kruemelgizmo's reviews
815 reviews

Rachesommer by Andreas Gruber

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4.0

In Wien sterben vier wohlhabende Männer im besten Alter innerhalb kürzester Zeit unter ähnlichen Umständen. Evelyn Meyers, Anwältin in einer angesehenen Kanzlei, glaubt nicht an einen Zufall.
In Leipzig sollen mehrere Jugendliche in psychiatrischen Kliniken Selbstmord begangen haben. Kommissar Pulaskis Misstrauen ist geweckt und so beginnt er zu ermitteln. Seine Nachforschungen bringen ihn mit Evelyn zusammen. Ihre Spur führt sie an die Nordsee zu einem Schiff das ein schreckliches Geheimnis birgt...

Rachesommer aus der Feder von Andreas Gruber ist der erste Teil um Walter Pulaski und Evelyn Meyers.

Das Buch beginnt mit zwei Handlungssträngen, einen in Wien und einen in Leipzig. Sowohl Evelyn Meyers als auch Walter Pulaskis ermitteln getrennt voneinander in einem Fall mit ungewöhnlichen Todes- bzw Selbstmordfällen. Die Spuren führen die beiden nach Norddeutschland, wo die beiden aufeinander treffen und sie feststellen das ihre Fälle zusammenhängen. Unterbrochen werden diese Erzählstränge durch Rückblenden die dem Leser einen Teil der Todesfälle näher bringen.

Der Schreibstil des Autors lässt sich wirklich gut und flüssig lesen, der Spannungsbogen ist gut aufgebaut und hält sich bis zum Showdown, der die Handlungsstränge und die beiden Fälle gekonnt zusammenführt. Auch wenn mir als Leser schnell klar war wohin die Reise gehen könnte, blieb mir bis kurz vorm Schluss der oder die Täter ein Rätsel, was mir wirklich gut gefallen hat.

Die Protagonisten Evelyn Meyers und Walter Pulaski wirken sympathisch, mit Ecken und Kanten, und jeder von ihnen hat sein Päckchen zu tragen. Während bei Pulaski dies als Informationen im Hintergrund abgehandelt wird und somit nicht weiter auffällt in der Geschichte, sondern nur für eine gefühlte Nähe zum Protagonisten sorgt, drängt sich Evelyns Vergangenheit und Problem schon mal richtig in den Vordergrund. Es passte gut in die Geschichte und war auch spannend erzählt, da einem aber kaum noch ein Protagonist bei Thrillern oder Krimis über den Weg läuft, der nicht einen persönlichen Konflikt oder "Schaden" hat, fand ich es irgendwie ein ganz klein wenig schade das es sich auch hier so verhielt.

Mein Fazit:
Ein gelungener und spannender Thriller den ich verschlungen habe, meine Leseempfehlung geht hier an die Thrillerfans.
Zersetzt by Andreas Gößling, Michael Tsokos

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4.0

Eigentlich hätte Dr. Fred Abel alle Hände voll zu tun. Ein Mordopfer scheinbar ohne Verletzungen beschwört Erinnerungen herauf an einen sadistischen Psychopathen, der nie gefasst wurde. Aber der Pseudostaat Transnistrien fordert ihn an um zwei nahezu komplett zersetzte Leichen zu identifizieren. Für Fred Abel wird dies zum gefährlichsten Fall in seinem Leben, denn ein skrupelloser Geheimdienst fordert das "richtige" Ergebnis - sonst steht nicht nur Abels Leben auf dem Spiel.

Zersetzt ist der zweite Teil der Fred Abel-Trilogie von Michael Tsokos und Andreas Gößling.

Dr. Fred Abel, Rechtsmediziner beim BKA bei der Einheit "Extremdelikte" hat einiges um die Ohren. Drei Fälle beschäftigen ihn diesmal und möchten gelöst werden. Die Fälle könnten nicht unterschiedlicher sein. Ein Opfer zeigt Anzeichen von Waterboarding, aufgefunden in einem Regierungsgebäude. Ein Opfer dessen Autopsie bei Abel Erinnerungen an seine Studentenproteste hervor ruft und auf einen Psychopathen hindeutet. Abels Bauchgefühl sagt ihm das es noch mehr Opfer geben könnte. Und dann noch die Anfrage aus Transnistrien, wo zwei Leichen auf eine unabhängige Obduktion warten. Ein Geheimdienst möchte das Ergebnis aber in eine Richtung drängen und das bringt Abel in tödliche Gefahr.

Der zweite Teil der Trilogie spielt zeitlich vor dem ersten und kann daher unabhängig davon gelesen werden.

Auch in diesem Teil beruhen ein großer Teil auf echte Kriminalfälle, die eingebettet wurden in die fiktive Geschichte um und mit Dr. Fred Abel. Sowohl Tsokos als auch Gößling erklären im Nachwort was alles den Tatsachen entspricht.

Die Geschichte ist wirklich sehr spannend erzählt und Word durch Einschübe aus Sicht von Opfern und Täter noch eine Spur dramatischer.

Was mir besonders gefallen hat ist das sich die Geschichte nicht nur um einen Fall dreht, sondern um mehrere was den ganzen einen realistischeren Touch verleiht. Denn auch in der Wirklichkeit beschäftigt sich ein Rechtsmediziner auch nicht nur mit einem Fall bis der gelöst ist. Dabei wird das ganze nie unübersichtlich, sondern die Fälle sind gut ausgewogen erzählt.

Der Hauptprotagonist Dr. Fred Abel kommt bei allem sympathisch rüber, aber hat für mich eine Spur zu viel "er kann einfach alles". Vor allem bei den Handlungen in Transnistrien, haftet für mich zu sehr dieses "übermenschliche" an. Auch wenn dafür eine sinnvoll Erklärung mitgeliefert und es spannend und temporeich erzählt wurde, war es mir persönlich doch etwas zu viel.

Dieser True-Crime-Thriller hat ein hohes Erzähltempo, so dass man nur durch die Seiten fliegt, auch der Spannungsbogen ist gut konstruiert und zieht sich bis zum Ende durch.

Mein Fazit:
Ein wirklich gelungener zweiter Teil der Trilogie, der mich überzeugte und gut unterhalten hat. Klare Leseempfehlung von mir an die Freunde des Thrillers bzw. True-Crime-Thrillers.
Leopard by Jo Nesbø

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3.0

Harry Hole ist am Ende, er hat alle Brücken hinter sich abgebrochen und lebt sehr zurückgezogen in Hongkong. Als eine Mordserie in Oslo für Aufsehen sorgt wird die junge Kommissarin Kaja losgeschickt um den berühmten Kollegen zurückzuholen. Harry kehrt zurück und wird sofort in den Fall hineingezogen. Der Täter ist hochintelligent und unberechenbar. Als er dem Killer schließlich gegenübersteht muss er eine übermenschliche Entscheidung treffen.

Leopard ist der 8. Teil der Harry-Hole-Reihe aus der Feder von Joanne Nesbø.

Harry Hole lebt nach den Ereignissen im Fall des Schneemanns nun in Hongkong und scheint sich aufgegeben zu haben. Zu seinem Alkoholproblem kommen nun noch Opiumkonsum und Pferdewetten dazu. Sein Chef in Oslo lässt ihn aufspüren, da ein neuer Serienkiller sein Unwesen treibt und er ihn braucht um den Killer zu fangen. Harry kehrt nach Oslo zurück, vor allem aber um bei seinem totkranken Vater zu sein.

Wie bei den Vorgängern benötigte ich doch wieder einige Zeit um mit der Geschichte warm zu werden, und es dauerte einiges bis sich die Geschichte für mich doch zu einem spannenden Krimi entwickelte.

Auch die Entwicklung die Harry Hole nimmt gefällt mir nicht wirklich. Der bisherige Alkoholkonsum der mir in dem Ausmaß doch immer wieder ein Dorn im Auge war, wird nun noch mit Drogenkonsum und Pferdewetten getoppt. Aber all das hält ihn nicht davon ab ein guter Ermittler zu sein und tödlichen Situation mit "übermenschlichen" Aktionen zu entkommen. Auch wenn dies spannend erzählt wurde, empfand ich es teilweise wenig glaubhaft.

Die Morde sind perfide, brutal und grausam und waren wirklich was anderes, allerdings konnte mich die Geschichte dahinter nicht ganz so begeistern. Für mich war es zu viel hin und her, zu viele Fäden die zusammengeführt werden mussten und dann auch noch über den halben Globus verteilt. Es wirkte manchmal etwas zu gewollt, zu konstruiert für mich.

Dieses Buch empfand ich deutlich schwächer als sein Vorgänger "Schneemann", aber wenn ich über meine Kritikpunkte hinwegschaue ist es eine ganz spannende Geschichte, die vor allem durch die Tötungsarten hervorsticht.

Mein Fazit:
Der achte Teil der Reihe konnte mich nicht ganz so überzeugen wie der Vorgänger. Aber trotz meiner Kritikpunkte fühlte ich mich zum größten Teil ganz gut unterhalten.
Tränen aus Blut by Mark Roderick

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3.0

Eine ganze Familie verschwindet spurlos. Ein Mann stirbt durch zwei Schüsse, er war Reporter und einer großen Sache auf der Spur. Zwei Nachrichten hinterlässt er er, einmal an seinem Bruder Avram Kuyper, einem Profikiller und an die Interpolagentin Emilia Ness. Avram sollten und seine Familie rächen, Emilia den Fall vor Gericht bringen. Beide sehen ein Horror-Video was ihnen zugespielt wird und blicken direkt in den Schlund der Hölle.

Post Mortem - Tränen aus Blut ist der erste Teil eines Zweiteilers von Mark Roderick.

Avram Kuyper ist auf dem Weg zu seinem Bruder und dessen Familie, da sein Bruder ihm eine verstörende Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen hat, er bittet ihn um Rache für seinen Tod und den Tod seiner Familie. Als Avram an dem Wohnsitz ankommt liegt er verlassen vor ihm, aber Spuren weißen auf ein Verbrechen hin. Der Profikiller Avram macht sich auf sie Suche nach seiner Familie und entdeckt dabei grauenvolles.
Emilia Ness, die Interpolagentin wird zu einem Todesfall gerufeb, da der Tote ihr eine Nachricht hinterlassen hat. Ihre Ermittlungen führen sie zu einer verschwundenen Familienunternehmen grauenvollen Videos.

Das Buch beginnt wirklich mit einem tollen und spannenden Prolog, der mir als Leser eine wirklich spannende Geschichte versprach. Aber leider flachte die Geschichte für mich nach dem Prolog sehr ab und lange Zeit kam kein wirkliches Spannungsgefühl bei mir an.

Den ersten Teil des Buches empfand ich als wirklich zäh, da die Geschichte nicht wirklich vorwärts kommt, sondern man bekommt ausführliche Beschreibungen der Umgebung, viele Gedanken die sich die Protagonisten machen, die sich aber nicht wirklich um die Ereignisse drehen, sondern um sich und ihre jetzige Situation.

Während mich Avram als Protagonist noch für sich einnehmen konnte und seine Handlungen für mich nachvollziehbar waren, hatte ich mit Emilia so meine Probleme. Bei ihr hatte ich fast nie das Gefühl von Professionalität, was ich bei einer Interpolagentin erwarte, denn ihr Augenmerk in diesem Buch lag in weiten Teilen bei ihrem neuen, gut riechenden und attraktiven Kollegen und ihren Problemen mit ihrer Teenagertochter. Auch ermittelte sie nicht wirklich, das meiste fiel ihr in den Schoß oder wurde von Kollegen auf Anfrage von ihr zusammengetragen. Auch ihre Handlungen konnte mich nicht überzeugen, da sie häufig unüberlegt erfolgten.

Irgendwann nimmt die Geschichte dann doch endlich für mich Fahrt auf und wird spannend. Allerdings überschlagen sich nun fast die Ereignisse um in einem Finale zu gipfeln, was ich zwar mit Spannung verfolgte, aber nicht wirklich überraschen konnte.

Irgendwie fehlte mir in vielen Teilen der "Thrill", der sich so toll im Prolog angekündigt hatte und dann eigentlich keine Rolle mehr spielte, hier wurden meine persönliche Lesererwartungen leider nicht erfüllt.

Mein Fazit:
Ein spannender Prolog, der dann in eine "Ermittlergeschichte" übergeht, bei der mir in weiten Teilen irgendwie der Spannungsbogen fehlte. Leider weckte die Geschichte bei mir persönlich nicht die Neugierde auf den zweiten Teil.
Das Eulenhaus by Agatha Christie

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2.0

Die charmante Lucy Angkatell lädt zum Wochenende in ihr Landhaus, leider ist die Mischung ihrer Gäste nicht so geschickt wie ihre Ladyschaft das gerne hätte, doch das deswegen gleich ein Mord geschehen muss. Wie gut , dass auch Hercule Poirot eingeladen wurde, denn der Belgier bringt Farbe in die Gesellschaft und löst das Verbrechen mit gewohnter Brillanz.

Das Eulenhaus von Agatha Christie wurde 1946 das erste Mal veröffentlicht.

Im Nachwort wird erklärt das Agatha Christie in ihrer Autobiographie schrieb, dass das Eulenhaus mehr ein Roman als eine Detektivgeschichte war, und sie hatte das Gefühl das Buch damit verpfuscht zu haben, dass sie Hercule Poirot als handelnde Person einfügte.
Soweit würde ich persönlich nicht gehen, aber Hercule Poirot spielt in dieser Geschichte keine wirkliche Rolle, denn ermitteln tut er eigentlich fast gar nicht, man hätte ihn einfach weglassen können. Das dies eher ein Roman als Detektivgeschichte ist kann ich nur zustimmen, denn hier geht es vor allem um die Protagonisten, ihrem Charakter und ihrem Leben, der Mord ist hier nur Nebensache.

Leider konnten mich die Protagonisten auch so gar nicht begeistern., für mich waren sie alle viel zu überzeichnet und nerven mich auf Dauer mit ihrer dargestellten Lebensweise und ihren Gedankengängen.

Den Schluss dieser Geschichte empfand ich irgendwie als einfallslos und nicht wirklich überzeugend, und er ließ mich nach einer durch die Protagonisten nervenden Geschichte doch enttäuscht zurück.

Bisher war "Das Geheimnis der Schnallenschuhe" für mich der schwächste Hercule-Poirot-Krimi, aber nun wird er von diesem Buch abgelöst.

Mein Fazit:
Eine Geschichte mit für mich nervigen Protagonisten und kein richtiger Fall. Es gibt viel bessere Hercule-Poirot-Krimis als diesen.
Die Flüsse von London by Ben Aaronovitch

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4.0

Peter Grant, frischgebackener Police Constable, trifft auf einen Geist, als ein grausamer Mord in Convent Garden geschieht. Dies bleibt Inspector Nightingale, dem letzten Zauberer Englands, nicht verborgen Und nimmt ihn unter seine Fittiche. Der Mord führt sie auf die Spur eines Schauspielers, der vor 200 Jahren an dieser Stelle den Tod fand. Während der Suche nach dem Täter beginnt Peter seine Lehrlingszeit als Zauberer und wird auch noch in die Streitereien der Themsegöttin und des Themsegottes hineingezogen. Bald weiß Peter nicht mehr wo ihm der Kopf steht.

Dies ist der erste Band um Peter Grant, Polizist und Zauberlehrling, aus der Feder von Ben Aaronovitch - ein Krimi mit einer guten Portion Magie und einer guten Mischung Humor.

Peter Grant, der Hauptcharakter, war mir auf Anhieb sympathisch, trotz seiner manchmal sexistischen Sichtweise punktet er vor allem bei mir durch seinen Humor. Freunde des englischen Humors werden wahrscheinlich nicht ganz auf ihre Kosten kommen, für mich war es aber genau die richtige Dosis und "zauberte" mir doch gelegentlich ein Lächeln und ein Schmunzeln auf die Lippen.

Der Fall an sich war zwischendurch ein wenig zu konfus und hatte manchmal das Gefühl den Faden verlieren zu können, den der Autor schien sehr bemüht zu sein alle seine Ideen unterzubringen, etwas weniger hätte auch vollkommenen gereicht.

Die Zwischenstory über die Streitigkeiten zwischen Vater und Mutter Themse ist nett und unterhaltsam und baut gelegentlich Brücken in die Geschichte ein.

Für mich ist dies ein ungewöhnlicher Krimi an dem auch Fantasy-Freunde gefallen finden könnten. Ich fühlte mich wirklich gut unterhalten, denn das Buch war spannend, lustig und einfach etwas anderes. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.
Hercule Poirots Weihnachten by Agatha Christie

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3.0

Simeon Lee, alt, stinkreich und despotisch, also ein wirkliches Ekel, lädt zu Weihnachten den gesamten Familienclan ein und provoziert sie bis aufs äußerste. Am Heiligen Abend wird er mit durchschnittener Kehle aufgefunden und von Trauer ist in der Familie nicht wirklich was zu spüren. Hercule Poirot hat es nicht leicht den Mörder aufzuspüren, denn alle scheinen etwas zu verbergen zu haben.

Dieser Agatha Christie Krimi erschien 1939 und was mich doch verwunderte war der diesmal sehr blutige Mord, dies hatte ich von einem Hercule Poirot Roman nicht erwartet. Klar gibt es immer einen Mordfall, aber bisher lagen diese nicht in einer riesigen Blutlache. Es war auf jedenfall mal was neues für mich in einem Agatha Christie Krimi. Ansonsten besticht das Buch durch seinen englischen Erzählstil und den Verwicklungen der Verdächtigen. Auch hatte ich den Täter lange nicht auf dem Schirm was mir gut gefallen hat.

Wieder ein guter englischer Krimi für stürmische Frühlingsabende auf der Couch.
Der Übergang by Justin Cronin

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5.0

Amy, 6 Jahre alt, wird von ihrer völlig überforderten und alleinerziehenden Mutter in einem Nonnenkloster zurückgelassen. Kurz darauf wird sie von Wolgast, einem FBI-Agenten, entführt und in eine geheime abgeschiedene Forschungseinrichtung in Colorado gebracht. Hier dient sie als Probandin für eine geheime mefizinische Versuchsreihe, die dazu dienen soll Menschen unsterblich zu machen. Doch die Experimente geraten außer Kontrolle und eine Katastrophe die droht die Menschheit zu vernichten nimmt ihren Lauf. Wolgast, von seinem Gewissen getrieben, befreit Amy in letzter Sekunde und flieht mit ihr, aber auch erüberlebt die Katastrophe nicht.
Jahrzehnte später steht Amy als junges Mädchen vor dem Tor einer abgeschirmten Kolonie Überlebender. Aus dem ihr anfänglich entgegengebrachten Misstrauen entwickelt sich langsam die Überzeugung das sie die Einzige ist, die die Menschheit retten kann.

Dies ist der erste Teil einer Triologie von Justin Cronin über eine Welt nach einer katastrophalen Apokalyse.

Lange habe ich keinen "Weltuntergangsroman" mehr gelesen und ich muss zugeben dieser hier hat mich wirklich auf eine gelungene spannende, trarige, düstere, verzweifelte und nur manchmal hoffnungsvolle Reise mitgenommen.

Die einzelnen Charakteren haben mir auf ihre Art alle gut gefallen, denn sie wurden gut ausgearbeitet in all ihren Schwächen und Störken. Einzig Amy blieb mir doch ein wenig verschlossen, da sie am undurchsichtigsten bleibt in der Erzählung. Zwischen kindlichem und erwachsenem Verhalten hin- und herschwankend bleibt ihr Gefühlsleben für den Leser doch oft verschlossen.

Der Autor schafft es mir mit seiner Sprache und seinem Erzählstil die Welt danach wirklich vor Augen zu führen. Ich konnte wirklich abtauchen in die verlassenen Städte, in die Ruinen und in die anderen Hinterlassenschaften der Menschheit, es entwickelte sich eine dichte düstere Atmosphäre der ich mich nicht entziehen konnte.

Was mir auch sehr gut gefallen hat waren die gelegentlich eingestreuten Tagebucheinträge, die einen kleinen Ausblick gewährten.

Für mich ein ein wirklich gelungener Endzeitroman, den ich verschlungen habe und über den ich gar nicht mehr erzählen will, da ich sonst einfach zuviel verraten würde. Von mir eine überzeugte Leseempfehlung!
Roman eines Schicksallosen by Imre Kertész

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3.0

Als 15-jähriger Junge wurde der Ungar Imre Kertész 1944 nach Auschwitz deportiert und 1945 in Buchenwald befreit.

In diesem Buch dient ihm Köves Györgi, ein 14-jähriger Junge als Erzähler und beschreibt in einer ungewohnten Art und Weise mit autobiographischen Zügen die Deportation nach Auschwitz und sein Leben in Leitz und Buchenwald.

Und diese ungewohnte Art und Weise der Erzählung macht mir die Bewertung sehr schwer.
Der 14-jährige Köves blieb mir unbegreiflich, zu gleichgültig, zu gefühlsarm, zu naiv, einfach unglaubwürdig. Vor allem die Gefühlsarmut sorgte bei mir für eine große Distanz, die hier schon von Anfang an schon besteht, schon vor der Deportation und nicht erst durch die Erlebnisse in den Lagern ausgelöst. Nätütlich geht jeder mit Schrecken, Tod und Verzweiflung anders um, aber hier handelt es sich um einen 14-jährigen Jungen, den so gar nichts berührte, es war im einfach egal, und leider berührte mich daher die Geschichte auch nicht.

Auch hatte ich Schwierigkeiten mit der Darstellung des Lagerlebens, den der Junge immer mit Vernunft und Logik begegnet und für richtig erachtet, ich konnte dies einfach nicht nachvollziehen.

Der Schreibstil machte es mir auch nicht leichter eine Verbindung zum Hauptprotagonisten zu finden, da der Autor sich oft in sehr langen, verschachtelten Sätzen ergeht, deren Botschaft mir nicht immer sofort bei mir ankam.

Ich scheine hier nicht ganz die Zielgruppe zu sein, mir ist dieses Buch einfach zu kalt und sachlich für eine Erzählung bzw. für eine Geschichte mit autobiographischen Zügen, die Schilderungen lösen bei mir häufig nur ein befremdliches Gefühl aus, vielleicht konnte der Autor aber auch mit diesem Trauma seines Lebens nicht anders umgehen als rs sachlich zu verpacken.

Mein Fazit lautet daher:
Ein lesenswertes Buch für jeden Geschichtsinteressierten, es ist es wert das man sich eine eigene Meinung darüber bildet.
Passagier 23 by Sebastian Fitzek

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3.0

Der verdeckte Ermittler Martin Schwartz, der seit dem Tod seiner Frau und seines Sohnes vor 5 Jahren auf dem Kreuzfahrtschiff "Sultan of the Sea" nur noch ein psychisches Wrack ist und sich für jedes Himmelfahrtskommando meldet, erhält mitten im Einsatz einen Anruf einer seltsamen alten Frau. Sie behauptet Beweise zu haben was seiner Familie damals wirklich zugestoßen ist, dafür müsste er nur zu ihr auf die "Sultan" kommen. Nie wieder wollte er auf ein Schiff und schon gar nicht auf dieses, aber er muss einfach diesem Hinweis nachgehen. Auf dem Schiff erfährt er das ein Mädchen, das vor Wochen mit seiner Mutter verschwunden ist, wieder aufgetaucht ist mit dem Teddy seines Sohnes im Arm.

Dies ist das neuste Werk von Sebastian Fitzek und leider lässt es mich doch ein wenig enttäuscht zurück, denn dieser Psychothriller konnte mich nicht so überzeugen wie seine Vorgänger.

Martin Schwartz, der Hauptprotagonist dieser Geschichte war mir als Charakter zu überzeichnet, zu übertraumatisiert, zu selbstzerstörerisch, bei allem war es mir einfach eine Prise zu viel. Ich konnte zu diesem Charakter keine wirkliche Verbindung aufbauen.

Die Geschichte an sich entwickelt sich spannend und hält auch ein paar Überraschungen parat, aber im weiteren Verlauf und vor allem beim Schluss bekam ich immer mehr das Gefühl dies schon einmal so ähnlich von ihm gelesen zu haben. Da hatte ich einfach was anderes, neues erwartet.

Der Schreibstil selbst konnte mich wie immer für sich einnehmen und so flog ich wie bei Fitzek gewohnt durch die Seiten und damit durch die Geschichte.

Mein Fazit lauetet:
Ein netter Thriller für Zwischendurch, denn leider konnte er mich nicht so überzeugen wie die vorherigen Werke des Autors, als Fan dennoch ein Muß. Wer noch nie einen Fitzek gelesen hat, sollte mit einem anderen Buch von ihm beginnen, denn ich finde es gibt bessere von ihm.