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premium_huhn's reviews
258 reviews
Der Name des Windes by Patrick Rothfuss
adventurous
dark
emotional
mysterious
medium-paced
- Plot- or character-driven? A mix
- Strong character development? Yes
- Loveable characters? Yes
- Diverse cast of characters? No
- Flaws of characters a main focus? Yes
4.0
In "Der Name des Windes" erzählt Magier Kvothe den ersten Teil seiner Lebensgeschichte und wir erfahren, wie er vom Schausteller-Sohn zum Straßenkind und schließlich zum überaus begabten Schüler des magischen Arkanums wurde und warum man ihn "den Blutlosen" nennt. Einen sehr langen Tag braucht er, um einem bekannten Chronisten diesen Part seiner Erzählung zu diktieren, während sein Freund und Schüler Bast das Gespräch aufmerksam verfolgt und draußen vor dem Wirtshaus die schrecklichen Skraels näherkommen. Zwei weitere Tage wird er brauchen, um den Rest seiner Geschichte zu erzählen.
Das Buch wurde mir über viele Jahre immer wieder als moderner Klassiker empfohlen. Da ich eine besondere Schwäche für Namensmagie habe, die hier eine tragende Rolle spielt, habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, als die Stadtbibliothek den Band im Rahmen eines Dublettenverkaufs günstig abzugeben hatte.
Das Buch braucht etwas länger, um so richtig in Gang zu kommen, aber dann hat es mich nicht mehr losgelassen und ich bin durch den Wälzer regelrecht durchgeflogen. Ich mag die Entwicklung des Hauptcharakters, der vom naiven Kind zum übereifrigen und stolzen Jugendlichen heranwächst. Auch wenn es zunächst so wirkt, als habe der Charakter keinerlei Schwächen und viel zu viele und große Stärken - Kvothe begeht einige und nicht kleine Fehler, die einerseits aus seiner Lebenssituation erklärbar sind (die ständigen finanziellen Nöte sorgen dafür, dass er meint, sich keine Verzögerung im Studium leisten zu können), andererseits aus seinem Stolz, den er wiederholt nicht zu überwinden vermag (er bittet sehr ungern um Hilfe und muss immer das letzte Wort haben).
Gut gefallen haben mir auch einige Nebencharaktere. Zum einen Bast, über den wir in diesem Band leider nicht viel erfahren, der aber einerseits eine wirklich treue Seele zu sein scheint, andererseits aber zu einigen wenigen Gelegenheiten ein herrlich anderweltliches Verhalten an den Tag legt. Zum anderen ist mir Denna nach einiger Zeit ans Herz gewachsen. Zunächst hielt ich sie für eine eher nervige Loveinterest. Aber je besser Kvothe sie kennenlernt, desto klarer wird, dass sie eine kluge und gewitzte Person mit eigener Agenda ist, die das Erobern von Männern als Mittel zum Zweck, nicht aber als Lebensziel sieht. Dass Kvothe ihren vielen Zweckliebschaften einigermaßen eifersuchtsfrei gegenübersteht, fand ich sehr erfrischend.
Es ist kein Geheimnis, dass man mich fängt mit Geschichten über fleißige Personen, die zielstrebig und mit Nachdruck an ihren Vorhaben arbeiten und dabei wachsen und sich entwickeln. Das Buch hier bietet genau das. Es hat einfach alles: Talent, das durch Fleiß gefördert wird. Die tragische Backstory, die überwunden werden muss. Eine Magierakademie! Awww yiss!
Kleinere Kritikpunkte hatte ich dennoch:
Erstens braucht das Buch, wie bereits gesagt, einfach zu lange, um so richtig in Gang zu kommen. Ich wüsste nicht, was ich kürzen würde, denn wir lernen in dieser Zeit ja unseren Hauptcharakter kennen und dessen aktuelle Lage. Aber ich habe gefühlt für die ersten 70 Seiten so lange gebraucht wie für die nächsten 400. :D
Zweitens: Kvothe betrachtet Frauen ziemlich oberflächlich. Ihr Aussehen wird wirklich bis ins Detail beschrieben und die, die ihm auffallen, sehen einfach alle unendlich heiß aus. Immerhin ist das Buch sich dessen insofern bewusst, als dass in einer der Wirtshausszenen Bast genau das anmerkt. Allerdings wirkte das auf mich so, als habe hier das Lektorat etwas reingeschrieben, was mir als Leserin auch auffiel. Denn die Aussage wird so in den Raum gestellt und dann von Kvothe nicht weiter verfolgt. Auf der anderen Seite mag das auch Absicht sein: Kvothe hat als Mann logischerweise keinen besonderen Blick für die misogynen Verhältnisse im Land allgemein und an der Akademie im Besonderen und scheint sie im Gegenteil aufzunehmen und unreflektiert wiederzugeben. Es gibt in der Geschichte durchaus verschiedene eigenständig handelnde Frauen ... die allerdings bislang alle "Einzelkämpferinnen" sind.
Drittens: Viele Leute haben es, wie ich hinterher feststellte, schon angemerkt, aber die Parallelen zum ersten Erdsee-Band von Ursula K. LeGuin sind wirklich auffällig. Kvothe und Sperber teilen sich viele Eigenschaften: Beide von klein auf unfassbar talentiert, beide aus ärmlichen Verhältnissen, beide müssen sich an der Akademie als junge Underdogs behaupten und beide stehen sich mit ihrem Stolz und einer unnötigen Fehde mit einem adligen, älteren Schüler selbst im Weg. Auch die Namensmagie spielt in beide eine wichtige Rolle. Ich sehs nicht als Bug, sondern als Feature: Ihr mochtet Erdsee? Dann werdet ihr auch "Der Name des Windes" mögen. Die Unterschiede zwischen beiden sind meiner Meinung nach groß genug, dass es die Lektüre absolut rechtfertigt. Kein billiger Abklatsch, sondern vielmehr eine neue Variation auf einigen ähnlichen Grundideen.
Insgesamt hat mir die Lektüre ausnehmend gut gefallen. Leider habe ich danach festgestellt, dass es den dritten Band noch nicht gibt (und eventuell nie geben wird, wer weiß). Macht aber nichts, ich hab ja noch zwei zweite Bände und gegebenenfalls die dazugehörigen Novellen vor mir. Und wenns dann nicht abgeschlossen wird: Schade, aber das schmälert für mich nicht die Freude, die ich an diesem ersten Band hatte.
Das Buch wurde mir über viele Jahre immer wieder als moderner Klassiker empfohlen. Da ich eine besondere Schwäche für Namensmagie habe, die hier eine tragende Rolle spielt, habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, als die Stadtbibliothek den Band im Rahmen eines Dublettenverkaufs günstig abzugeben hatte.
Das Buch braucht etwas länger, um so richtig in Gang zu kommen, aber dann hat es mich nicht mehr losgelassen und ich bin durch den Wälzer regelrecht durchgeflogen. Ich mag die Entwicklung des Hauptcharakters, der vom naiven Kind zum übereifrigen und stolzen Jugendlichen heranwächst. Auch wenn es zunächst so wirkt, als habe der Charakter keinerlei Schwächen und viel zu viele und große Stärken - Kvothe begeht einige und nicht kleine Fehler, die einerseits aus seiner Lebenssituation erklärbar sind (die ständigen finanziellen Nöte sorgen dafür, dass er meint, sich keine Verzögerung im Studium leisten zu können), andererseits aus seinem Stolz, den er wiederholt nicht zu überwinden vermag (er bittet sehr ungern um Hilfe und muss immer das letzte Wort haben).
Gut gefallen haben mir auch einige Nebencharaktere. Zum einen Bast, über den wir in diesem Band leider nicht viel erfahren, der aber einerseits eine wirklich treue Seele zu sein scheint, andererseits aber zu einigen wenigen Gelegenheiten ein herrlich anderweltliches Verhalten an den Tag legt. Zum anderen ist mir Denna nach einiger Zeit ans Herz gewachsen. Zunächst hielt ich sie für eine eher nervige Loveinterest. Aber je besser Kvothe sie kennenlernt, desto klarer wird, dass sie eine kluge und gewitzte Person mit eigener Agenda ist, die das Erobern von Männern als Mittel zum Zweck, nicht aber als Lebensziel sieht. Dass Kvothe ihren vielen Zweckliebschaften einigermaßen eifersuchtsfrei gegenübersteht, fand ich sehr erfrischend.
Es ist kein Geheimnis, dass man mich fängt mit Geschichten über fleißige Personen, die zielstrebig und mit Nachdruck an ihren Vorhaben arbeiten und dabei wachsen und sich entwickeln. Das Buch hier bietet genau das. Es hat einfach alles: Talent, das durch Fleiß gefördert wird. Die tragische Backstory, die überwunden werden muss. Eine Magierakademie! Awww yiss!
Kleinere Kritikpunkte hatte ich dennoch:
Erstens braucht das Buch, wie bereits gesagt, einfach zu lange, um so richtig in Gang zu kommen. Ich wüsste nicht, was ich kürzen würde, denn wir lernen in dieser Zeit ja unseren Hauptcharakter kennen und dessen aktuelle Lage. Aber ich habe gefühlt für die ersten 70 Seiten so lange gebraucht wie für die nächsten 400. :D
Zweitens: Kvothe betrachtet Frauen ziemlich oberflächlich. Ihr Aussehen wird wirklich bis ins Detail beschrieben und die, die ihm auffallen, sehen einfach alle unendlich heiß aus. Immerhin ist das Buch sich dessen insofern bewusst, als dass in einer der Wirtshausszenen Bast genau das anmerkt. Allerdings wirkte das auf mich so, als habe hier das Lektorat etwas reingeschrieben, was mir als Leserin auch auffiel. Denn die Aussage wird so in den Raum gestellt und dann von Kvothe nicht weiter verfolgt. Auf der anderen Seite mag das auch Absicht sein: Kvothe hat als Mann logischerweise keinen besonderen Blick für die misogynen Verhältnisse im Land allgemein und an der Akademie im Besonderen und scheint sie im Gegenteil aufzunehmen und unreflektiert wiederzugeben. Es gibt in der Geschichte durchaus verschiedene eigenständig handelnde Frauen ... die allerdings bislang alle "Einzelkämpferinnen" sind.
Drittens: Viele Leute haben es, wie ich hinterher feststellte, schon angemerkt, aber die Parallelen zum ersten Erdsee-Band von Ursula K. LeGuin sind wirklich auffällig. Kvothe und Sperber teilen sich viele Eigenschaften: Beide von klein auf unfassbar talentiert, beide aus ärmlichen Verhältnissen, beide müssen sich an der Akademie als junge Underdogs behaupten und beide stehen sich mit ihrem Stolz und einer unnötigen Fehde mit einem adligen, älteren Schüler selbst im Weg. Auch die Namensmagie spielt in beide eine wichtige Rolle. Ich sehs nicht als Bug, sondern als Feature: Ihr mochtet Erdsee? Dann werdet ihr auch "Der Name des Windes" mögen. Die Unterschiede zwischen beiden sind meiner Meinung nach groß genug, dass es die Lektüre absolut rechtfertigt. Kein billiger Abklatsch, sondern vielmehr eine neue Variation auf einigen ähnlichen Grundideen.
Insgesamt hat mir die Lektüre ausnehmend gut gefallen. Leider habe ich danach festgestellt, dass es den dritten Band noch nicht gibt (und eventuell nie geben wird, wer weiß). Macht aber nichts, ich hab ja noch zwei zweite Bände und gegebenenfalls die dazugehörigen Novellen vor mir. Und wenns dann nicht abgeschlossen wird: Schade, aber das schmälert für mich nicht die Freude, die ich an diesem ersten Band hatte.
Adventure Huhn by Franziska Ruflair
adventurous
funny
lighthearted
fast-paced
- Plot- or character-driven? A mix
- Strong character development? Yes
- Loveable characters? Yes
- Diverse cast of characters? Yes
5.0
Leute, was soll ich sagen. Es ist ein Buch über ein niedliches Huhn, das seiner Freundin Susan, der Raupe, aus der Patsche hilft (in die es sie selbst gebracht hat, aber wir wollen nicht kleinlich sein).
Ich als Huhn bin ganz offenkundig nicht dazu geeignet, dieses Buch voller Huhn-Inhalte objektiv zu bewerten. Ich habe jedes Panel geliebt. Am schönsten war das Kartenspiel. Die Autorin muss offenkundig einmal in einer Runde Skat mit mir gesessen haben, nur so ist diese Akkuratesse zu erklären. Am schönsten waren auch die Gesichtsausdrücke Huhns in jedem Panel. Und am schönsten waren außerdem die anderen Charaktere. Ach und überhaupt. Und sowieso! <3
Ich als Huhn bin ganz offenkundig nicht dazu geeignet, dieses Buch voller Huhn-Inhalte objektiv zu bewerten. Ich habe jedes Panel geliebt. Am schönsten war das Kartenspiel. Die Autorin muss offenkundig einmal in einer Runde Skat mit mir gesessen haben, nur so ist diese Akkuratesse zu erklären. Am schönsten waren auch die Gesichtsausdrücke Huhns in jedem Panel. Und am schönsten waren außerdem die anderen Charaktere. Ach und überhaupt. Und sowieso! <3
Ich bin Circe by Madeline Miller
adventurous
reflective
medium-paced
- Plot- or character-driven? Character
- Strong character development? It's complicated
- Loveable characters? No
- Flaws of characters a main focus? Yes
2.0
Die Geschichte der Hexe Circe aus ihrer Sicht erzählt. Beginnend mit ihrer Kindheit als Tochter des Sonnengottes Helios über die Verbannung auf die Insel Aiaia, ihren Werdegang als Hexe und ihr Verhältnis zu Odysseus hin zur Frage, was danach aus ihr wurde.
Oh je, dieses Buch war nicht für mich. Hilfe, war das langweilig. Es ist halt eine Geschichte aus Sicht einer wenig interessanten und langsam denkenden Frau, die eine Insel nicht verlassen darf. Irgendwie dachte ich, hier würde dem antiken Stoff etwas mehr beigegeben, vielleicht Circes kluges Vorgehen, geheimes Ränkeschmieden, female agency oder so. Stattdessen liest es sich wie eine solide geschriebene Schulaufgabe "Erzähl mal ein paar Sagen des klassischen Altertums aus Sicht von Circe auf ihrer Insel". Alles in allem ist das Buch wirklich erschreckend nah an einer griechischen Tragödie ... ihr wisst schon, wo handlungsbefreite Monologe ins Unendliche gewalzt werden und alle Actionszenen von so einem schnarchigen Chor kurz zusammengefasst werden? Geht ja auch nicht anders - Circe ist bei den allermeisten Ereignissen ja gar nicht dabei, sondern kriegt sie nur kurz von irgendwem anders erzählt.
Dazu kam noch, dass mir Circe so fürchterlich unsympathisch war. Sie ist immerzu der Meinung, als einzige im Recht zu sein und alles verstanden zu haben. Immer wenn sich herausstellt, dass das nicht der Fall war, ist sie kurz beleidigt, verbucht sich das dann aber als Lehre, die sie in all ihrer Klugheit nun gelernt hat und dank derer sie nun allen anderen weiter mit ihrer Altklugheit auf den Geist fallen kann.
Circe ist außerdem die allerärmste Person, alle sind gemein zu ihr. Sie leidet auch ganz schrecklich auf ihrer gemütlichen Insel. Und sie hat sooo viel Mitleid mit Menschen, solange sie das Gefühl hat, sich damit irgendwie hervortun zu können, denn ansonsten sind ihr die meisten Leute eigentlich ziemlich egal. Allgemein will sie eigentlich vor allem Aufmerksamkeit und dass andere nach ihrer Pfeife tanzen und ihr sagen, wie toll sie ist. Was für eine jämmerliche Person.
Circe ist außerdem total strong und independent, trifft aber im Verlauf des gesamten Buches eigentlich nur zwei relevante Entscheidungen wirklich selbst. Alles andere ist Circe, die herumgeschubst wird und sich das hinterher als selbstständige Entscheidung verkauft.
Und wenn die noch einmal irgendwem, der es nicht wissen wollte, erzählt hätte, dass sie übrigens diesen tollen Webstuhl daheim hat ... I don't care (und die meisten anderen im Buch auch nicht)! >:(
Die lustigste Szene im Buch istdie, in der Hermes beschließt, Circe nicht mehr besuchen zu kommen, weil er sie langweilig findet. I feel you, Bro.
Zugegeben, der letzte Teil des Buches nimmt nochmal an Fahrt auf, weil hier der Drops mit dem Nacherzählen irgendwelcher antiker Sagen und den irrelevanten Cameo-Auftritten von Sagengestalten endlich gelutscht ist und sowas wie eine innovative Erzählung entsteht. Aber da hatte mich das Buch leider längst verloren. Es ist mir wirklich absolut unbegreiflich, wieso dieses Buch so gefeiert wurde, ich konnte ihm echt nicht viel abgewinnen.
Zuletzt habe ich ja Miroloi gelesen und fand das auch schon nicht so den Bringer. Aber ehrlich - wenn ihr Lust habt auf eine feministisch angemalte Erzählung einer Frau auf einer mediterranen Insel, dann lest lieber Miroloi, da war deutlich mehr los.
Oh je, dieses Buch war nicht für mich. Hilfe, war das langweilig. Es ist halt eine Geschichte aus Sicht einer wenig interessanten und langsam denkenden Frau, die eine Insel nicht verlassen darf. Irgendwie dachte ich, hier würde dem antiken Stoff etwas mehr beigegeben, vielleicht Circes kluges Vorgehen, geheimes Ränkeschmieden, female agency oder so. Stattdessen liest es sich wie eine solide geschriebene Schulaufgabe "Erzähl mal ein paar Sagen des klassischen Altertums aus Sicht von Circe auf ihrer Insel". Alles in allem ist das Buch wirklich erschreckend nah an einer griechischen Tragödie ... ihr wisst schon, wo handlungsbefreite Monologe ins Unendliche gewalzt werden und alle Actionszenen von so einem schnarchigen Chor kurz zusammengefasst werden? Geht ja auch nicht anders - Circe ist bei den allermeisten Ereignissen ja gar nicht dabei, sondern kriegt sie nur kurz von irgendwem anders erzählt.
Dazu kam noch, dass mir Circe so fürchterlich unsympathisch war. Sie ist immerzu der Meinung, als einzige im Recht zu sein und alles verstanden zu haben. Immer wenn sich herausstellt, dass das nicht der Fall war, ist sie kurz beleidigt, verbucht sich das dann aber als Lehre, die sie in all ihrer Klugheit nun gelernt hat und dank derer sie nun allen anderen weiter mit ihrer Altklugheit auf den Geist fallen kann.
Circe ist außerdem die allerärmste Person, alle sind gemein zu ihr. Sie leidet auch ganz schrecklich auf ihrer gemütlichen Insel. Und sie hat sooo viel Mitleid mit Menschen, solange sie das Gefühl hat, sich damit irgendwie hervortun zu können, denn ansonsten sind ihr die meisten Leute eigentlich ziemlich egal. Allgemein will sie eigentlich vor allem Aufmerksamkeit und dass andere nach ihrer Pfeife tanzen und ihr sagen, wie toll sie ist. Was für eine jämmerliche Person.
Circe ist außerdem total strong und independent, trifft aber im Verlauf des gesamten Buches eigentlich nur zwei relevante Entscheidungen wirklich selbst. Alles andere ist Circe, die herumgeschubst wird und sich das hinterher als selbstständige Entscheidung verkauft.
Und wenn die noch einmal irgendwem, der es nicht wissen wollte, erzählt hätte, dass sie übrigens diesen tollen Webstuhl daheim hat ... I don't care (und die meisten anderen im Buch auch nicht)! >:(
Die lustigste Szene im Buch ist
Zugegeben, der letzte Teil des Buches nimmt nochmal an Fahrt auf, weil hier der Drops mit dem Nacherzählen irgendwelcher antiker Sagen und den irrelevanten Cameo-Auftritten von Sagengestalten endlich gelutscht ist und sowas wie eine innovative Erzählung entsteht. Aber da hatte mich das Buch leider längst verloren. Es ist mir wirklich absolut unbegreiflich, wieso dieses Buch so gefeiert wurde, ich konnte ihm echt nicht viel abgewinnen.
Zuletzt habe ich ja Miroloi gelesen und fand das auch schon nicht so den Bringer. Aber ehrlich - wenn ihr Lust habt auf eine feministisch angemalte Erzählung einer Frau auf einer mediterranen Insel, dann lest lieber Miroloi, da war deutlich mehr los.
Miroloi by Karen Köhler
Das Mädchen lebt seit 16 Jahren, seit sie in Zeitungspapier gebettet gefunden wurde, beim Bethaus-Vater. Der Bethaus-Vater ist gut zu ihr, aber zufrieden ist das Mädchen nicht. Sie wird nie ein vollwertiger Teil der Dorfgemeinschaft werden, denn sie hat keinen Stammbucheintrag, darf daher keinen Namen tragen. Aus demselben Grund wird sie nie die Weihe empfangen dürfen. Die Kinder im Dorf beleidigen sie ungestraft. Als Frau darf sie zudem nicht lesen und schreiben lernen, denn das wäre gegen die heiligen Gesetze. Stattdessen verbringt sie ihren Tag mit Arbeit - im Haus, auf dem Feld, Hilfstätigkeiten für andere Menschen im Dorf. Doch das Mädchen beginnt, Fragen zu stellen und zu lernen, auf der Suche nach Wissen und nach sich selbst. Je mehr Geheimnisse sie hütet, desto mehr gerät ihre Welt aus den Fugen.
Ich habe das Buch aus der Bibliothek ausgeliehen, nachdem ich durch "Frauen Literatur" von Nicole Seifert darauf aufmerksam wurde, in dem die Rezensionen zu Miroloi als Beispiel für misogyne Herabwürdigungen angeführt wurden. Seifert macht darauf aufmerksam, dass das Buch mitnichten mit der Wanderhure oder Krabat zu vergleichen sei (wie das offenbar ein Rezensent in der taz tat?), sondern vielmehr in einer Reihe dystopischer feministischer Romane etwa von LeGuin oder Atwood stehe. LeGuin? Da war ich ganz Ohr!
Nun habe ich das Buch also gelesen. Ehrlich gesagt, kann ich sogar nachvollziehen, was der grantige Rezensent meinte mit der Wanderhure, Krabat und dem Gastroführer Griechenland. Ist es deswegen ein passender Vergleich? Eher nicht.
Der Vergleich zu LeGuin passt schon eher. Allerdings nicht der, den Seifert in ihrem Buch zieht (sie bezieht sich auf "Freie Geister"), sondern vielmehr der zu "Die Gräber von Atuan". Ein einengendes religiöses Umfeld. Scheinbar sichere Frauensphären, die aber unter dem Einfluss von Männern geschaffen und definiert wurden und jederzeit invadiert werden können. Das Gefühl, einerseits unwissend gehalten zu werden und andererseits nur in dieser Gemeinschaft relevante religiöse Inhalte lernen zu müssen. Die in sich geschlossene und um sich selbst drehende Gemeinschaft mit dem komplexen und situationsweise wechselnden sozialen Gefüge. Der Wunsch nach Flucht und die Angst davor. Die Suche einer Namenlosen nach sich selbst. All diese Elemente finden sich auch in „Die Gräber von Atuan“.
Der Vergleich zu Krabat ... hält nur einer oberflächlichen betrachtung stand. Es kommen vorgeblich magische Rituale und eine Mühle vor, aber da hört es auch schon auf, zumal die Mühle nicht der Ort ist, an dem die Magie gewirkt wird. In Krabat wird Magie gelehrt - von einem Mann für junge Männer, die in einem schulischen Umfeld aus einem Buch Wissen erlangen. Das ist genau nicht das, was in Miroloi geschieht. Hier sehe ich vielmehr Parallelen zu den typischen Hexen-/Wicca-Elementen, die in der feministischen Fantasyliteratur bis in die 1990er eine große Rolle spielte (wir denken mal spontan an "Die Nebel von Avalon" oder an Anne Rices Hexenromane und zig andere, die ähnliche Themen aufgreifen). Hexerei als das Feld der Frauen, zu dem Männer keinen Zutritt haben. Geheimes, nicht kodiertes Wissen, weitervererbt in weiblicher Linie, auf Basis oraler Traditionen. Mehr Selbsterkenntnis als genaue Anleitungen. Zum Wicca passen auch die Gedanken zu männlichen und weiblichen Elementen, die gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Und zu dieser Idee der feministischen Hexe gehört dann auch die sexuelle Selbstbestimmung als Ausdruck von Freiheit.
Der Gastroführer Griechenland? Hm naja, es kommen viele sehr stimmungsvolle Landschaftsbeschreibungen und viele appetitliche Darstellungen von Kochen und Essen vor. Das hat aber im Gegensatz zum Gastroführer nicht den Sinn, uns das Exotische entdecken zu lassen und Lust auf die Idylle zu machen. Vielmehr deutet es auf die kleine Welt des Mädchens hin, und darauf, wo sie ihr eigenes Reich innerhalb der einengenden gesellschaftlichen Umstände schafft. Ich habe selten erlebt, dass sich jemand etwa über ausufernde Darstellung taktischer Kriegsmanöver echauffiert hätte, aber wenn wie hier ausführlicher übers Kochen geschrieben wird, dann ist das überflüssig und gehört in den Reiseführer.
In dem Buch stecken viele gute Gedanken. Ich mochte es, dass viele Figuren nicht klar in Gut und Böse einzuteilen sind. Je mehr es das große Ganze überblickt, desto schwerer fällt es dem Mädchen, über die Schwächen anderer hinwegzusehen. Durchaus bewertet sie allerdings die Schwächen der Frauen, die in einem sehr viel engeren gesellschaftlichen und religiösen Korsett und in starken Abhängigkeitsverhältnissen stecken, anders als die der Männer, wobei sie ignoriert, dass auch die Männer gegebenenfalls nicht alle Freiheiten haben.
Mochte ich das Buch? Keine Ahnung ... ja und nein. Es war schon fesselnd geschrieben, aber die Gesellschaftskritik ist zu dick aufgetragen für meinen Geschmack, der Verlauf der Handlung ist jetzt nicht überraschend gewesen (Omg, noch ein Mann, der sie verrät, who would have guessed!) und der Glaube der Gemeinschaft (so eine gewollte Mischung aus Weltreligionen, damit sich keiner direkt angegriffen fühlt), war ziemlich platt. Die Geschichte hatte zwischenzeitlich so Monty-Python-Vibes (Hilfe, ich werde unterdrückt!).
Die Sprache in Miroloi ist bewusst etwas sperrig. Kurze Sätze, unbeholfene Wortwahl. Im Verlauf des Buches wird sie etwas ausgereifter, im gleichen Maße, in dem die Protagonistin dazulernt. Der Schreibstil liest sich zunächst ungewohnt, aber man liest sich ein. Die Erzählweise soll darstellen, dass das Mädchen ungebildet ist. Aber gerade zu Beginn des Buches macht sie keinen ungebildeten Eindruck, sondern wirkt eher so, als sei sie gar nicht in der Lage, mehr zu begreifen. Es gibt ja einen Unterschied zwischen "Ich habe nicht Lesen und Schreiben gelernt" und "Ich bin nicht in der Lage, einen normalen Satz zu formulieren, der mich nicht wie eine Zehnjährige klingen lässt." Zumal irgendwann durchscheint, dass die Protagonistin durchaus nicht so „dumm“ ist, wie das Dorf meint, dass sie sei - leider spiegelt sich das nur sehr bedingt in ihrem inneren Monolog wider. Natürlich kann sie über Dinge und Zusammenhänge, die sie nicht gelernt hat, nur unbeholfen sprechen – aber wieso sie auch über Belange, die fest in Frauenhand sind und mit denen sie täglich konfrontiert ist, derart simpel und umständlich kommuniziert, erschließt sich mir nicht. Hier würde ich eher eine anders geartete aber durchaus nicht dümmliche Kommunikation der Frauen untereinander erwarten, aus der die Männer mangels ihrer Erfahrung in „Frauensachen“ ausgeschlossen sind.
Paar Kleinigkeiten, die mich nervten: Sie ist sechzehn Jahre alt und hat einfach eine Menstruation, da kannst du die Uhr nach stellen. Die fängt jeden Monat quasi exakt auf den Vollmond an und es gibt eine Stelle, an der sie genau weiß, dass nun der letzte Tag ihrer Periode ansteht. Wow. Glückwunsch, Mädchen. -.- Sie lernt schwimmen an einem Tag. o.O Die Frauen haben lauter intime Gespräche, in denen sie einander Frauendinge erklären, so Von-Mutter-zu-Tochter-mäßig. Ich weiß auch nicht, solche Gespräche lösen bei mir schon Weglaufbedürfnisse aus, wenn ich sie nur lesen muss. Bei manchen Sachen fragte ich mich auch, ob es wirklich Frauen gibt, die sich das ernsthaft haben von einer anderen Frau erklären und zeigen lassen, aber who am I to judge. Die vielen Sexszenen mit diesem komischen Typen aus der Siedelei gingen mir auf den Keks. Man könnte ja sagen, dass sie der Illustration des sexuellen Erwachens des Mädchens dienen, aber die ebenfalls stattfindenden Sexszenen mit einer Freundin werden ins Off verlagert, obwohl die eigentlich genau so wichtig gewesen wären? Zu guter Letzt: Das Wort "Knospe" möchte ich bitte nie wieder lesen müssen, danke.
Was ich wirklich nicht mehr brauche, sind detaillierte und ausführliche Beschreibungen von sexuellem Missbrauch oder sexueller Belästigung. Das ist einfach wirklich nur unangenehm und ich hätte auch so geglaubt, dass das eine scheußliche Erfahrung für die Protagonistin war. Hier wäre eine Inhaltswarnung wünschenswert gewesen und ggf. die Möglichkeit, die entsprechenden Szene einfach mit Hilfe einer Zusammenfassung zu überspringen.
Insgesamt bin ich mir nicht sicher, wer die Zielgruppe dieses Buches sein soll, aber scheinbar hat es seine Fans? Ich war jedenfalls nicht so recht Teil der Zielgruppe. War ok, aber ich werde es bestimmt nicht nochmal lesen.
reflective
sad
tense
slow-paced
- Plot- or character-driven? Character
- Strong character development? Yes
- Loveable characters? It's complicated
- Flaws of characters a main focus? It's complicated
3.0
Ich habe das Buch aus der Bibliothek ausgeliehen, nachdem ich durch "Frauen Literatur" von Nicole Seifert darauf aufmerksam wurde, in dem die Rezensionen zu Miroloi als Beispiel für misogyne Herabwürdigungen angeführt wurden. Seifert macht darauf aufmerksam, dass das Buch mitnichten mit der Wanderhure oder Krabat zu vergleichen sei (wie das offenbar ein Rezensent in der taz tat?), sondern vielmehr in einer Reihe dystopischer feministischer Romane etwa von LeGuin oder Atwood stehe. LeGuin? Da war ich ganz Ohr!
Nun habe ich das Buch also gelesen. Ehrlich gesagt, kann ich sogar nachvollziehen, was der grantige Rezensent meinte mit der Wanderhure, Krabat und dem Gastroführer Griechenland. Ist es deswegen ein passender Vergleich? Eher nicht.
Der Vergleich zu LeGuin passt schon eher. Allerdings nicht der, den Seifert in ihrem Buch zieht (sie bezieht sich auf "Freie Geister"), sondern vielmehr der zu "Die Gräber von Atuan". Ein einengendes religiöses Umfeld. Scheinbar sichere Frauensphären, die aber unter dem Einfluss von Männern geschaffen und definiert wurden und jederzeit invadiert werden können. Das Gefühl, einerseits unwissend gehalten zu werden und andererseits nur in dieser Gemeinschaft relevante religiöse Inhalte lernen zu müssen. Die in sich geschlossene und um sich selbst drehende Gemeinschaft mit dem komplexen und situationsweise wechselnden sozialen Gefüge. Der Wunsch nach Flucht und die Angst davor. Die Suche einer Namenlosen nach sich selbst. All diese Elemente finden sich auch in „Die Gräber von Atuan“.
Der Vergleich zu Krabat ... hält nur einer oberflächlichen betrachtung stand. Es kommen vorgeblich magische Rituale und eine Mühle vor, aber da hört es auch schon auf, zumal die Mühle nicht der Ort ist, an dem die Magie gewirkt wird. In Krabat wird Magie gelehrt - von einem Mann für junge Männer, die in einem schulischen Umfeld aus einem Buch Wissen erlangen. Das ist genau nicht das, was in Miroloi geschieht. Hier sehe ich vielmehr Parallelen zu den typischen Hexen-/Wicca-Elementen, die in der feministischen Fantasyliteratur bis in die 1990er eine große Rolle spielte (wir denken mal spontan an "Die Nebel von Avalon" oder an Anne Rices Hexenromane und zig andere, die ähnliche Themen aufgreifen). Hexerei als das Feld der Frauen, zu dem Männer keinen Zutritt haben. Geheimes, nicht kodiertes Wissen, weitervererbt in weiblicher Linie, auf Basis oraler Traditionen. Mehr Selbsterkenntnis als genaue Anleitungen. Zum Wicca passen auch die Gedanken zu männlichen und weiblichen Elementen, die gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Und zu dieser Idee der feministischen Hexe gehört dann auch die sexuelle Selbstbestimmung als Ausdruck von Freiheit.
Der Gastroführer Griechenland? Hm naja, es kommen viele sehr stimmungsvolle Landschaftsbeschreibungen und viele appetitliche Darstellungen von Kochen und Essen vor. Das hat aber im Gegensatz zum Gastroführer nicht den Sinn, uns das Exotische entdecken zu lassen und Lust auf die Idylle zu machen. Vielmehr deutet es auf die kleine Welt des Mädchens hin, und darauf, wo sie ihr eigenes Reich innerhalb der einengenden gesellschaftlichen Umstände schafft. Ich habe selten erlebt, dass sich jemand etwa über ausufernde Darstellung taktischer Kriegsmanöver echauffiert hätte, aber wenn wie hier ausführlicher übers Kochen geschrieben wird, dann ist das überflüssig und gehört in den Reiseführer.
In dem Buch stecken viele gute Gedanken. Ich mochte es, dass viele Figuren nicht klar in Gut und Böse einzuteilen sind. Je mehr es das große Ganze überblickt, desto schwerer fällt es dem Mädchen, über die Schwächen anderer hinwegzusehen. Durchaus bewertet sie allerdings die Schwächen der Frauen, die in einem sehr viel engeren gesellschaftlichen und religiösen Korsett und in starken Abhängigkeitsverhältnissen stecken, anders als die der Männer, wobei sie ignoriert, dass auch die Männer gegebenenfalls nicht alle Freiheiten haben.
Mochte ich das Buch? Keine Ahnung ... ja und nein. Es war schon fesselnd geschrieben, aber die Gesellschaftskritik ist zu dick aufgetragen für meinen Geschmack, der Verlauf der Handlung ist jetzt nicht überraschend gewesen (Omg, noch ein Mann, der sie verrät, who would have guessed!) und der Glaube der Gemeinschaft (so eine gewollte Mischung aus Weltreligionen, damit sich keiner direkt angegriffen fühlt), war ziemlich platt. Die Geschichte hatte zwischenzeitlich so Monty-Python-Vibes (Hilfe, ich werde unterdrückt!).
Die Sprache in Miroloi ist bewusst etwas sperrig. Kurze Sätze, unbeholfene Wortwahl. Im Verlauf des Buches wird sie etwas ausgereifter, im gleichen Maße, in dem die Protagonistin dazulernt. Der Schreibstil liest sich zunächst ungewohnt, aber man liest sich ein. Die Erzählweise soll darstellen, dass das Mädchen ungebildet ist. Aber gerade zu Beginn des Buches macht sie keinen ungebildeten Eindruck, sondern wirkt eher so, als sei sie gar nicht in der Lage, mehr zu begreifen. Es gibt ja einen Unterschied zwischen "Ich habe nicht Lesen und Schreiben gelernt" und "Ich bin nicht in der Lage, einen normalen Satz zu formulieren, der mich nicht wie eine Zehnjährige klingen lässt." Zumal irgendwann durchscheint, dass die Protagonistin durchaus nicht so „dumm“ ist, wie das Dorf meint, dass sie sei - leider spiegelt sich das nur sehr bedingt in ihrem inneren Monolog wider. Natürlich kann sie über Dinge und Zusammenhänge, die sie nicht gelernt hat, nur unbeholfen sprechen – aber wieso sie auch über Belange, die fest in Frauenhand sind und mit denen sie täglich konfrontiert ist, derart simpel und umständlich kommuniziert, erschließt sich mir nicht. Hier würde ich eher eine anders geartete aber durchaus nicht dümmliche Kommunikation der Frauen untereinander erwarten, aus der die Männer mangels ihrer Erfahrung in „Frauensachen“ ausgeschlossen sind.
Paar Kleinigkeiten, die mich nervten: Sie ist sechzehn Jahre alt und hat einfach eine Menstruation, da kannst du die Uhr nach stellen. Die fängt jeden Monat quasi exakt auf den Vollmond an und es gibt eine Stelle, an der sie genau weiß, dass nun der letzte Tag ihrer Periode ansteht. Wow. Glückwunsch, Mädchen. -.- Sie lernt schwimmen an einem Tag. o.O Die Frauen haben lauter intime Gespräche, in denen sie einander Frauendinge erklären, so Von-Mutter-zu-Tochter-mäßig. Ich weiß auch nicht, solche Gespräche lösen bei mir schon Weglaufbedürfnisse aus, wenn ich sie nur lesen muss. Bei manchen Sachen fragte ich mich auch, ob es wirklich Frauen gibt, die sich das ernsthaft haben von einer anderen Frau erklären und zeigen lassen, aber who am I to judge. Die vielen Sexszenen mit diesem komischen Typen aus der Siedelei gingen mir auf den Keks. Man könnte ja sagen, dass sie der Illustration des sexuellen Erwachens des Mädchens dienen, aber die ebenfalls stattfindenden Sexszenen mit einer Freundin werden ins Off verlagert, obwohl die eigentlich genau so wichtig gewesen wären? Zu guter Letzt: Das Wort "Knospe" möchte ich bitte nie wieder lesen müssen, danke.
Was ich wirklich nicht mehr brauche, sind detaillierte und ausführliche Beschreibungen von sexuellem Missbrauch oder sexueller Belästigung. Das ist einfach wirklich nur unangenehm und ich hätte auch so geglaubt, dass das eine scheußliche Erfahrung für die Protagonistin war. Hier wäre eine Inhaltswarnung wünschenswert gewesen und ggf. die Möglichkeit, die entsprechenden Szene einfach mit Hilfe einer Zusammenfassung zu überspringen.
Insgesamt bin ich mir nicht sicher, wer die Zielgruppe dieses Buches sein soll, aber scheinbar hat es seine Fans? Ich war jedenfalls nicht so recht Teil der Zielgruppe. War ok, aber ich werde es bestimmt nicht nochmal lesen.
FRAUEN LITERATUR: Abgewertet, vergessen, wiederentdeckt by Nicole Seifert
informative
reflective
medium-paced
3.0
Vor einiger Zeit habe ich Joanna Russ' Essay "How to Suppress Women's Writing" von 1983 gelesen. Russ stellt darin anhand zahlreicher Beispiele eine Reihe von Methoden fest, mit deren Hilfe schreibende Frauen systematisch kleingehalten werden - von Seiten der Verlage, der Kritik, von Jurys, die Preise vergeben, jenen, die für die Erstellung von Lesekanons zuständig sind und letztlich den einzelnen Lesenden selbst.
Nicole Seiferts Essay "Frauen Literatur" knüpft gewissermaßen daran an, indem sie die bei Russ festgestellten systemischen Probleme anhand von aktuellen Beispielen auch in unserer Zeit und im deutschsprachigen Raum (und immerhin angeschnitten für nicht-weiße Autorinnen) feststellt. Das war durchaus mit Gewinn zu lesen, aber ich denke, dass die vorhergehende (oder darauffolgende) Lektüre von Russ fast Pflicht ist, denn Russ empfand ich als deutlich systematischer und vollständiger in ihrer Argumentation.
Zudem bringt Joanna Russ neben ihrer Sicht als Literaturwissenschaftlerin, die sich mit dem klassischen Bildungskanon bestens auskennt, auch ihre Expertise als als Science-Fiction-/Fantasy-Autorin und -Leserin mit in ihre Texte. Die wiederum fehlt mir hier ziemlich. Dezidiert darauf verwiesen, dass es eine Tradition feministischer dystopischer Literatur gebe, wird lediglich an einer Stelle (und hier wird das unschöne Wort fantastischer geschickt durch ein viel wohlklingenderes ersetzt). Nur wenige Autorinnen dieser Genres werden genannt. Joanna Russ dabei nur ihres oben genannten Essays wegen, ihre reiche Tätigkeit als Autorin wird unterschlagen. Die Horrorgeschichte "Die gelbe Tapete" gewinnt nur an Wert, indem sie aus ihrem Genre gelöst wird: "Charlotte Perkins Gilman arbeitet mit den Mitteln der Horrorgeschichte, und als solche wurde sie bei ihrem ersten Erscheinen auch gelesen. Erst nach Gilmans Wiederentdeckung im zwanzigsten Jahrhundert wurde gewissermaßen das Muster dahinter erkannt: Hier geht es um die Rolle der Frau in der Gesellschaft [...]." (S. 108) Dass Gilmans Geschichte ihren Horror aus eben jener Rolle der Frau in der Gesellschaft schöpft, genau deswegen nicht nur mit den Mitteln eines solchen arbeitet, sondern in genau dieses Genre einzuordnen ist und trotzdem überaus lesenswert sein könnte, scheint nicht vorstellbar zu sein. Ich sehe durchaus Parallelen zwischen den Methoden, mit denen schreibende Frauen marginalisiert werden und jenen, mit denen die Phantastik systematisch abgewertet wird und da bekleckert sich dieses Buch auch nicht gerade mit Ruhm, indem es solche Tendenzen unreflektiert übernimmt.
Die angehängte Leseliste ist spannend (auch wenn ich den Teufel tun werde, ein Buch zu lesen, das sinngemäß als eine vom Humor befreite Effie Briest vorgestellt wurde und sei es noch so sehr von einer Frau geschrieben xD). Das in eine Reihe mit LeGuin und Atwood gestellte "Miroloi" von Karsten Köhler habe ich mir nach der Lektüre dieses Buches hier aus der Bibliothek geholt und gelesen. Mehr dazu in einer eigenen Review, allerdings möchte ich anmerken, dass ich das in der Leseliste empfohlene "Freie Geister" von LeGuin durch "Die Gräber von Atuan" ersetzt hätte, das, wie ich vermute, weitaus mehr Parallelen zu Miroloi aufweist als ein utopischer (und nicht dystopischer!) Roman mit einem Mann in der Hauptrolle.
Die Quellennachweise fand ich schwer benutzbar, da hätte ich mir einfach Fußnoten oder wenigstens reguläre Endnoten gewünscht.
Alles in allem ist das Buch jedoch mit Gewinn zu lesen, insbesondere in Verbindung mit dem älteren Essay von Joanna Russ. Schade, dass (wie ich den Rezensionen auf Goodreads entnehme) fast nur Frauen das Buch in die Hand zu nehmen scheinen.
Nicole Seiferts Essay "Frauen Literatur" knüpft gewissermaßen daran an, indem sie die bei Russ festgestellten systemischen Probleme anhand von aktuellen Beispielen auch in unserer Zeit und im deutschsprachigen Raum (und immerhin angeschnitten für nicht-weiße Autorinnen) feststellt. Das war durchaus mit Gewinn zu lesen, aber ich denke, dass die vorhergehende (oder darauffolgende) Lektüre von Russ fast Pflicht ist, denn Russ empfand ich als deutlich systematischer und vollständiger in ihrer Argumentation.
Zudem bringt Joanna Russ neben ihrer Sicht als Literaturwissenschaftlerin, die sich mit dem klassischen Bildungskanon bestens auskennt, auch ihre Expertise als als Science-Fiction-/Fantasy-Autorin und -Leserin mit in ihre Texte. Die wiederum fehlt mir hier ziemlich. Dezidiert darauf verwiesen, dass es eine Tradition feministischer dystopischer Literatur gebe, wird lediglich an einer Stelle (und hier wird das unschöne Wort fantastischer geschickt durch ein viel wohlklingenderes ersetzt). Nur wenige Autorinnen dieser Genres werden genannt. Joanna Russ dabei nur ihres oben genannten Essays wegen, ihre reiche Tätigkeit als Autorin wird unterschlagen. Die Horrorgeschichte "Die gelbe Tapete" gewinnt nur an Wert, indem sie aus ihrem Genre gelöst wird: "Charlotte Perkins Gilman arbeitet mit den Mitteln der Horrorgeschichte, und als solche wurde sie bei ihrem ersten Erscheinen auch gelesen. Erst nach Gilmans Wiederentdeckung im zwanzigsten Jahrhundert wurde gewissermaßen das Muster dahinter erkannt: Hier geht es um die Rolle der Frau in der Gesellschaft [...]." (S. 108) Dass Gilmans Geschichte ihren Horror aus eben jener Rolle der Frau in der Gesellschaft schöpft, genau deswegen nicht nur mit den Mitteln eines solchen arbeitet, sondern in genau dieses Genre einzuordnen ist und trotzdem überaus lesenswert sein könnte, scheint nicht vorstellbar zu sein. Ich sehe durchaus Parallelen zwischen den Methoden, mit denen schreibende Frauen marginalisiert werden und jenen, mit denen die Phantastik systematisch abgewertet wird und da bekleckert sich dieses Buch auch nicht gerade mit Ruhm, indem es solche Tendenzen unreflektiert übernimmt.
Die angehängte Leseliste ist spannend (auch wenn ich den Teufel tun werde, ein Buch zu lesen, das sinngemäß als eine vom Humor befreite Effie Briest vorgestellt wurde und sei es noch so sehr von einer Frau geschrieben xD). Das in eine Reihe mit LeGuin und Atwood gestellte "Miroloi" von Karsten Köhler habe ich mir nach der Lektüre dieses Buches hier aus der Bibliothek geholt und gelesen. Mehr dazu in einer eigenen Review, allerdings möchte ich anmerken, dass ich das in der Leseliste empfohlene "Freie Geister" von LeGuin durch "Die Gräber von Atuan" ersetzt hätte, das, wie ich vermute, weitaus mehr Parallelen zu Miroloi aufweist als ein utopischer (und nicht dystopischer!) Roman mit einem Mann in der Hauptrolle.
Die Quellennachweise fand ich schwer benutzbar, da hätte ich mir einfach Fußnoten oder wenigstens reguläre Endnoten gewünscht.
Alles in allem ist das Buch jedoch mit Gewinn zu lesen, insbesondere in Verbindung mit dem älteren Essay von Joanna Russ. Schade, dass (wie ich den Rezensionen auf Goodreads entnehme) fast nur Frauen das Buch in die Hand zu nehmen scheinen.
Magie und Milchschaum by Travis Baldree
adventurous
hopeful
inspiring
relaxing
medium-paced
- Plot- or character-driven? A mix
- Loveable characters? Yes
- Diverse cast of characters? Yes
- Flaws of characters a main focus? No
5.0
Der Klappentext sagt schon alles: Die Ork Viv hat beschlossen, das Leben als Söldnerin an den Nagel zu hängen und stattdessen ein Kaffeehaus in der Hafenstadt Thune zu eröffnen. Diesen Plan hat sie lange vorbereitet und setzt ihn zielgerichtet um. Währenddessen lernt sie neue Freunde kennen und lieben und alte neu zu schätzen.
Der Tenor der Rezensionen zu diesem Buch stimmt - es ist einfach unendlich gemütlich, wohltuend, beruhigend. Balsam für die Seele. Die meiste Zeit über folgen wir Viv, wie sie ihren Traum vom Kaffeehaus umsetzt, Materialien einkauft, richtig gutes Personal einstellt, Kaffee kocht und trinkt, Zimtschnecken futtert. Sogar die örtliche Mafia ist irgendwie gemütlich und steht auf Zimtschnecken. Der einzige wirkliche Widersacher hält sich die meiste Zeit im Hintergrund und hat auch gar nichts gegen das Kaffeehaus als solches, sondern will bloß ein Artefakt für sich haben.
Gerade der große Teil des Buches, in dem Baumaterialien eingekauft und das Haus renoviert werden, hat mich total an so ein Märchen aus einem Märchenbuch erinnert. "Ein Fädchen Garn" hieß das und es handelte von einem Mädchen, das allein in seiner Hüte ein neues Leben aufbaut, nur aus einem Fädchen Garn, mit dem sie eine Wachtel fängt, aus der sie wiederum nützliches Material gewinnt etc. Magie & Milchschaum hat bei mir dieselben, zutiefst befriedigenden Gefühle ausgelöst, dass die Protagonistin genau weiß, was sie will und was sie tut und wie sie es anstellen kann. Ich denke, neben der Tatsache, dass dieses Ideal eines kleinen Cafés halt einfach idyllisch ist, ist es vor allem die Tatsache, dass die Protagonistin in sich ruht, auf ihre Fähigkeiten vertrauen kann und sich auf ihr soziales Umfeld auch in Zeiten von Rückschlägen verlassen kann, die das Buch so angenehm zu lesen macht.
Die Kritik, dass in der Handlung nichts passiere, kann ich nur bedingt nachvollziehen. Richtig - wer Action sucht, ist hier falsch. Aber daneben passiert eine ganze Menge. Wer schon einmal sein Leben umgekrempelt hat und/oder in eine neue Stadt gezogen ist, wird sich hier wiederfinden können.
Ganz wundervolles Buch, das den Hype verdient hat. (Interessant auch, wie es den aktuellen Zeitgeist widerspiegelt. Diese Sehnsucht nach Idylle, Ruhe und häuslicher Ordnung hat ja auch sowas Biedermeier-mäßiges. Rückzug ins Häusliche in krisenerschütterten Zeiten und so.)
Der Tenor der Rezensionen zu diesem Buch stimmt - es ist einfach unendlich gemütlich, wohltuend, beruhigend. Balsam für die Seele. Die meiste Zeit über folgen wir Viv, wie sie ihren Traum vom Kaffeehaus umsetzt, Materialien einkauft, richtig gutes Personal einstellt, Kaffee kocht und trinkt, Zimtschnecken futtert. Sogar die örtliche Mafia ist irgendwie gemütlich und steht auf Zimtschnecken. Der einzige wirkliche Widersacher hält sich die meiste Zeit im Hintergrund und hat auch gar nichts gegen das Kaffeehaus als solches, sondern will bloß ein Artefakt für sich haben.
Gerade der große Teil des Buches, in dem Baumaterialien eingekauft und das Haus renoviert werden, hat mich total an so ein Märchen aus einem Märchenbuch erinnert. "Ein Fädchen Garn" hieß das und es handelte von einem Mädchen, das allein in seiner Hüte ein neues Leben aufbaut, nur aus einem Fädchen Garn, mit dem sie eine Wachtel fängt, aus der sie wiederum nützliches Material gewinnt etc. Magie & Milchschaum hat bei mir dieselben, zutiefst befriedigenden Gefühle ausgelöst, dass die Protagonistin genau weiß, was sie will und was sie tut und wie sie es anstellen kann. Ich denke, neben der Tatsache, dass dieses Ideal eines kleinen Cafés halt einfach idyllisch ist, ist es vor allem die Tatsache, dass die Protagonistin in sich ruht, auf ihre Fähigkeiten vertrauen kann und sich auf ihr soziales Umfeld auch in Zeiten von Rückschlägen verlassen kann, die das Buch so angenehm zu lesen macht.
Die Kritik, dass in der Handlung nichts passiere, kann ich nur bedingt nachvollziehen. Richtig - wer Action sucht, ist hier falsch. Aber daneben passiert eine ganze Menge. Wer schon einmal sein Leben umgekrempelt hat und/oder in eine neue Stadt gezogen ist, wird sich hier wiederfinden können.
Ganz wundervolles Buch, das den Hype verdient hat. (Interessant auch, wie es den aktuellen Zeitgeist widerspiegelt. Diese Sehnsucht nach Idylle, Ruhe und häuslicher Ordnung hat ja auch sowas Biedermeier-mäßiges. Rückzug ins Häusliche in krisenerschütterten Zeiten und so.)
Herr der Nacht by Tanith Lee
adventurous
dark
mysterious
medium-paced
- Plot- or character-driven? A mix
- Strong character development? It's complicated
- Loveable characters? No
- Diverse cast of characters? Yes
- Flaws of characters a main focus? Yes
3.0
Geschichten um und mit Azhrarn, dem dämonischen Herrscher der Unterwelt, der den Menschen Chaos bringt und vom Chaos unter den Menschen zehrt. Das Buch besteht aus drei Teilen. Der erste Teil beginnt mit Sivesh, einem menschlichen Geliebten Azhrarns, und führt über dessen unglückliches Schicksal in eine Kettenreaktion von Ereignissen, die am Ende wieder zurück zu Azhrarn führen. Der zweite Teil lässt uns am Schicksal Sorayas, der Tochter eines von Azhrarn gestürzten Tyrannen, teilhaben, die sich an allen rächen will, die ihr einst Unrecht taten, und dabei selbst zu einer Frau wird, die Unrecht tut. Im dritten Teil wird Azhrarn von einer treuen Braut verschmäht und seine Vergeltung hat ungeahnte Folgen, die am Ende ihn selbst treffen könnten.
Die Erzählweise erinnert, nicht nur der Namen wegen, irgendwie an 1001 Nacht - gelegentlich gibt es Rahmenerzählungen, die in weitere Geschichten münden, scheinbar unzusammenhängende Ereignisse werden durch verbindende Elemente zusammengeführt und am Ende schließt sich immer der Kreis. Eine Mischung aus Fantasy und Märchen. Dadurch wirkt die Handlung irgendwie etwas abgehoben und fern - was mir in Bezug auf die Geschichten über Menschen nicht gefallen hat, aber im dritten Teil (meiner Meinung nach sowieso der beste), hevorragend zu den Ereignisse um Dämonen, Götter, den personifizierten Hass, den Tod und die Unsterblichkeit passt.
Gerade die ersten beiden Teile des Buches enthalten jeweils ein paar ziemliche Schockerszenen, die sicher bewusst gesetzt wurden, um die Andersartigkeit und aus menschlicher Sicht moralische Verwerflichkeit der Dämonen zu verdeutlichen und um das unterschiedliche Erleben der von Unrecht betroffenen Menschen zu zeigen. Aus heutiger Sicht wären ein paar Warntags absolut angebracht und die entsprechenden Szenen hätten mich, wenn mir andere nicht versichert hätten, dass das Buch lesenswert ist, dazu gebracht, es wegzulegen.Am Ende muss ich sagen, dass es bei allem "ist lesenswert" für mich mindestens die Vergewaltigungsszene im zweiten Teil absolut nicht so detailliert gebraucht hätte. Das war wirklich ziemlich belastend zu lesen. Das Grooming am Anfang vom ersten Teil war unangenehm, aber las sich für mich weniger mies. Merkwürdigerweise war im Buchclub dann ausgerechnet die eher spaßig und mit deutlich weniger Detail abgehandelte Spinnensex-Szene für viele (Männer) viel unangenehmer. Dabei beinhaltete die immerhin sowas wie mutual consent?
Nach der Lektüre der ersten beiden Teile, hat mich das Buch jedenfalls aufgrund der Verbindung von mit nicht so liegender Erzählperspektive und diesen gruseligen Szenen nicht besonders gut gefallen, obwohl es viele Elemente enthält, die ich auch sehr schätze (die Dämonen und ihre Unterwelt, die durchaus vielschichtigen Charaktere, die sich nicht leicht in Opfer und Täter unterteilen lassen, besondere magische Artefakte mit eigener Geschichte, um ein paar Beispiele zu nennen). Meine Meinung zum Buch wurde deutlich gehoben im dritten Teil, der wirklich cool ist, insbesondere zum Ende hin (und wenn wirdie Szene, in der 7 Frauen "verführt" werden und anschließend Einzelteile eines Baby gebähren, mal ignorieren ...).
Azhrarn ähnelt übrigens in seiner Beschreibung Morpheus aus Gaimans Sandman-Comicreihe und ich frage mich, ob die Inspiration Absicht war, oder ob "gutaussehender abgehobener Typ mit schwarzen Haaren und leuchtenden Augen" einfach so ein Stereotyp ist, dass beide denselben Einfall hatten.
Die Tatsache, dass die Erde flach ist, spielt in diesem Buch übrigens quasi keine Rolle, also wenn ihr deswegen hier seit, braucht ihrs nicht lesen.
Alles in allem eine ... interessante Leseerfahrung, aber mein neues Lieblingsbuch wird das echt nicht. Ich habe vor, von Tanith Lee noch etwas anderes zu lesen, weil sie mir eben von verschiedenen Menschen so warm empfohlen wurde, und ich sie nicht anhand eines einzelnen Buches abkanzeln will, werde mir da aber vorher sehr genau anschauen, ob ich auf die Inhalte wirklich Bock habe.
Die Erzählweise erinnert, nicht nur der Namen wegen, irgendwie an 1001 Nacht - gelegentlich gibt es Rahmenerzählungen, die in weitere Geschichten münden, scheinbar unzusammenhängende Ereignisse werden durch verbindende Elemente zusammengeführt und am Ende schließt sich immer der Kreis. Eine Mischung aus Fantasy und Märchen. Dadurch wirkt die Handlung irgendwie etwas abgehoben und fern - was mir in Bezug auf die Geschichten über Menschen nicht gefallen hat, aber im dritten Teil (meiner Meinung nach sowieso der beste), hevorragend zu den Ereignisse um Dämonen, Götter, den personifizierten Hass, den Tod und die Unsterblichkeit passt.
Gerade die ersten beiden Teile des Buches enthalten jeweils ein paar ziemliche Schockerszenen, die sicher bewusst gesetzt wurden, um die Andersartigkeit und aus menschlicher Sicht moralische Verwerflichkeit der Dämonen zu verdeutlichen und um das unterschiedliche Erleben der von Unrecht betroffenen Menschen zu zeigen. Aus heutiger Sicht wären ein paar Warntags absolut angebracht und die entsprechenden Szenen hätten mich, wenn mir andere nicht versichert hätten, dass das Buch lesenswert ist, dazu gebracht, es wegzulegen.
Nach der Lektüre der ersten beiden Teile, hat mich das Buch jedenfalls aufgrund der Verbindung von mit nicht so liegender Erzählperspektive und diesen gruseligen Szenen nicht besonders gut gefallen, obwohl es viele Elemente enthält, die ich auch sehr schätze (die Dämonen und ihre Unterwelt, die durchaus vielschichtigen Charaktere, die sich nicht leicht in Opfer und Täter unterteilen lassen, besondere magische Artefakte mit eigener Geschichte, um ein paar Beispiele zu nennen). Meine Meinung zum Buch wurde deutlich gehoben im dritten Teil, der wirklich cool ist, insbesondere zum Ende hin (und wenn wir
Azhrarn ähnelt übrigens in seiner Beschreibung Morpheus aus Gaimans Sandman-Comicreihe und ich frage mich, ob die Inspiration Absicht war, oder ob "gutaussehender abgehobener Typ mit schwarzen Haaren und leuchtenden Augen" einfach so ein Stereotyp ist, dass beide denselben Einfall hatten.
Die Tatsache, dass die Erde flach ist, spielt in diesem Buch übrigens quasi keine Rolle, also wenn ihr deswegen hier seit, braucht ihrs nicht lesen.
Alles in allem eine ... interessante Leseerfahrung, aber mein neues Lieblingsbuch wird das echt nicht. Ich habe vor, von Tanith Lee noch etwas anderes zu lesen, weil sie mir eben von verschiedenen Menschen so warm empfohlen wurde, und ich sie nicht anhand eines einzelnen Buches abkanzeln will, werde mir da aber vorher sehr genau anschauen, ob ich auf die Inhalte wirklich Bock habe.
Shades of Wicked: A Night Rebel Novel by Jeaniene Frost
adventurous
dark
emotional
funny
mysterious
fast-paced
- Plot- or character-driven? A mix
- Strong character development? It's complicated
- Loveable characters? Yes
- Flaws of characters a main focus? Yes
4.0
Ich habe die komplette Night-Rebel-Reihe in einer Verschenkekiste in der Nachbarschaft gefunden, was für ein Glückstag! :D Wollte mir die schon ewig zulegen und hatte das immer auf die lange Bank geschoben. Nun haben sie also ein neues Zuhause gefunden und vergesellschaften sich im Regal mit den bei mir in Pflege befindlichen Leihgaben der Cat-&-Bones-Reihe sowie der anderen Spin-Off-Bände. Zugegeben, ich habe die letzten beiden der Vlad-Reihe, die eigentlich vor Shades of Wicked gehören, nicht gelesen und irgendwie scheint mir da ein Stück Plot verlorengegangen zu sein. Ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht ganz sicher, ob ich den letzten Band der Hauptreihe schon gelesen hatte. Ist aber halb so wild, alles Relevante wurde in diesem Band nochmal kurz erwähnt, das reichte mir als Info.
Diese Reihe nun also - finally - die Spin-Off-Reihe zu Ian ... Bones' Erzeuger, Mencheres' Abkömmling, notorischer Schwerenöter und bekannter Wahl-Single der Buchreihe(n). Uh boyyyy hab ich mich auf diese Buchreihe jahrelang gefreut!
Hear me out - jaja, die ganze Reihe ist smut, das ist uns ja allen klar. Dem cringy englischen Cover und den peinlichen deutschen Buchtiteln ist es auch unschwer zu entnehmen. Aber maaan, kann Frost schreiben! Ich hab einiges an Vampirschund gelesen und an diese Autorin reicht für mich nach wie vor nichts ran. Ich fangirle ihre Arbeit. Ich mag ihre Charaktere, die Spannung, das Worldbuilding. Und ich bewundere es, wie sie es nach zig Bänden immer noch schafft, alles frisch zu halten und einen obendrauf zu setzen.
Der Powercreep in dieser Buchreihe ist le-gen-där! Erinnert ihr euch noch dran, wie im ersten Band die Tatsache, dass Bones fliegen kann, schon die totale Überraschung war? Yeah well ... Schnee von gestern, wir sind hier mittlerweile quasi auf halbgöttlichem Niveau angekommen. Hier werden Zauber geschmissen, die Leute instant zerfetzen oder zu einem vorübergehenden Fleischklumpen vereinen, die Zeit wird eingefroren, Seelen werden verhökert, Dämonen befreit und gefangen genommen, der Sensemann selbst kommt zum Schwatz vorbei.
Und wow, es wird richtig <i>graphic</i>. Augen werden ausgestochen, Leute verschrumpeln oder platzen, Dämonen werden mit ihren eigenen Rippenknochen erdolcht. Ich bin mir nicht sicher, wann die Autorin in diese Richtung abgebogen ist, aber ich bin total an Bord für die Reise. :D
Die Sexszenen sind ok (die Knicke im Buchrücken erzählen mir, dass meine Vorgängerin die mochte^^), hier fand ichs einigermaßen bemerkenswert (wirklich nicht unbedingt genretypisch, leider), dass über safe words gesprochen und abgebrochen und miteinander gesprochen wurde, wenn sich ein Part offenkundig unwohl mit etwas fühlte.
Überhaupt - Hilfe, Veritas und Ian sprechen miteinander! Es gibt fast keine "Wir verheimlichen uns aus nichtigen Gründen relevante Infos und treiben dadurch den Plot voran"-Gelegenheiten. Wow! Allgemein wirken sie einigermaßen gleichberechtigt in ihrer fast schon lächerlichen Übermenschlichkeit. Ich hoffe, das bleibt über die nächsten beiden Bände so.
So langsam mache ich mir aber Sorgen. Mit Ian hat Frost den letzten ihrer Hauptvampire verkuppelt. Es kommen noch zwei Bände, in denen Ian und Veritas zweifelsohne noch mächtiger werden, als sie es eh schon waren. Aber was dann? Ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, dass es noch einen Vampir gibt, Timothy, den vierten australischen Gefangenen, der auch noch ein Buch kriegen soll. Wie will Frost da NOCH einen draufsetzen? Nachdem wir hier nun schon bei halbgottähnlichen Fähigkeiten sind ... soll dieser Timothy dann ein Gott werden? Reisst es Planeten aus ihrer Umlaufbahn, wenn der eine Freundin findet? Naja, wir bleiben gespannt. :D
Diese Reihe nun also - finally - die Spin-Off-Reihe zu Ian ... Bones' Erzeuger, Mencheres' Abkömmling, notorischer Schwerenöter und bekannter Wahl-Single der Buchreihe(n). Uh boyyyy hab ich mich auf diese Buchreihe jahrelang gefreut!
Hear me out - jaja, die ganze Reihe ist smut, das ist uns ja allen klar. Dem cringy englischen Cover und den peinlichen deutschen Buchtiteln ist es auch unschwer zu entnehmen. Aber maaan, kann Frost schreiben! Ich hab einiges an Vampirschund gelesen und an diese Autorin reicht für mich nach wie vor nichts ran. Ich fangirle ihre Arbeit. Ich mag ihre Charaktere, die Spannung, das Worldbuilding. Und ich bewundere es, wie sie es nach zig Bänden immer noch schafft, alles frisch zu halten und einen obendrauf zu setzen.
Der Powercreep in dieser Buchreihe ist le-gen-där! Erinnert ihr euch noch dran, wie im ersten Band die Tatsache, dass Bones fliegen kann, schon die totale Überraschung war? Yeah well ... Schnee von gestern, wir sind hier mittlerweile quasi auf halbgöttlichem Niveau angekommen. Hier werden Zauber geschmissen, die Leute instant zerfetzen oder zu einem vorübergehenden Fleischklumpen vereinen, die Zeit wird eingefroren, Seelen werden verhökert, Dämonen befreit und gefangen genommen, der Sensemann selbst kommt zum Schwatz vorbei.
Und wow, es wird richtig <i>graphic</i>. Augen werden ausgestochen, Leute verschrumpeln oder platzen, Dämonen werden mit ihren eigenen Rippenknochen erdolcht. Ich bin mir nicht sicher, wann die Autorin in diese Richtung abgebogen ist, aber ich bin total an Bord für die Reise. :D
Die Sexszenen sind ok (die Knicke im Buchrücken erzählen mir, dass meine Vorgängerin die mochte^^), hier fand ichs einigermaßen bemerkenswert (wirklich nicht unbedingt genretypisch, leider), dass über safe words gesprochen und abgebrochen und miteinander gesprochen wurde, wenn sich ein Part offenkundig unwohl mit etwas fühlte.
Überhaupt - Hilfe, Veritas und Ian sprechen miteinander! Es gibt fast keine "Wir verheimlichen uns aus nichtigen Gründen relevante Infos und treiben dadurch den Plot voran"-Gelegenheiten. Wow! Allgemein wirken sie einigermaßen gleichberechtigt in ihrer fast schon lächerlichen Übermenschlichkeit. Ich hoffe, das bleibt über die nächsten beiden Bände so.
So langsam mache ich mir aber Sorgen. Mit Ian hat Frost den letzten ihrer Hauptvampire verkuppelt. Es kommen noch zwei Bände, in denen Ian und Veritas zweifelsohne noch mächtiger werden, als sie es eh schon waren. Aber was dann? Ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, dass es noch einen Vampir gibt, Timothy, den vierten australischen Gefangenen, der auch noch ein Buch kriegen soll. Wie will Frost da NOCH einen draufsetzen? Nachdem wir hier nun schon bei halbgottähnlichen Fähigkeiten sind ... soll dieser Timothy dann ein Gott werden? Reisst es Planeten aus ihrer Umlaufbahn, wenn der eine Freundin findet? Naja, wir bleiben gespannt. :D
The Detective by Jonathan L. Howard
adventurous
funny
mysterious
medium-paced
- Plot- or character-driven? A mix
- Strong character development? Yes
- Loveable characters? Yes
- Diverse cast of characters? No
- Flaws of characters a main focus? Yes
4.0
Johannes Cabal, der berühmt-berüchtigte Nekromant, hat sich beim Versuch, die Principia Necromantica zu stehlen, unglücklicherweise festnehmen lassen. Auf der Flucht per ergaunerter Flugschiffreise begegnet ihm ausgerechnet genau jene Leonie Barrow, deren Seele er im letzten Band beinahe dem Teufel verkauft hätte und die ihm das durchaus nachträgt. Sie hat vor, ihn am nächsten Flughafen den Behörden auszuliefern. Der mysteriöse Mord an einem Passagier bringt Leonie und Johannes jedoch dazu, vorübergehend zum Zwecke der Ermittlungen einen Waffenfrieden zu schließen.
Wow, der war wirklich spaßig, der Band! Hat mir besser gefallen als der erste. Leonie ist ein sehr angenehmer Charakter, deren Neugier uns Lesenden mehr Einblicke in Cabals Verhalten verschafft und deren moralische Standhaftigkeit einen Gegenpol zu Cabals Selbstbezogenheit bietet, ohne aufgesetzt zu wirken. Ich hätte gedacht, dass ich Vampir Horst mehr vermissen würde, aber Leonie erfüllt seine Rolle ziemlich gut. Sehr gut hat mir auch gefallen, dass Leonie nicht als schnöde Loveinterest herhalten muss. Der Fokus bleibt auf dem Kriminalfall.
Cool auch der Genrewechsel. Wo der erste Band eher ein Roadmovie war, ist dieser hier eine Mischung aus Sherlock-Holmes-Ermittlung und James-Bond-Film. Ich mag es, dass das Konzept des Romans so ganz anders als das des ersten ist. Frische Einblicke in die Charaktere, auf andere Art präsentiert. Eine gute Entscheidung.
Einziges wirkliches Manko des Buches war für mich, dass zwei Darstellungen, die die Inhalte eines Flyers über ein Luftschiff und ein Fluggerät zeigen, in der ebook-Version so klein waren, dass ich sie nicht wirklich lesen konnte. Keine Ahnung, ob man den auf der Seite stehenden Text irgendwie hätte vergrößern können? Es war für die Lektüre des Buches nicht zwingend notwendig und ich habe sie daher übersprungen,aber ich hab mir damit selbst die Chance genommen, ein oder zwei relevante Details vor Cabal zu entdecken (der die Flyer auch nicht liest^^) .
Wow, der war wirklich spaßig, der Band! Hat mir besser gefallen als der erste. Leonie ist ein sehr angenehmer Charakter, deren Neugier uns Lesenden mehr Einblicke in Cabals Verhalten verschafft und deren moralische Standhaftigkeit einen Gegenpol zu Cabals Selbstbezogenheit bietet, ohne aufgesetzt zu wirken. Ich hätte gedacht, dass ich Vampir Horst mehr vermissen würde, aber Leonie erfüllt seine Rolle ziemlich gut. Sehr gut hat mir auch gefallen, dass Leonie nicht als schnöde Loveinterest herhalten muss. Der Fokus bleibt auf dem Kriminalfall.
Cool auch der Genrewechsel. Wo der erste Band eher ein Roadmovie war, ist dieser hier eine Mischung aus Sherlock-Holmes-Ermittlung und James-Bond-Film. Ich mag es, dass das Konzept des Romans so ganz anders als das des ersten ist. Frische Einblicke in die Charaktere, auf andere Art präsentiert. Eine gute Entscheidung.
Einziges wirkliches Manko des Buches war für mich, dass zwei Darstellungen, die die Inhalte eines Flyers über ein Luftschiff und ein Fluggerät zeigen, in der ebook-Version so klein waren, dass ich sie nicht wirklich lesen konnte. Keine Ahnung, ob man den auf der Seite stehenden Text irgendwie hätte vergrößern können? Es war für die Lektüre des Buches nicht zwingend notwendig und ich habe sie daher übersprungen,
How to Marry a Werewolf by Gail Carriger
adventurous
emotional
fast-paced
- Plot- or character-driven? Character
- Strong character development? No
- Loveable characters? Yes
- Diverse cast of characters? No
- Flaws of characters a main focus? Yes
2.0
Jaja, ich hatte gesagt, dass ich nach dem Lyall-Biffy-Band aufhören würde, aber in diesem hier kommen sie auch vor und das war Grund genug - also, der einzige Grund- auch diesen Band hier zu lesen. Zum Inhalt: In diesem Band verkuppelt die Autorin Gamma-Werwolf Channing.
Ach, was soll ich sagen, ich bin ja auch selbst schuld, wenn ich so einen Schund lese. Ich wusste vorher, dass mir das Buch nicht gefallen würde. Erstens mochte ich Channing schon in der Parasol-Protectorat-Reihe nicht besonders und hab kein Interesse an seinem Liebesleben. Zweitens war schon der erste Spinoff-Band mit den anderen beiden Werwölfen eher guilty pleasure als sinnvolle/gute Lektüre und es war erwartbar, dass diese Tendenz nur schlimmer werden würde.
Um fair zu sein: Das Buch liest sich flink runter und hat durchaus seine Momente. Insgesamt ist es aber ziemlich uninteressant.
Der Channing in diesem Band ist ein völlig anderer als der, den wir in der Hauptreihe kennengelernt haben. Irgendwie konnte sich die Autorin nicht entscheiden, ob er nun der totale Schnösel mit reichen englischen Eltern und guter Militärausbildung (was mein Eindruck aus der Hauptreihe war) sein soll oder doch eher der leidende Pariser Künstler. Das geht für mich nicht zusammen. Ich glaube, die Autorin hatte einfach, als sie den Charakter erstmals einführte, eine Menge Werwolf-Lore, die später etabliert wurde, noch nicht auf dem Schirm und quetschte die jetzt in diesem Band nachträglich mit in den Charakter. Was für ein Chaos von einem Charakterkonzept.
Und nach all den Bänden beginne ich mich langsam ernsthaft zu fragen,wie eigentlich das Militär mit den Werwölfen funktioniert. Ich ging die ganze Zeit davon aus, dass sich Channing in seiner Werwolfgestalt voll unter Kontrolle hat, vergleichbar mit den anderen leitenden Werwölfen. In diesem Band wird gesagt, dass dem nicht so ist, was bedeutet, dass er offenbar seinem Instinkt folgt und entsprechend auf seinen Alphawolf hört. Der Alpha ist ja aber gar nicht dabeigewesen als Channing, wie wir in den Hauptbänden gelernt haben JAHRELANG mit dem Militär unterwegs war. Und zwar offenbar in leitender Position. Wie soll ich mir das denn vorstellen? Lassen die Werwölfe wie Channing einfach los und hoffen, dass die nur den Gegner fressen oder was?
Naja und die Loveinterest, deren Namen ich sofort wieder vergessen habe, mag Steine. Also ehrlich - wenn sie wirklich so geologisch interessiert wäre, würde sie doch niemals das Wort "Steine" derart oft in den Mund nehmen, so redet doch kein Geologe. Keine Ahnung warum, aber das hat mich total fuchsig gemacht. :D Davon ab mag Channing keine Steine und mir ist absolut nicht klar, was die beiden eigentlich aneinander finden, denn sie haben gefühlt null Überschneidung jeglicher Interessen und gutes Aussehen trägt auch nur soundsoweit.
Aber hey - Biffy als Leiter des Hutladens ist nach wie vor ein Highlight. Das rechtfertigt jetzt vor mir selbst diese Lektüre. <.<
Ach, was soll ich sagen, ich bin ja auch selbst schuld, wenn ich so einen Schund lese. Ich wusste vorher, dass mir das Buch nicht gefallen würde. Erstens mochte ich Channing schon in der Parasol-Protectorat-Reihe nicht besonders und hab kein Interesse an seinem Liebesleben. Zweitens war schon der erste Spinoff-Band mit den anderen beiden Werwölfen eher guilty pleasure als sinnvolle/gute Lektüre und es war erwartbar, dass diese Tendenz nur schlimmer werden würde.
Um fair zu sein: Das Buch liest sich flink runter und hat durchaus seine Momente. Insgesamt ist es aber ziemlich uninteressant.
Der Channing in diesem Band ist ein völlig anderer als der, den wir in der Hauptreihe kennengelernt haben. Irgendwie konnte sich die Autorin nicht entscheiden, ob er nun der totale Schnösel mit reichen englischen Eltern und guter Militärausbildung (was mein Eindruck aus der Hauptreihe war) sein soll oder doch eher der leidende Pariser Künstler. Das geht für mich nicht zusammen. Ich glaube, die Autorin hatte einfach, als sie den Charakter erstmals einführte, eine Menge Werwolf-Lore, die später etabliert wurde, noch nicht auf dem Schirm und quetschte die jetzt in diesem Band nachträglich mit in den Charakter. Was für ein Chaos von einem Charakterkonzept.
Und nach all den Bänden beginne ich mich langsam ernsthaft zu fragen,
Naja und die Loveinterest, deren Namen ich sofort wieder vergessen habe, mag Steine. Also ehrlich - wenn sie wirklich so geologisch interessiert wäre, würde sie doch niemals das Wort "Steine" derart oft in den Mund nehmen, so redet doch kein Geologe. Keine Ahnung warum, aber das hat mich total fuchsig gemacht. :D Davon ab mag Channing keine Steine und mir ist absolut nicht klar, was die beiden eigentlich aneinander finden, denn sie haben gefühlt null Überschneidung jeglicher Interessen und gutes Aussehen trägt auch nur soundsoweit.
Aber hey - Biffy als Leiter des Hutladens ist nach wie vor ein Highlight. Das rechtfertigt jetzt vor mir selbst diese Lektüre. <.<