Reviews

Draußen vor der Tür by Wolfgang Borchert

idris's review against another edition

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5.0

Es fühlt sich unangemessen an zu diesem Werk überhaupt eine Rezension zu schreiben.
Es ist so viszeral und so roh, und es fühlt sich an, als ob man eine Stunde lang von dem Autor angeschrien wird (so lange habe ich etwa gebraucht, um es zu lesen), während er einen Nervenzusammenbruch hat und weinend vor einem zusammensinkt. Und genauso fühlt man sich danach - erschöpft, erschlagen und den Tränen nah.

Er ist der erste Mensch, der so auf diesen Krieg reagiert hat, wie ich reagiert hätte und der nicht versucht sein Trauma zu verdrängen und wegzuschieben, wegzurationalisieren, zu bagatellisieren, wie die meisten anderen Menschen dieser Generation, die ich kennengelernt habe. Er fordert ein, dass es zur Kenntnis genommen wird und Gott, wie gut kann ich mir vorstellen wie er da abgeprallt ist an der Teflonbeschichtung der Deutschen mit ihrem preußischen Arbeitsethos. Wir bauen auf, wir schauen nach vorne, wir schauen nicht zurück, jammern hilft nicht, darüber muss man wirklich nicht reden. Doch. Doch, man muss, und Borchert zwingt einen.

Am Verdrängen wäre er erstickt, denke ich.
So viel Qual kann man nicht verdrängen.
Endlich hat es jemand mal ausgesprochen, rausgeschrien, diesen ganzen Wahnsinn, der da passiert ist und der auch danach noch passiert ist. Es ist eine Geschichte wie ein Hammer, der einem über den Kopf geschlagen wird und die einem verweigert dass man wieder unter die gemütliche Decke der Verdrängung klettert. Eine Geschichte, die bitternötig war, und die ich gerne einigen Menschen über den Kopf gehauen hätte, damit sie endlich aufhören mit dem wegschieben, wegleugnen, verdrängen und verschweigen.

emily_rosee's review

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4.0

"Einer von denen, die nach Hause kommen und die dann doch nicht nach Hause kommen, weil für sie kein Zuhause mehr da ist."
("One of those who come home but don't really come home because they don't have a home anymore.")

"Draußen vor der Tür" is a drama about Beckmann, a soldier that just returned from the second WW.
Beckmann has lost everything because of the war and that's why he tries to kill himself at the beginning of the book (but doesn't succeed).
During the story we see his constant struggle of wanting to stay alive and then not really wanting to be alive because of all he's lost.
It's one of those books that make you really sad because of how accurate and real something like this was for a lot of people.

I actually had to read this book for school and wasn't really excited for it. I'm normally not a huge fan of these books so it was a really nice surprise that I liked this so much.

4/5 stars

caralikesbooks's review against another edition

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challenging dark emotional reflective sad tense fast-paced

4.25

ameronie's review

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5.0

i have yet to reread hamlet but this might be my favourite play. tragic and believable, plays with themes of guilt and responsibility after war.
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