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tapsisbuchblog's reviews
803 reviews
Die Dornentochter by Laura Elliot
challenging
dark
mysterious
medium-paced
4.0
Adele wuchs bei ihrer Großmutter auf. Nach ihrem Tod räumt sie das Haus, in dem sie aufgewachsen ist, aus und findet das Tagebuch ihrer verstorbenen Mutter. Darin enthüllt Marianne, Adeles Mutter, schreckliches. Sie wurde als Teenager von 3 Männern brutal vergewaltigt. Und Adele ist das Ergebnis dieses Überfalls. Die junge Frau ist von Wut und Neugier gepackt und hat nur ein Ziel: sie will ihren Vater finden.
"Die Dornentochter" war mein erster Psychothriller von Laura Elliot und hat mir gut gefallen. Die Autorin führt ihre Leserschaft in die Tiefen einer religiösen Sekte und einer verschworenen Dorfgemeinschaft, die selbst nach über 20 Jahren schweigt. Das Lesen war teils schmerzhaft, über weite Strecken spannend und das Ende war für mich absolut passend.
Im Mittelpunkt der einzelnen Kapitel stehen verschiedene Figuren. Allen voran Adele, die durch die schreckliche Geschichte ihrer Mutter von dem Wunsch nach Aufklärung getrieben ist. Dabei begibt sie sich unwissentlich in Gefahr und trifft auf eine Mauer des Schweigens und der Drohungen. Denn ihre Mutter lebte kurz vor ihrem Tod im "Haus der Sühne", eine religiös geprägte Einrichtung der Dornenkongretation. Und in dieser Einrichtung passierte ungeheuerliches.
Laura Elliots Stil war für mich zu Beginn gewöhnungsbedürftig, da ich das Gefühl hatte, in die ungeordneten Gedanken der Hauptfigur geworfen zu werden. Im Laufe des Romans legte sich das und ich konnte es kaum zur Seite legen.
Eine klare Empfehlung!
"Die Dornentochter" war mein erster Psychothriller von Laura Elliot und hat mir gut gefallen. Die Autorin führt ihre Leserschaft in die Tiefen einer religiösen Sekte und einer verschworenen Dorfgemeinschaft, die selbst nach über 20 Jahren schweigt. Das Lesen war teils schmerzhaft, über weite Strecken spannend und das Ende war für mich absolut passend.
Im Mittelpunkt der einzelnen Kapitel stehen verschiedene Figuren. Allen voran Adele, die durch die schreckliche Geschichte ihrer Mutter von dem Wunsch nach Aufklärung getrieben ist. Dabei begibt sie sich unwissentlich in Gefahr und trifft auf eine Mauer des Schweigens und der Drohungen. Denn ihre Mutter lebte kurz vor ihrem Tod im "Haus der Sühne", eine religiös geprägte Einrichtung der Dornenkongretation. Und in dieser Einrichtung passierte ungeheuerliches.
Laura Elliots Stil war für mich zu Beginn gewöhnungsbedürftig, da ich das Gefühl hatte, in die ungeordneten Gedanken der Hauptfigur geworfen zu werden. Im Laufe des Romans legte sich das und ich konnte es kaum zur Seite legen.
Eine klare Empfehlung!
Farbenblind by Colby Marshall
4.0
In einem großen Freizeitpark passiert der Horror: zwei Amokläufer schießen wild um sich. Einer wird ohne Widerstand von der Polizei verhaftet, der andere ist flüchtig. Der Täter will jedoch nur mit einer reden: Dr. Jenna Ramey. Die forensische Psychiaterin hat eine besondere Gabe, die sich Farbsynästhesie nennt. In bestimmten Situationen tauchen vor ihren Augen Farben auf, die sie mit bestimmten Gefühlen verbindet. Wird ihr das helfen, den zweiten Schützen zu finden?
"Farbenblind" war mein erster Thriller von Colby Marshall und ich bin sehr zufrieden. Die Autorin erschafft mit dem Auftakt zu einer Reihe um die Psychiaterin Jenna Ramey eine Hauptfigur, die durch ihre Gabe nicht immer nur Vorteile hat. Toll!
Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler geschildert. Dabei folgt man aber nicht nur Jenna, sondern bekommt auch einen genauen Einblick in die Welt des Täters Isaac Keaton und erfährt zu dem etwas über die Opfer des Amoklaufes. Die unterschiedlichen Sichtweisen auf das Geschehen sowie die schnellen Wechsel haben mir sehr gut gefallen. Endlich mal wieder ein Thriller, der sich wie ein Actionfilm liest.
Zugegeben, zu Beginn hatte ich Bedenken, ob die Farbsynästhesie von Dr. Ramey nicht zu sehr ausgeschlachtet, in den Vordergrund gerückt wird oder gar ins mysthische abdriftet. Doch die Sorge war unbegründet. Colby Marshall fügt die Gabe sehr gut in die Geschichte ein und nutzt sie als Denkanstöße für Jenna und ihr Team. Mehr nicht. Das fand ich toll.
Jenna Ramey ist mir sympathisch, wenn auch nicht ohne Ecken und Kanten. Die Psychiaterin hat mit ihrer eigenen Vergangenheit zu kämpfen, die im Verlauf des Buches immer mehr ans Licht kommt. Dabei hat sich die Autorin mal nicht an Alkohol oder gewalttätigen Ehemännern aufgehalten, sondern ging einen Schritt weiter. Für mich als passionierte Thriller-Leserin eine tolle Abwechslung. Jenna ist zielstrebig, auch wenn ich sie ab und an für ihre übereilten Entscheidungen schlagen wollte.
Die Story selbst hat mich von Beginn an gefesselt. Der Amoklauf findet in einem sehr bekannten Freizeitpark statt, auch wenn die Autorin den Namen nicht verwendet. Da ich dort selbst schon ein paar Mal zu Besuch war, ist mir gleich zu Beginn schon anders geworden. Im hohen Tempo jagt man dann die Täter, folgt einem verzweifelten Vater und muss sich mit einem narzisstischen Soziopathen auseinandersetzen. Die Geschichte ist rund, lässt aber bei genauem Hinsehen Detailfragen offen. Mich hat das beim Lesen nicht gestört, ich hoffe aber, dass der Folgeband mehr Antworten liefert.
Das Ende war dramatisch und passend zur gesamten Handlung. Colby Marshall lässt genug Raum für eine Fortsetzung, der Fall an sich ist aber abgeschlossen.
Der Stil der Autorin ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist direkt, unkompliziert und ohne Schnörkel. Blutige Details gibt es kaum. Die Jagd auf die Täter hat einfach hohe Priorität.
Fazit: bei dem Buch kann man fast blind zugreifen!
"Farbenblind" war mein erster Thriller von Colby Marshall und ich bin sehr zufrieden. Die Autorin erschafft mit dem Auftakt zu einer Reihe um die Psychiaterin Jenna Ramey eine Hauptfigur, die durch ihre Gabe nicht immer nur Vorteile hat. Toll!
Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler geschildert. Dabei folgt man aber nicht nur Jenna, sondern bekommt auch einen genauen Einblick in die Welt des Täters Isaac Keaton und erfährt zu dem etwas über die Opfer des Amoklaufes. Die unterschiedlichen Sichtweisen auf das Geschehen sowie die schnellen Wechsel haben mir sehr gut gefallen. Endlich mal wieder ein Thriller, der sich wie ein Actionfilm liest.
Zugegeben, zu Beginn hatte ich Bedenken, ob die Farbsynästhesie von Dr. Ramey nicht zu sehr ausgeschlachtet, in den Vordergrund gerückt wird oder gar ins mysthische abdriftet. Doch die Sorge war unbegründet. Colby Marshall fügt die Gabe sehr gut in die Geschichte ein und nutzt sie als Denkanstöße für Jenna und ihr Team. Mehr nicht. Das fand ich toll.
Jenna Ramey ist mir sympathisch, wenn auch nicht ohne Ecken und Kanten. Die Psychiaterin hat mit ihrer eigenen Vergangenheit zu kämpfen, die im Verlauf des Buches immer mehr ans Licht kommt. Dabei hat sich die Autorin mal nicht an Alkohol oder gewalttätigen Ehemännern aufgehalten, sondern ging einen Schritt weiter. Für mich als passionierte Thriller-Leserin eine tolle Abwechslung. Jenna ist zielstrebig, auch wenn ich sie ab und an für ihre übereilten Entscheidungen schlagen wollte.
Die Story selbst hat mich von Beginn an gefesselt. Der Amoklauf findet in einem sehr bekannten Freizeitpark statt, auch wenn die Autorin den Namen nicht verwendet. Da ich dort selbst schon ein paar Mal zu Besuch war, ist mir gleich zu Beginn schon anders geworden. Im hohen Tempo jagt man dann die Täter, folgt einem verzweifelten Vater und muss sich mit einem narzisstischen Soziopathen auseinandersetzen. Die Geschichte ist rund, lässt aber bei genauem Hinsehen Detailfragen offen. Mich hat das beim Lesen nicht gestört, ich hoffe aber, dass der Folgeband mehr Antworten liefert.
Das Ende war dramatisch und passend zur gesamten Handlung. Colby Marshall lässt genug Raum für eine Fortsetzung, der Fall an sich ist aber abgeschlossen.
Der Stil der Autorin ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist direkt, unkompliziert und ohne Schnörkel. Blutige Details gibt es kaum. Die Jagd auf die Täter hat einfach hohe Priorität.
Fazit: bei dem Buch kann man fast blind zugreifen!
Schweigepflicht by Markus Heitz
5.0
Isgar leidet an Klaustrophobie. In engen Räumen bekommt er Panik. Seine Therapeutin will wissen, warum. Isgar berichtet und zieht sie damit in eine Horrornacht in einem Lift voller Blut, Tod und Ekel.
"Schweigepflicht" ist eine Kurzgeschichte von Markus Heitz und lässt keinen Zweifel daran, dass der Autor sich im Horrorgenre zu Hause fühlt. Auf wenigen Seiten lässt Markus Heitz seinen Lesern das Blut in den Adern gefrieren.
Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Während das erste Kapitel geradezu langweilig ruhig verläuft, startet man ab Kapitel 2 in eine Horrornacht der blutigen Art. So in das Geschehen geworfen, war ich sehr froh, das ebook bei Tag gelesen zu haben. Denn Markus Heitz spart weder an Blut, noch an Details oder wirklichem Horror.
Dabei schaffte er es, dass ich mit der Hauptfigur Isgar sehr schnell mitfiebern und -zittern konnte. Es ist erstaunlich, wie man so viel Angst auf einem beengten Raum wie einem Fahrstuhllift erzeugen kann. Ich war mit den Figuren erstaunt, verängstigt, wütend und am Ende einfach nur noch geschockt.
Manche Szenen erinnerten mich an den Film "The Cube", der mir regelmäßig Gänsehaut und Durch-die-Fingern-Schauen beschert. Dennoch erschafft Markus Heitz ein ganz eigenes Horrorszenario, bei dem ich am Ende sicher bin: ich nehme künftig nur noch die Treppe!
Der Stil des Autors ist sehr gut und flüssig zu lesen. Markus Heitz erzählt plastisch, detailreich und so genial, dass er mich auf den wenigen Seiten um den Verstand gebracht hat.
Fazit: liebe Leute, lauft Treppe! Und lest unbedingt, warum!
"Schweigepflicht" ist eine Kurzgeschichte von Markus Heitz und lässt keinen Zweifel daran, dass der Autor sich im Horrorgenre zu Hause fühlt. Auf wenigen Seiten lässt Markus Heitz seinen Lesern das Blut in den Adern gefrieren.
Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Während das erste Kapitel geradezu langweilig ruhig verläuft, startet man ab Kapitel 2 in eine Horrornacht der blutigen Art. So in das Geschehen geworfen, war ich sehr froh, das ebook bei Tag gelesen zu haben. Denn Markus Heitz spart weder an Blut, noch an Details oder wirklichem Horror.
Dabei schaffte er es, dass ich mit der Hauptfigur Isgar sehr schnell mitfiebern und -zittern konnte. Es ist erstaunlich, wie man so viel Angst auf einem beengten Raum wie einem Fahrstuhllift erzeugen kann. Ich war mit den Figuren erstaunt, verängstigt, wütend und am Ende einfach nur noch geschockt.
Manche Szenen erinnerten mich an den Film "The Cube", der mir regelmäßig Gänsehaut und Durch-die-Fingern-Schauen beschert. Dennoch erschafft Markus Heitz ein ganz eigenes Horrorszenario, bei dem ich am Ende sicher bin: ich nehme künftig nur noch die Treppe!
Der Stil des Autors ist sehr gut und flüssig zu lesen. Markus Heitz erzählt plastisch, detailreich und so genial, dass er mich auf den wenigen Seiten um den Verstand gebracht hat.
Fazit: liebe Leute, lauft Treppe! Und lest unbedingt, warum!
Fußabschneider by Timo Leibig
5.0
Die Ermittler Leonore Goldmann und Walter Brandner atmen gerade noch nach ihrem letzten Fall durch, da müssen sie schon wieder ran: in den Auen wird eine weibliche Leiche gefunden, das Gesicht bis zur Unkenntlichkeit zerschunden und eines Fußes beraubt. Spuren gibt es keine, dafür müssen sich die beiden der bitteren Wahrheit stellen: die tote Frau war nicht das erste Opfer. Doch wer amputiert Füße und wirft seine Opfer dann wie Müll weg?
"Fußabschneider" ist der zweite Fall für Goldmann und Brandner und Timo Leibig gönnt den Beiden auch keine Ruhe. Dabei treibt der Autor die Ermittler und seine Leser in die Abgründe der menschlichen Psyche. Genial!
Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Neben den Ermittlungen darf man als Leser auch einen Blick in den "Alltag" des Täters werfen. Und das hat mir so manchen Schauer über den Rücken gejagt. Timo Leibig versteht es, die Psyche des Täters offen zu legen, verständlich zu machen und so gut darzustellen, dass ich nun etwas Bedenken habe, wenn mir ein Mann Komplimente für mein Schuhwerk macht.
Leonore und Walter sind mir schon im ersten Teil sehr sympathisch gewesen, auch weil sie so menschlich sind. Im zweiten Band gewährt der Autor noch tiefere Einblicke in das Privatleben, zeigt, dass die beiden gestandenen Kommissare auch die Nerven verlieren können und scheut sich auch nicht, die beiden Fehler machen zu lassen. Dabei geht es mitnichten um Fehler, die total dämlich sind, sondern um Fehler, die einfach jeder von uns machen würde. Und genau das macht das Gespann so realitätsnah und liebenswert. Ich habe mit Brandner und Goldmann ermittelt, geflucht und an der Welt gezweifelt.
Die Story selbst ist von Seite 1 an spannend und böse. Ich bin gestandene Thriller-Leserin und harte Kost gewohnt, aber Timo Leibig trieb auch mich an die Grenzen. Und das ist positiv gemeint. Ich mag abartige Charaktere und er hat einen erschaffen, bei dem ich öfter das Gesicht verzogen habe. Daher warne ich auch: dieser Thriller ist nichts für zarte Gemüter!
Das Ende ist sehr gelungen und hat mich vollkommen unvorbereitet getroffen. Ich habe vor Wut und Trauer geheult, habe den Autoren in Gedanken A*schloch geschimpft und bis zur letzten Seite fieberhaft gelesen. Diese Kombination gibt es bei mir sehr selten. Umso schöner, dass Timo Leibig sie mir entlockt hat. Chapeau!
Der Stil des Autors ist sehr gut und flüssig zu lesen. Timos Erzählweise ist rasant, blutig detailreich und entwickelt eine Sogwirkung. Ich habe das Buch an einem Abend...na gut innerhalb einer Nacht ausgelesen. Das sagt alles!
Fazit: gebt Acht, wenn Ihr Komplimente für Euer Schuhwerk bekommt. Eine klare Leseempfehlung!
"Fußabschneider" ist der zweite Fall für Goldmann und Brandner und Timo Leibig gönnt den Beiden auch keine Ruhe. Dabei treibt der Autor die Ermittler und seine Leser in die Abgründe der menschlichen Psyche. Genial!
Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Neben den Ermittlungen darf man als Leser auch einen Blick in den "Alltag" des Täters werfen. Und das hat mir so manchen Schauer über den Rücken gejagt. Timo Leibig versteht es, die Psyche des Täters offen zu legen, verständlich zu machen und so gut darzustellen, dass ich nun etwas Bedenken habe, wenn mir ein Mann Komplimente für mein Schuhwerk macht.
Leonore und Walter sind mir schon im ersten Teil sehr sympathisch gewesen, auch weil sie so menschlich sind. Im zweiten Band gewährt der Autor noch tiefere Einblicke in das Privatleben, zeigt, dass die beiden gestandenen Kommissare auch die Nerven verlieren können und scheut sich auch nicht, die beiden Fehler machen zu lassen. Dabei geht es mitnichten um Fehler, die total dämlich sind, sondern um Fehler, die einfach jeder von uns machen würde. Und genau das macht das Gespann so realitätsnah und liebenswert. Ich habe mit Brandner und Goldmann ermittelt, geflucht und an der Welt gezweifelt.
Die Story selbst ist von Seite 1 an spannend und böse. Ich bin gestandene Thriller-Leserin und harte Kost gewohnt, aber Timo Leibig trieb auch mich an die Grenzen. Und das ist positiv gemeint. Ich mag abartige Charaktere und er hat einen erschaffen, bei dem ich öfter das Gesicht verzogen habe. Daher warne ich auch: dieser Thriller ist nichts für zarte Gemüter!
Das Ende ist sehr gelungen und hat mich vollkommen unvorbereitet getroffen. Ich habe vor Wut und Trauer geheult, habe den Autoren in Gedanken A*schloch geschimpft und bis zur letzten Seite fieberhaft gelesen. Diese Kombination gibt es bei mir sehr selten. Umso schöner, dass Timo Leibig sie mir entlockt hat. Chapeau!
Der Stil des Autors ist sehr gut und flüssig zu lesen. Timos Erzählweise ist rasant, blutig detailreich und entwickelt eine Sogwirkung. Ich habe das Buch an einem Abend...na gut innerhalb einer Nacht ausgelesen. Das sagt alles!
Fazit: gebt Acht, wenn Ihr Komplimente für Euer Schuhwerk bekommt. Eine klare Leseempfehlung!
Killerjagd by Christine Drews
3.0
In London wird ein ehemaliger MI6-Agent ermordert. In seinem eigenen Haus und ohne Kampfspuren. Die Profilerin Rachel Hyatt steht vor einem Rätsel: wieso hat sich der betagte, aber keineswegs wehrlose Agent nicht gewehrt? Der Mord scheint zudem nicht der erste des Killers gewesen zu sein. Hyatt und ihr Team begeben sich auf die Jagd nach einem Täter, der tiefer in die Machenschaften des MI6 steckt, als sie ahnen.
"Killerjagd" war mein erster Thriller von Christine Drews und lässt mich zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite versteht die Autorin es wirklich eine Geschichte zu erzählen, auf der anderen Seite waren mir zu schnell zu viele Dinge sonnenklar und ausgesprochen, so dass ich keine Spannung mehr empfinden konnte.
Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man sowohl den Ermittlungen von Rachel Hyatt und dem Scotland Yard als auch dem Killer bei seinen Taten. Normalerweise finde ich solch eine Mischung sehr anziehend und auch fesselnd. Hier war es aber so, dass der Täter seit dem ersten Kapitel namentlich bekannt war und auch der Verdacht, den Hyatt heckte, sich sehr früh bestätigte. Von Jagd konnte hier dann keine Rede mehr sein.
Die Figuren sind britisch kühl, aber keineswegs uncharmant. Hyatt und ihr Partner Bob kabbeln sich während der Ermittlungen, die Kollegen verhalten sich herrlich menschlich inklusive einem nicht wirklich gut durchdachten Mittagessen und auch der Killer wirkt, obwohl er grausam und präzise tötet, irgendwo menschlich und realitätsnah. Christine Drews haucht ihren Charakteren auf eine tolle und eindringliche Art Leben ein. Das fand ich toll.
Die Story ist auch durchaus lesenswert, hat aber wenig mit einem Thriller zu tun. Ich würde das Buch eher als Krimi einordnen. Von Beginn an sind dem Leser Täter, Opfer und Ermittler bekannt. Was an sich dennoch spannend sein könnte, entpuppt sich in diesem Fall als Stimmungskiller. Ich fand die Ermittlungen kaum interessant, da Hyatt schon früh erkannte, wer der Täter ist und die Schleifen, die sie und ihr Team dann gezogen haben, in meinen Augen völlig unnötig gewesen sind. Ich konnte mich mit den Nachforschungen nicht identifizieren und verstand nicht, warum man nicht der besten Spur nachging, sondern zig Nebenstränge verfolgte. Daher war für mich das Lesen auch nicht von Spannung, sondern eher von lakonischen AHA-Momenten geprägt. Zu wenig!
Der Stil von Christine Drews ist gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist britisch distanziert, aber dennoch an den richtigen Stellen detailreich.
Fazit: keine Killerjagd, sondern ein Killerfangespiel. Für mich zu wenig.
"Killerjagd" war mein erster Thriller von Christine Drews und lässt mich zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite versteht die Autorin es wirklich eine Geschichte zu erzählen, auf der anderen Seite waren mir zu schnell zu viele Dinge sonnenklar und ausgesprochen, so dass ich keine Spannung mehr empfinden konnte.
Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man sowohl den Ermittlungen von Rachel Hyatt und dem Scotland Yard als auch dem Killer bei seinen Taten. Normalerweise finde ich solch eine Mischung sehr anziehend und auch fesselnd. Hier war es aber so, dass der Täter seit dem ersten Kapitel namentlich bekannt war und auch der Verdacht, den Hyatt heckte, sich sehr früh bestätigte. Von Jagd konnte hier dann keine Rede mehr sein.
Die Figuren sind britisch kühl, aber keineswegs uncharmant. Hyatt und ihr Partner Bob kabbeln sich während der Ermittlungen, die Kollegen verhalten sich herrlich menschlich inklusive einem nicht wirklich gut durchdachten Mittagessen und auch der Killer wirkt, obwohl er grausam und präzise tötet, irgendwo menschlich und realitätsnah. Christine Drews haucht ihren Charakteren auf eine tolle und eindringliche Art Leben ein. Das fand ich toll.
Die Story ist auch durchaus lesenswert, hat aber wenig mit einem Thriller zu tun. Ich würde das Buch eher als Krimi einordnen. Von Beginn an sind dem Leser Täter, Opfer und Ermittler bekannt. Was an sich dennoch spannend sein könnte, entpuppt sich in diesem Fall als Stimmungskiller. Ich fand die Ermittlungen kaum interessant, da Hyatt schon früh erkannte, wer der Täter ist und die Schleifen, die sie und ihr Team dann gezogen haben, in meinen Augen völlig unnötig gewesen sind. Ich konnte mich mit den Nachforschungen nicht identifizieren und verstand nicht, warum man nicht der besten Spur nachging, sondern zig Nebenstränge verfolgte. Daher war für mich das Lesen auch nicht von Spannung, sondern eher von lakonischen AHA-Momenten geprägt. Zu wenig!
Der Stil von Christine Drews ist gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist britisch distanziert, aber dennoch an den richtigen Stellen detailreich.
Fazit: keine Killerjagd, sondern ein Killerfangespiel. Für mich zu wenig.
Die sieben Tode des Max Leif. Ein Hypochonder-Roman by Juliane Käppler
5.0
Max Leif ist Anfang 40, Inhaber des Labels LeifMusic und könnte mit sich und seinem Leben zufrieden sein. Ist er aber nicht! Sein bester Freund ist unerwartet verstorben, Max musste den gemeinsam geplanten Urlaub allein verbringen und hat auf dem Rückflug so ein komisches Gefühl im Magen. Was kann das sein? Nach seinem Herzinfarkt ist der Produzent sehr vorsichtig. Und sich sicher: er muss sterben! Bald! Was ist also wirklich noch wichtig?
"Die sieben Tode des Max Leif" war mein erster Roman von Juliane Käppler und er hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin erzählt mit Charme und Ironie die Lebensgeschichte eines Musikproduzenten, der vor lauter Geld und sorgenfreiem Leben gar nicht mehr weiß, wohin mit sich. Und so entscheidet Max: er ist krank! PUNKT!
Die Geschichte wird dabei von Max Leif höchstselbst erzählt. Jemand anders könnte seine Leiden auch nicht gebührend einfangen. Und so begleitet man als Leser den Leif live dabei, wie er sich durch die Welt der Symptome googlet, gut 5 Mal seine Beerdigung plant, sein komplettes Leben über den Haufen wirft und dabei auch noch ein Geheimnis hütet. Seine Umwelt bedenkt er dabei mit wahlweise sarkastischen und tiefsinnigen Kommentaren. Ich habe vor allem bei den Wortduellen mit der russischen Putzfrau Jekaterina Poljakow schallend gelacht und musste sehr grinsen, als sich Dobermann Hannibal mit der Ex Claudia anlegte. Max' Leben ist so bunt und dabei schon herrlich absurd, dass ich bei jedem neuen Kapitel schon vorab gelächelt habe.
Dabei sind die Figuren keineswegs überzeichnet oder überspitzt. Ich konnte so gut wie jede Handlung irgendwo nachvollziehen, auch wenn es Max zum Ende hin auf die Spitze treibt. Aber dennoch bleibt Juliane Käppler sehr nah am wahren Leben dran und gestaltet jede ihrer Figuren liebevoll, ohne sie dabei der Lächerlichkeit preiszugeben. Das fand ich großartig und erfrischend.
Die Story selbst ist locker-flockig, hat aber auch ernste Untertöne. Für Max hält das umgeworfene Leben so viel parat, dass selbst ich ab und an durchatmen musste. Dennoch wollte ich unbedingt wissen, was der Produzent, der sein erfolgreiches Label für einen Euro hergibt, mit seiner vielen Zeit anfängt. Und das Schöne: es gibt keine vor Schmalz triefende und rosa Herzchen aussstoßende Liebesgeschichte. Davor hatte ich zugegebener Maßen etwas Angst, doch die Autorin zeigt, dass man coole Geschichten mit ein wenig Prickeln erzählen kann, ohne dem Tutu-Wahn zu verfallen. Klasse!
Der Stil von Juliane Käppler ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist locker, ironisch, auch mal sarkastisch, dabei aber nie gezwungen witzig. Es passt einfach zu Max!
Fazit: Leif is alive, irgendwie. Lesen!
"Die sieben Tode des Max Leif" war mein erster Roman von Juliane Käppler und er hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin erzählt mit Charme und Ironie die Lebensgeschichte eines Musikproduzenten, der vor lauter Geld und sorgenfreiem Leben gar nicht mehr weiß, wohin mit sich. Und so entscheidet Max: er ist krank! PUNKT!
Die Geschichte wird dabei von Max Leif höchstselbst erzählt. Jemand anders könnte seine Leiden auch nicht gebührend einfangen. Und so begleitet man als Leser den Leif live dabei, wie er sich durch die Welt der Symptome googlet, gut 5 Mal seine Beerdigung plant, sein komplettes Leben über den Haufen wirft und dabei auch noch ein Geheimnis hütet. Seine Umwelt bedenkt er dabei mit wahlweise sarkastischen und tiefsinnigen Kommentaren. Ich habe vor allem bei den Wortduellen mit der russischen Putzfrau Jekaterina Poljakow schallend gelacht und musste sehr grinsen, als sich Dobermann Hannibal mit der Ex Claudia anlegte. Max' Leben ist so bunt und dabei schon herrlich absurd, dass ich bei jedem neuen Kapitel schon vorab gelächelt habe.
Dabei sind die Figuren keineswegs überzeichnet oder überspitzt. Ich konnte so gut wie jede Handlung irgendwo nachvollziehen, auch wenn es Max zum Ende hin auf die Spitze treibt. Aber dennoch bleibt Juliane Käppler sehr nah am wahren Leben dran und gestaltet jede ihrer Figuren liebevoll, ohne sie dabei der Lächerlichkeit preiszugeben. Das fand ich großartig und erfrischend.
Die Story selbst ist locker-flockig, hat aber auch ernste Untertöne. Für Max hält das umgeworfene Leben so viel parat, dass selbst ich ab und an durchatmen musste. Dennoch wollte ich unbedingt wissen, was der Produzent, der sein erfolgreiches Label für einen Euro hergibt, mit seiner vielen Zeit anfängt. Und das Schöne: es gibt keine vor Schmalz triefende und rosa Herzchen aussstoßende Liebesgeschichte. Davor hatte ich zugegebener Maßen etwas Angst, doch die Autorin zeigt, dass man coole Geschichten mit ein wenig Prickeln erzählen kann, ohne dem Tutu-Wahn zu verfallen. Klasse!
Der Stil von Juliane Käppler ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist locker, ironisch, auch mal sarkastisch, dabei aber nie gezwungen witzig. Es passt einfach zu Max!
Fazit: Leif is alive, irgendwie. Lesen!
Die unterirdische Sonne by Friedrich Ani
3.0
5 Jugendliche, ein Keller und eine Anweisung: sprich nie über das, was du oben erlebst. An diese Vorgabe halten sich die Mädchen und Jungen auch, bis Noah zu ihnen stößt. Denn Noah sind die Regeln egal. Wie gefährlich ist eine Neugierde?
"Die unterirdische Sonne" war mein erster Roman von Friedrich Ani und lässt mich zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite fängt der Autor außergewöhnlich gut die Beklemmung im Keller ein, auf der anderen Seite ist eine Story nicht wirklich existent.
Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet, wobei dieser nicht sonderlich zuverlässig ist. Denn er passt sich den Gedanken der Jugendlichen stark an, nimmt ihre Sprache und somit auch ihren sehr laxen Erzählstil an. So kommen einem die Umstände zwar beängstigend nah, auf der anderen Seite schwirrte mir gerade zu Beginn der Kopf, da ich innerhalb kürzester Zeit allen Jugendlichen zugehört habe und ihren Gedanken folgen konnte. Hier musste ich mich wirklich konzentrieren, was an sich nicht schlecht ist, mir hier aber Durchhaltevermögen abverlangte, da die Sprache sehr einfach und geradezu primitiv gehalten wurde.
Die Figuren blieben mir während der Lektüre fern. Zwar ist ihr Schicksal beängstigend, jedoch erfährt man als Leser eben so wenig über die Taten oberhalb des Kellers wie die anderen Mitgefangenen. Auch wirken die Jugendlichen nicht individuell, sondern alle gleichermaßen verstört und verwirrt. Zwar kommt so die wirklich bedrückende Stimmung im Keller und die Wirkung einer Entführung sehr gut rüber, jedoch war mir im Verlauf des Buches das Schicksal der Gruppe egal, denn keiner der Charaktere hat mich berührt.
Die Story selbst ist sehr eigen. Denn man verbringt einfach nur Zeit im Keller. Es werden immer wieder Jugendliche rausgeführt und zurückgebracht. Ihr teilweise sehr abstruses Verhalten stellt Friedrich Ani verstörend gut dar. Aber einen roten Faden konnte ich nicht entdecken. Jedes Kapitel ist ähnlich, es gibt keine "Highlights" oder Twists. Und das Ende, auf das ich setzte, war für mich nicht nachvollziehbar und auch nicht logisch erklärbar.
Ich war bei der kompletten Lektüre wankelmütig. Mal wollte ich abbrechen, 2 Seiten später hatte mich ein Satz so in den Bann gezogen, dass ich weiterlesen musste. Dies war für mich eine vollkommen neue Leseerfahrung. Insgesamt lässt mich der Roman aber unbefriedigt zurück.
Der Stil von Friedrich Ani gut, wenn auch nicht immer flüssig zu lesen. Seine Erzählweise orientiert sich extrem an der einfachen Ausdrucksweise seiner Protagonisten, zeigt auf der anderen Seite aber auch eine Tiefe, die mich umgehauen hat.
Fazit: puh, ich kann nicht mal eine Empfehlung geben. Und das ist mir noch nie passiert!
"Die unterirdische Sonne" war mein erster Roman von Friedrich Ani und lässt mich zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite fängt der Autor außergewöhnlich gut die Beklemmung im Keller ein, auf der anderen Seite ist eine Story nicht wirklich existent.
Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet, wobei dieser nicht sonderlich zuverlässig ist. Denn er passt sich den Gedanken der Jugendlichen stark an, nimmt ihre Sprache und somit auch ihren sehr laxen Erzählstil an. So kommen einem die Umstände zwar beängstigend nah, auf der anderen Seite schwirrte mir gerade zu Beginn der Kopf, da ich innerhalb kürzester Zeit allen Jugendlichen zugehört habe und ihren Gedanken folgen konnte. Hier musste ich mich wirklich konzentrieren, was an sich nicht schlecht ist, mir hier aber Durchhaltevermögen abverlangte, da die Sprache sehr einfach und geradezu primitiv gehalten wurde.
Die Figuren blieben mir während der Lektüre fern. Zwar ist ihr Schicksal beängstigend, jedoch erfährt man als Leser eben so wenig über die Taten oberhalb des Kellers wie die anderen Mitgefangenen. Auch wirken die Jugendlichen nicht individuell, sondern alle gleichermaßen verstört und verwirrt. Zwar kommt so die wirklich bedrückende Stimmung im Keller und die Wirkung einer Entführung sehr gut rüber, jedoch war mir im Verlauf des Buches das Schicksal der Gruppe egal, denn keiner der Charaktere hat mich berührt.
Die Story selbst ist sehr eigen. Denn man verbringt einfach nur Zeit im Keller. Es werden immer wieder Jugendliche rausgeführt und zurückgebracht. Ihr teilweise sehr abstruses Verhalten stellt Friedrich Ani verstörend gut dar. Aber einen roten Faden konnte ich nicht entdecken. Jedes Kapitel ist ähnlich, es gibt keine "Highlights" oder Twists. Und das Ende, auf das ich setzte, war für mich nicht nachvollziehbar und auch nicht logisch erklärbar.
Ich war bei der kompletten Lektüre wankelmütig. Mal wollte ich abbrechen, 2 Seiten später hatte mich ein Satz so in den Bann gezogen, dass ich weiterlesen musste. Dies war für mich eine vollkommen neue Leseerfahrung. Insgesamt lässt mich der Roman aber unbefriedigt zurück.
Der Stil von Friedrich Ani gut, wenn auch nicht immer flüssig zu lesen. Seine Erzählweise orientiert sich extrem an der einfachen Ausdrucksweise seiner Protagonisten, zeigt auf der anderen Seite aber auch eine Tiefe, die mich umgehauen hat.
Fazit: puh, ich kann nicht mal eine Empfehlung geben. Und das ist mir noch nie passiert!
Und Gott sprach: Es werde Jonas by Sebastian Niedlich
5.0
Gestatten, Jonas, mittelmäßig erfolgreicher Autor und genervt aus Leidenschaft. Jonas' Leben läuft eher so mittelprächtig, aber immerhin hat er eine Freundin und ein Haus. Nun ja, eine Ex-Freundin, denn der gute Mann ignoriert seine Lena eher, als das er sie auf Händen trägt. Als sie auszieht, will er sie zurück. Und wird dabei von einer Kirchturmspitze tötlich getroffen. Ende der Geschichte? Mitnichten, denn Jonas kommt zurück. Und das Chaos beginnt...
"Und Gott sprach: Es werde Jonas" war mein erster Roman von Sebstian Niedlich und ich frage mich: warum? Der Autor zeigt auf humorvolle und bissige Art, wie unsere Welt mit einem neuen Messias, der keiner sein will, umgehen würde und wie viel Chaos Gott damit produziert. Herrlich!
Die Geschichte wird von niemand anderen als Gott höchstselbst erzählt. Ja, der Big Boss macht sich die Mühe und Freude, uns an dem Leben von Jonas teilhaben zu lassen. Und dabei zeigt sich: Gott hat Humor und ist nicht mit allem einverstanden, was so in seinem Namen passiert. Dabei lässts er Jonas, dessen besten Freund Markus, Mutter Gudrun und Ex (?)- Freundin Lena nicht aus den Augen und wir erfahren aus erster Hand, was es bedeutet, wenn man in einem Leichenschauhaus aufwacht und der Welt erklären muss, was man selbst nicht versteht. Einfach göttlich!
Die Figuren, allen voran Jonas, sind mit sehr viel Liebe zum Detail beschrieben und haben alle ihre Macken. Während der Auferstandene gern mit den Augen rollt, sieht sein bester Freund Schrägstrich Manager Markus bei allem das große Geld und Mutter Gudrun preist den Herrn, das es eine Freude ist. Ich habe alle Figuren ins Herz geschlossen, auch wenn ich gerade mit Jonas zu Beginn gehadert habe. Typisch Mann hat er so viel Einfühlungsvermögen wie eine Schnecke und sieht sich nur zu gern ungerecht behandelt. Doch mit jedem neuen Tag erkennt er mehr und mehr, was er an seinem Leben hat und was wichtig ist. Diese Wandlung war wunderbar und köstlich humorig zu lesen. Ich habe so manches Mal schallend losgelacht, was vor allem morgens in der S-Bahn für komische Blicke sorgte. Und immerhin sind die Berliner einiges gewohnt!
Die Geschichte selbst hat mich von Seite 1 gefangen genommen. Immerhin: man sollte schon zuhören, wenn der Erschaffer von Himmel und Erde spricht. Und das tut er mit so viel Witz, Charme und Ironie, dass ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen. Schlaf? Überbewertet! Und das Schöne: Sebastian Niedlich hat neben all dem Witz auch so manche ernste Botschaft, die überdeutlich herauskommt, ohne belehrend zu wirken. So passierte es, dass ich von schallendem Lachen zu vielen Tränen innerhalb weniger Kapitel wechselte. So muss ein Leseerlebnis sein.
Der Stil des Autors ist sehr gut und leicht zu lesen. Sebastian Niedlich erzählt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, direkt, mit Ironie und hat sogar Anspielungen für Nerds versteckt. Und wer besonders gut aufpasst, erkennt so manchen Seitenhieb auf den Film "Dogma".
Fazit: Und Gott sprach: Kauft das Buch! Genial! Lesen!
"Und Gott sprach: Es werde Jonas" war mein erster Roman von Sebstian Niedlich und ich frage mich: warum? Der Autor zeigt auf humorvolle und bissige Art, wie unsere Welt mit einem neuen Messias, der keiner sein will, umgehen würde und wie viel Chaos Gott damit produziert. Herrlich!
Die Geschichte wird von niemand anderen als Gott höchstselbst erzählt. Ja, der Big Boss macht sich die Mühe und Freude, uns an dem Leben von Jonas teilhaben zu lassen. Und dabei zeigt sich: Gott hat Humor und ist nicht mit allem einverstanden, was so in seinem Namen passiert. Dabei lässts er Jonas, dessen besten Freund Markus, Mutter Gudrun und Ex (?)- Freundin Lena nicht aus den Augen und wir erfahren aus erster Hand, was es bedeutet, wenn man in einem Leichenschauhaus aufwacht und der Welt erklären muss, was man selbst nicht versteht. Einfach göttlich!
Die Figuren, allen voran Jonas, sind mit sehr viel Liebe zum Detail beschrieben und haben alle ihre Macken. Während der Auferstandene gern mit den Augen rollt, sieht sein bester Freund Schrägstrich Manager Markus bei allem das große Geld und Mutter Gudrun preist den Herrn, das es eine Freude ist. Ich habe alle Figuren ins Herz geschlossen, auch wenn ich gerade mit Jonas zu Beginn gehadert habe. Typisch Mann hat er so viel Einfühlungsvermögen wie eine Schnecke und sieht sich nur zu gern ungerecht behandelt. Doch mit jedem neuen Tag erkennt er mehr und mehr, was er an seinem Leben hat und was wichtig ist. Diese Wandlung war wunderbar und köstlich humorig zu lesen. Ich habe so manches Mal schallend losgelacht, was vor allem morgens in der S-Bahn für komische Blicke sorgte. Und immerhin sind die Berliner einiges gewohnt!
Die Geschichte selbst hat mich von Seite 1 gefangen genommen. Immerhin: man sollte schon zuhören, wenn der Erschaffer von Himmel und Erde spricht. Und das tut er mit so viel Witz, Charme und Ironie, dass ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen. Schlaf? Überbewertet! Und das Schöne: Sebastian Niedlich hat neben all dem Witz auch so manche ernste Botschaft, die überdeutlich herauskommt, ohne belehrend zu wirken. So passierte es, dass ich von schallendem Lachen zu vielen Tränen innerhalb weniger Kapitel wechselte. So muss ein Leseerlebnis sein.
Der Stil des Autors ist sehr gut und leicht zu lesen. Sebastian Niedlich erzählt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, direkt, mit Ironie und hat sogar Anspielungen für Nerds versteckt. Und wer besonders gut aufpasst, erkennt so manchen Seitenhieb auf den Film "Dogma".
Fazit: Und Gott sprach: Kauft das Buch! Genial! Lesen!
Totenprediger by Mark Roberts
5.0
Vor 7 Jahren hat DCI Eve Clay den Totenprediger Adrian White hinter Gittern gebracht. Seitdem hatte sie zu ihm auch keinen Kontakt mehr. Bis zu dem Moment, in dem sie einen besonders abartigen Fall übertragen bekommt: eine 6-köpfige Familie wird bestialisch ermordet. Eve und ihr Team versuchen, diese unfassbare Tat zu ergründen, als sich der Prediger meldet. Seine Nachricht: dies war nur der Anfang!
"Totenprediger" ist der Auftakt der Reihe um DCI Eve Clay und hat mich schwer beeindruckt. Mark Roberts hat mit diesem Thriller etwas geschafft, was bisher nur 2 Autoren überhaupt gepackt haben: er hat mich auf mehreren Ebenen verstört. Dafür zolle ich ihm großen Respekt.
Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Den Großteil der Zeit folgt man Eve und ihrem Team bei den Ermittlungen und den Versuchen die grausamen und mehr als brutalen Taten zu verstehen. Besonders DCI Clay steht hier im Mittelpunkt. Kapitelweise rückt auch der Totenprediger Adrian White in den Mittelpunkt. Und dessen Ansichten sowie Aussagen haben nicht nur die Figuren, sondern auch mich geängstigt. Was für eine Mischung.
Ich habe beim Lesen am Rande des Horrors getanzt, mit Fortschreiten der Story wurde mein Herz von einer dunklen Hand des Schattens umfasst und genau diese Hand drückte immer mehr zu. Ich war wie gebannt und hatte in den Lesepausen auf einmal Angst durch meine dunkle Wohnung zu gehen.
Die Figuren, die Mark Roberts erschaffen hat, haben von Beginn an eine ungewöhnliche Tiefe. Eve Clay als Hauptfigur ist weder abgewrackt noch stereotypisch, sondern nennt eine intakte Familie und ein gesundes Umfeld ihr Eigen. Das fand ich erfrischend und herausragend. Denn so konnte ich mich voll und ganz auf die Störung des Predigers einlassen. Und der wird vom Autor ebenso tief und facettenreich beschrieben wie die Guten. Sympathie konnte ich für ihn nicht aufbringen, doch das war auch nie in der Absicht von Mark Roberts. Er zeigte mit White die Abgründe der Menschheit und konnte damit sogar mich, die wirklich viel in diese Richtung liest, schocken.
Die Story selbst ist von Seite 1 an fesselnd und entwickelt einen Sog, den man sich nur schwer entziehen kann. Zu Beginn erinnerte das Szenario an "The Purge", doch je mehr ich gelesen habe, desto tiefer verstrickte ich mich in die wahnsinnigen Vorstellungen des Predigers, in die Ermittlungen von Clay und ihren Kollegen und bin am Ende einfach nur unfassbar glücklich, dass das Ende rund und passend ist, zugleich aber viele Gelegenheiten für die Fortsetzung bietet.
Der Stil von Mark Roberts ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist direkt, hat auf der anderen Seite aber was leicht mystisches, ohne ins Übersinnliche abzudriften. Ein Sog, dem ich nicht entkommen konnte.
Fazit: Wow! Ich kann es nicht anders sagen. Lesen!
"Totenprediger" ist der Auftakt der Reihe um DCI Eve Clay und hat mich schwer beeindruckt. Mark Roberts hat mit diesem Thriller etwas geschafft, was bisher nur 2 Autoren überhaupt gepackt haben: er hat mich auf mehreren Ebenen verstört. Dafür zolle ich ihm großen Respekt.
Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Den Großteil der Zeit folgt man Eve und ihrem Team bei den Ermittlungen und den Versuchen die grausamen und mehr als brutalen Taten zu verstehen. Besonders DCI Clay steht hier im Mittelpunkt. Kapitelweise rückt auch der Totenprediger Adrian White in den Mittelpunkt. Und dessen Ansichten sowie Aussagen haben nicht nur die Figuren, sondern auch mich geängstigt. Was für eine Mischung.
Ich habe beim Lesen am Rande des Horrors getanzt, mit Fortschreiten der Story wurde mein Herz von einer dunklen Hand des Schattens umfasst und genau diese Hand drückte immer mehr zu. Ich war wie gebannt und hatte in den Lesepausen auf einmal Angst durch meine dunkle Wohnung zu gehen.
Die Figuren, die Mark Roberts erschaffen hat, haben von Beginn an eine ungewöhnliche Tiefe. Eve Clay als Hauptfigur ist weder abgewrackt noch stereotypisch, sondern nennt eine intakte Familie und ein gesundes Umfeld ihr Eigen. Das fand ich erfrischend und herausragend. Denn so konnte ich mich voll und ganz auf die Störung des Predigers einlassen. Und der wird vom Autor ebenso tief und facettenreich beschrieben wie die Guten. Sympathie konnte ich für ihn nicht aufbringen, doch das war auch nie in der Absicht von Mark Roberts. Er zeigte mit White die Abgründe der Menschheit und konnte damit sogar mich, die wirklich viel in diese Richtung liest, schocken.
Die Story selbst ist von Seite 1 an fesselnd und entwickelt einen Sog, den man sich nur schwer entziehen kann. Zu Beginn erinnerte das Szenario an "The Purge", doch je mehr ich gelesen habe, desto tiefer verstrickte ich mich in die wahnsinnigen Vorstellungen des Predigers, in die Ermittlungen von Clay und ihren Kollegen und bin am Ende einfach nur unfassbar glücklich, dass das Ende rund und passend ist, zugleich aber viele Gelegenheiten für die Fortsetzung bietet.
Der Stil von Mark Roberts ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist direkt, hat auf der anderen Seite aber was leicht mystisches, ohne ins Übersinnliche abzudriften. Ein Sog, dem ich nicht entkommen konnte.
Fazit: Wow! Ich kann es nicht anders sagen. Lesen!