang derartig voller Inbrunst in ihre Ausführungen hineinsteigern, dass Anwälte, die beim Verlassen des Saales vor Erschöpfung beinahe in Ohnmacht fallen, schlicht glaubwürdig erscheinen. Selten habe ich über so viele dutzende Seiten solch eine literarische Dichte gesehen, die gleichzeitig dramaturgisch mitreißt.
Klingt anstrengend? Ist es aber nicht. Insbesondere, weil Dostojewski versteht, zum Punkt zu kommen... zumindest, wenn es drauf ankommt. Der Erzähler gibt gerne ganz offen zu, da gäbe es ja eigentlich noch viel mehr zu erzählen, aber wir sollten uns doch lieber dem Kern der Sache widmen.
Dass Die Brüder Karamasow dennoch so üppig ausfällt, liegt daran, dass es die Details im Alltag seiner Charaktere für so wichtig erklärt. Indem sich der Roman nicht nur auf den zentralen Mordfall konzentriert, erreichen alle wichtigen Charaktere eine beeindruckende Tiefe. (Bis auf die Frauen, deren Gefühlswelt zwar ebenfalls zur Genüge ausgewalzt wird, sich aber zu oft gängiger zeitgenössischer Klischees bedient.) Dieser hart erarbeitete Facettenreichtum aller Charaktere nährt direkt die Kernfragen und Konflikte, die der Roman eröffnet.
Der finale Gerichtsprozesses kämpft maßgeblich mit dem Umstand, dass selbst eine einzelne Menschenseele viel zu Komplex ist, um sich anhand reiner Mutmaßungen kategorisieren zu lassen. Ob es dazu all die Szenen im Kloster zu Beginn gebraucht hätte...? In der Praxis schwer zu sagen. Viele der frühen Details blieben mir am Ende des Buches bestenfalls unterbewusst im Gedächtnis, weil sie an dieser Stelle bestenfalls indirekt relevant sind.
Je mehr sich Die Brüder Karamasow im Klein-Klein des Dorflebens verliert, desto stärker beeinflusst die vorübergehende Ziellosigkeit die Leselust in Anbetracht all der Stunden, die noch folgen. Doch selbst kleinste Szenen und Dialoge sind so kreativ und menschlich geschrieben, dass sie über den Moment tragen. Dostojewskis beseelter Schreibstil ist die Erde für den gewölbten Unterbau, auf dem das große Finale thront.
This protagonist radiates such edgelord energy, I'd be inclined to call him an incel, weren't he ALSO extremely popular with women – which makes his behavior towards them even worse.
This might be one of the better uses of the 'main characters you hate' trope, though. The protagonist's very crass attitude towards women may stem from the novel's era of publication. I guess you had to be even more of a misogynist to stand out as a douche in an era where misogynism was basically the norm.
In any case, the overarching theme seems surprisingly prescient, even more than 70 years later. While the devices with which No Longer Human creates its atmosphere of utter dread and despair may at times be questionable, its no-holds-barred approach to tackling depression still feels radical – even in a time where coming-of-age stories about depressed adolescent men are a dime a dozen.
What makes No Longer Human stand out is how effective it uses it minimalistic language – best seen in the scene where it packs an entire suicide (attempt) and its immediate aftermath into a few short lines:
"We threw ourselves into the sea at Kamakura that night. She untied her sash, saying she had borrowed it from a friend at the café, and left it folded neatly on a rock. I removed my coat and put it in the same spot. We entered the water together. She died. I was saved."
In other moments, however, the novel feels too reductive, as it tempts us to become infatuated with its misanthropic worldview as an easy explanation for all problems. This feels like a very 1940s worldview that still permeates in many facets of society, feeding itself. In the end, however, the novel alleviates its misanthropy by putting it into perspective with striking clarity:
"There are all kinds of unhappy people in this world. I suppose it would be no exaggeration to say that the world is composed entirely of unhappy people. But those people can fight their unhappiness with society fairly and squarely, and society for its part easily understands and sympathizes with such struggles. My unhappiness stemmed entirely from my own vices, and I had no way of fighting anybody."
No Longer Human knows when to turn around to not keep frantically searching the problems or the solutions to its protagonist's woes, but to finding the answer to why he hurts so bad.
This might be one of the better uses of the 'main characters you hate' trope, though. The protagonist's very crass attitude towards women may stem from the novel's era of publication. I guess you had to be even more of a misogynist to stand out as a douche in an era where misogynism was basically the norm.
In any case, the overarching theme seems surprisingly prescient, even more than 70 years later. While the devices with which No Longer Human creates its atmosphere of utter dread and despair may at times be questionable, its no-holds-barred approach to tackling depression still feels radical – even in a time where coming-of-age stories about depressed adolescent men are a dime a dozen.
What makes No Longer Human stand out is how effective it uses it minimalistic language – best seen in the scene where it packs an entire suicide (attempt) and its immediate aftermath into a few short lines:
"We threw ourselves into the sea at Kamakura that night. She untied her sash, saying she had borrowed it from a friend at the café, and left it folded neatly on a rock. I removed my coat and put it in the same spot. We entered the water together. She died. I was saved."
In other moments, however, the novel feels too reductive, as it tempts us to become infatuated with its misanthropic worldview as an easy explanation for all problems. This feels like a very 1940s worldview that still permeates in many facets of society, feeding itself. In the end, however, the novel alleviates its misanthropy by putting it into perspective with striking clarity:
"There are all kinds of unhappy people in this world. I suppose it would be no exaggeration to say that the world is composed entirely of unhappy people. But those people can fight their unhappiness with society fairly and squarely, and society for its part easily understands and sympathizes with such struggles. My unhappiness stemmed entirely from my own vices, and I had no way of fighting anybody."
No Longer Human knows when to turn around to not keep frantically searching the problems or the solutions to its protagonist's woes, but to finding the answer to why he hurts so bad.