corallig's reviews
142 reviews

Der Wal und das Ende der Welt: Roman by J. W. Ironmonger

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adventurous reflective fast-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? Yes

4.25

"Es war die Starre der Krisensituation, die sie davon abhielt. Die Unbeweglichkeit der Unentschiedenheit."

"»Das beste Rezept für wahre Liebe ist viel Zeit in großer Nähe; und ein bisschen Gefahr, der man sich gemeinsam stellt.«"

"Menschen sind keine Puzzleteile. Wir treffen nicht plötzlich auf jemanden, der unser exaktes Gegenstück ist. Wir müssen unsere Persönlichkeiten und unsere Leben ein bisschen verbiegen, um Platz für den anderen zu machen. Und der muss dasselbe für uns tun. Das passiert nicht auf den ersten Blick."

"»Vielleicht ist es nicht das Verhalten der anderen, vor dem wir uns fürchten. Vielleicht haben wir Angst, dass wir selbst diejenigen sein werden, die sich plötzlich verändern.«"

"Und er war sich nicht einmal sicher, ob die Worte wahr waren. Er wollte, dass sie wahr waren. Aber vielleicht erzählten seine Augen eine andere Geschichte."

"Du hast deine eigenen Träume, denen du folgen musst. Du willst nicht dein ganzes Leben damit verbringen, meinen
zu folgen."

"»Ich würde gerne sagen: >Komm mal zurück nach St. Piran und komm mich besuchen<.« 
Sie blickte zu Boden.
»Aber das geht nicht.«
»Warum nicht?«
»Weil ich nicht den Rest meines Lebens damit verbringen will, nach dir Ausschau zu halten.«"
Hunger by Knut Hamsun

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challenging tense slow-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? It's complicated
  • Loveable characters? No
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes

3.5

Wo wir zu Hause sind by Maxim Leo

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hopeful inspiring reflective medium-paced

4.0

"Ich bin ihnen begegnet, aber wirklich gekannt habe ich sie nicht."

"»Wir denken immer, wir allein würden unsere Entscheidungen treffen und dann versteht man plötzlich, dass man nur ein Glied in einer langen Kette ist.«"

"Das beschreibt, wie viele kleine, fast unmerkliche Veränderungen am Ende etwas völlig Neues ergeben. Wie ein Wort oder ein Blick einen Menschen verändern. Was Angst und Begeisterung anrichten können."

"»Hört mir zu, widersprecht mir, das macht mich glücklich«"

"Oder ich habe eben nur das gesehen, was man von Menschen sieht, wenn man sie von außen betrachtet."

"Wahrscheinlich hält man die Fehler der eigenen Eltern immer für die schlimmsten und macht aus Versehen gleich den nächsten Fehler."

"Es scheint so, als stünde Susi immer irgendwo dazwischen. Vielleicht gibt es diesen Ort gar nicht, an dem sie alles finden kann."
The Book Thief by Markus Zusak

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adventurous emotional hopeful inspiring sad fast-paced
  • Plot- or character-driven? Plot
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? N/A

5.0


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Was man von hier aus sehen kann by Mariana Leky

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emotional lighthearted sad fast-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes

5.0

"Der pensionierte Postbote hatte sein Leben verloren aus Angst, sein Leben zu verlieren."

"»wenn es dir nichts ausmacht. Dann ist der Satz bei mir«, sagte er, »er kann dann bei mir einziehen.«"

"[...] Dass er Jahrzehnte mit dem Verbergen einer Wahrheit verbracht hatte, die, weil sie viel zu groß war, für alle sichtbar hinter ihm stand."

"Alle waren froh, dass diese Wahrheit heraus war. Sie war auf den letzten Drücker herausgekommen, nicht, weil der Tod nahte, sondern weil sonst das Leben falsch abgebogen wäre."

"Und ich dachte, dass ich mich noch nie für etwas entschieden hatte, dass mir alles immer eher widerfuhr, ich dachte, dass ich zu nichts wirklich Ja gesagt hatte, sondern immer nur nicht Nein."

"»Es wird in deinem Leben Momente geben, in denen du dich fragen wirst, ob du überhaupt irgendetwas richtig gemacht hast«, sagte er. »Das ist ganz normal. Es ist auch eine sehr schwere Frage. Um die hundertachtzig Kilo, würde ich sagen. Aber es ist eine, auf die es eine Antwort gibt. Sie taucht meist spät im Leben auf.«"

"»Erinnere dich daran, dass du deine Großmutter und mich sehr glücklich gemacht hast, so glücklich, dass es für ein ganzes Leben von vorne bis hinten reicht. Je älter ich werde, desto mehr glaube ich, dass wir nur für dich erfunden worden sind. Und wenn es einen guten Grund gibt, erfunden zu werden, dann bist dass du.«"

"Manchmal wirkst du sehr forsch und stellst
deinen Fuß in die Tür, wenn ich sie eigentlich gerade schließen will, und dann wieder bist du ganz verschwommen."

""»Du hast die Welt erfunden«, flüsterte ich. »Nein«, sagte Selma, »du warst das«"

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Utopien für Realisten by Rutger Bregman

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hopeful informative inspiring medium-paced

4.0

"Utopien liefern keine fertigen Antworten, geschweige denn endgültige Lösungen. Aber sie werfen die richtigen Fragen auf."

"Der amerikanische Journalist Ezra Klein erklärt, dass intelligente Menschen ihren Verstand nicht nutzen, um die richtige Antwort zu finden. Sie nutzen ihn, um die Antwort zu finden, die ihnen gefällt."

"Aber um ehrlich zu sein: Manchmal frage ich mich, ob ich bereit wäre, Fakten wahrzunehmen, die meiner Überzeugung widersprechen. Wäre ich aufmerksam - oder mutig - genug, um meine Meinung zu ändern?"

"Um das Radikale akzeptabel zu machen, muss man also nur die Grenzen zur Radikalität weiter hinausschieben."
Trennungen. Verbrennungen by Helmut Krausser

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adventurous funny fast-paced

3.75

"Von ihrem Therapeuten hatte sie jüngst den Rat bekommen, Mitmenschen, insbesondere Freunde und nahe Bekannte, nicht ohne Grund laut zu kritisieren, selbst wenn sie der Meinung sei, der kritisierten Person damit einen Gefallen zu tun."

"Ein fundiertes Urteil kann man über jemanden erst fällen, wenn er in Amt und Würden ist, dann erst zeigt sich dessen wahrer Charakter, alles davor sind Maskenspiele strategischer Natur. Und so banal es klingen mag, das Aussehen eines Menschen spielt immer und überall eine viel größere Rolle, als man zuzugeben bereit ist."

"Fred Reitlinger versuchte sich zu konzentrieren, um jetzt, ausgerechnet jetzt oder vielleicht auch gerade jetzt, etwas Sinnvolles zu tun und die Zeit zu füllen. Aber die Zeit mußte nicht gefüllt, mußte einfach nur ausgesessen werden, wie eine Gefängnisstrafe. Gefüllt werden mußte das klaffende Loch, das der Tod des einzigen Sohnes hinterließ. Üblicherweise stopft man es wohl mot Erinnerungen aus, dachte Fred."
In bester Gesellschaft by Various

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adventurous reflective medium-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? It's complicated
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes

2.75

"Ich bin gefangen in einer Situation, die es im Erwachsenenleben eigentlich nicht mehr gibt."

"Du hast dir ein Bild von ihr gemacht. Und dann hast du an ihr herumgenörgelt, weil sie nicht die Frau war, die du dir vorgestellt hast."

"»Ich bin sehr unglücklich -  aus reiner Unentschlossenheit. Daher trinke ich«, schreibt sie in ihr Tagebuch. Die Unentschlossenheit bezieht sich auf ihr gesamtes Leben. Sie weiß schlichtweg nicht, wie sie leben soll."

"Weil man noch so jung ist und so viel Zeit hat. Weil alles, was man macht, noch nicht so richtig zu zählen scheint. Weil das Leben, auch wenn man es selbst gar nicht so sagen würde, noch in seinem vollen Umfang vor einem liegt und darauf wartet, gelebt zu werden. Weil jede Entscheidung noch so wirkt, als wäre sie ganz einfach wieder rückgängig zu machen. Weil man erst sehr viel später realisieren wird, dass alles, dass jede einzelne Minute gezählt hat. Und dass jede einzelne dieser Entscheidungen mehr oder weniger bedeutende Konsequenzen nach sich zog."
Jenseits der Untiefen by Favel Parrett

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adventurous sad fast-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? No
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes

2.75

"Der Apfel war süß, und der Saft rann ihm übers Kinn. Und es fühlte sich so gut an wie Sonnenschein. Wie das Innere eines Apfelkuchens."

"Er hatte gesagt, dass Miles immer vor den falschen Sachen Angst hatte."
Nachmittage by Ferdinand von Schirach

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adventurous lighthearted reflective fast-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? N/A
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? It's complicated

4.0

"Es sind nicht die Geschichten der Sieger, nicht die lauten Sätze, die man auf Golfplätzen und in Flughafenlounges hört. Es sind leise Erzählungen von verregneten Nachmittagen und von schwarzen Nächten, und die Helden haben das Spiel endgültig verloren.
Aber diese Geschichten beschützen uns vor der Einsamkeit, den Verletzungen und der Kälte. Und am Ende sind sie das einzige, was uns wirklich gehört."

"Alle Kunst entsteht daraus, dass sich der Künstler der Welt unsicher ist. Diese Welt passt nicht zu ihm, und er passt nicht in sie, er fühlt sich fremd, er glaubt, er gehöre nicht dazu. Er versucht, das alles einmal zu verstehen, die Welt für sich zu ordnen und durch Musik, Kunst oder das Schreiben die Wahrheit zu finden. Balzac sagte über den
Schriftsteller: »Warum sollte man Figuren erfinden, warum sollte man das Leben anderer leben wollen, wenn man sicher in der Welt ruht?« Und Hemingway schrieb an Scott Fitzgerald einen ganz ähnlichen Satz, nämlich »Du musst erst furchtbar verletzt werden, bevor Du ernsthaft schreiben
kannst.«
Aber was Thomas Mann, Balzac und Heming-
way nicht sagten, ist, dass es den Künstlern selbst gar nicht hilft, zu schreiben, zu komponieren oder zu malen. Die Unsicherheit löst sich nicht auf. Krumm und schief sind sie in diese Welt gestellt, sie scheitern an sich selbst, und nie werden sie die, die sie sein wollen. Und dann, meist erst sehr spät in
unserem Leben, begreifen wir es: Es gibt keine Antworten, es gab sie noch nie."

"Die Farbe der Nachmitage ohne Vergangenheit. Nur stimmte es nicht, wir müssen immer bezahlen. Jede unserer Handlungen beruht auf längst schon getroffenen Entscheidungen, wir entkommen uns nicht, ganz gleich, was wir tun. Aber das wusste ich noch nicht in jenem hellblauen Sommer vor 30 Jahren."

"Ich habe dieses Buch immer wieder gelesen. Aber erst heute, erst jetzt, begreife ich, wie recht der alte Fürst hat.  Auch bei mir waren es nur zwei oder drei Jahre, in denen alles stimmte. Ich habe die meisten Dinge nie ganz verstanden, sie waren zu laut und zu schnell und zu anstrengend."

"Wenn man noch sehr jung ist, können Kunst,
Musik, Theater und Literatur einen Menschen grundlegend verändern, sie brechen in das Leben ein, sie sind elementar."